Erneuerbare Energie

Photovoltaik-Markteinbruch in Deutschland kostet tausende Jobs

Die vielen Eingriffe in das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) haben im deutschen Mittelstand seit 2013 zahlreiche Jobs gekostet. Betroffen waren vor allem Installateure und Monteure von Solaranlagen. Das hat die Bundesregierung auf Anfrage der Grünen eingeräumt. Kurzfristige Maßnahmen gegen diese Entwicklung seien indes nicht geplant, so die Regierung weiter.
Um die Geschwindigkeit beim Ausbau der Photovoltaikleistung Deutschlands zu drosseln, hat die Bundesregierung das EEG immer wieder reformiert. Diese Reformen zeigen Wirkung. Verglichen mit dem Tempo bis einschließlich 2011 stagniert der Ausbau der Solarstromleistung in Deutschland mittlerweile auf sehr niedrigem Niveau (mehr lesen Sie  hier). Diese Entwicklung ging auch am Arbeitsmarkt nicht spurlos vorbei. Zwischen 2011 und 2013 hat sich die Zahl der Beschäftigten im Bereich Installation und Wartung von Solaranlagen knapp halbiert. Sie sank vom Höchststand 111.000 in 2011 auf schätzungsweise 56.000 in 2013. Das antwortete die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen. Konkrete Zahlen gebe es nicht. Und wie die Beschäftigtenzahlen sich in 2014 entwickelt haben, ist demnach noch nicht klar. Die Schätzungen dazu laufen noch. Deren Ergebnisse erwartet die Bundesregierung bis zum Ende des laufenden Jahres. Allerdings verlagert sich die Beschäftigung in diesem Segment der Solarbranche nach ihren Angaben von der Installation in Richtung Wartung und Service.

53 Solarhersteller innerhalb von drei Jahren insolvent


Außerdem veröffentlichte die Bundesregierung Zahlen zu Insolvenzen von Solarherstellern in Deutschland zwischen 2012 und 2014. Demnach sind in diesen drei Jahren 53 Solartechnik-Hersteller in die Insolvenz geraten. Für 2012 verzeichnet die Bundesregierung 26 Insolvenzen. In 2013 waren es demnach 15 und 2014 noch 12 Insolvenzen.
Regierung: „Wir werden den Photovoltaikmarkt eingehend beobachten“
Einen Grund zum Gegensteuern sieht die schwarz-rote Koalition nicht: „Für kurzfristige Eingriffe sieht die Bundesregierung keinen Anlass. Die Bundesregierung wird die Entwicklung auf den Markt für erneuerbare Energien, insbesondere auf dem Photovoltaikmarkt, in den kommenden Wochen und Monaten eingehend beobachten“, heißt es in der Antwort auf die Anfrage der Grünen. Im Winter 2015/2016 solle dann ein Gesetzentwurf zur Änderung des EEG erarbeitet werden. Ziel sei die Abschaffung der festen, gesetzlich garantierten Einspeisevergütung. An deren Stelle soll ein Ausschreibungsmodell treten, das derzeit in einer so genannten Pilot-Phase erprobt wird. Die feste Einspeisevergütung für kleinste Dachsolaranlagen, so wie sie auf privaten Hausdächern installiert werden, soll allerdings nicht abgeschafft werden (ECOreporter.de  berichtete).
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