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Warum das nachhaltige Investment bei Volkswagen doch nicht versagt hat
Der Volkswagen-Konzern hat sich Fehler geleistet, die immer noch nicht zu fassen sind – weder vom Ausmaß noch von der Art her, wie sie zustande kamen. Für das nachhaltige Investment ist der Fall Volkswagen aus einem besonderen Grund wichtig: Weil hier ein Umweltschaden den Kurs einer Aktie in den Keller geschickt hat. Dabei hat die Branche des nachhaltigen Investments in den letzten Jahren betont, nachhaltige Geldanlagen seien sicherer, weil sie weniger Umweltrisiken ausgesetzt seien. Und nun das: Selten in der Welt-Wirtschaftsgeschichte hat ein Unternehmen, das Umweltgesetze verletzte, derartig an Börsenwert verloren. Hier geht es um eine größere Börsenwertvernichtung als bei der Vergiftung des Rheins 1986 durch die Sandoz AG und als bei den Ölkatastrophen durch die Exxon Valdez 1989 oder durch die BP-Bohrinsel Deep Water Horizon 2010. Etliche Nachhaltigkeits-Index-Betreiber, Nachhaltigkeitsratingrating-Agenturen und Fondsanbieter hatten Volkswagen als nachhaltig gepriesen, teilweise als „best-in-class“ der Automobilhersteller. Haben sie schlecht recherchiert oder schlicht geschlafen? Hätten sie es besser wissen sollen, hätten sie die Investoren vorwarnen können? Nach bisherigem Kenntnisstand: Wohl nicht.
Volkswagen hat betrogen, und zum Wesen eines Betrugs gehört es, dass er verdeckt wird. Das kleine Umwelt-Institut ICCT, das den Abgas-Betrug entlarvte, hat zwar schon vor etwa einem Jahr darauf hingewiesen, dass drei europäische Autos die Abgas-Grenzwerte nicht einhalten. Aber es hat – wohl aus juristischem Selbstschutz – zunächst einmal nicht verraten, um welche Autos welcher Hersteller es sich handelt. Die internationale Presse hatte über die ICCT-Untersuchungen berichtet, aber nicht einmal gemutmaßt, welche Modelle gemeint sein könnten. Einigen Volkswagen-Managern soll immerhin schon damals klar gewesen sein, welcher Motortyp gemeint war. Aber selbst wenn die Nachhaltigkeitsrating-Spezialisten das auch herausgefunden hätten – sie hätten nicht erahnen können, dass Volkswagen bewusst eine Manipulations-Software verwendet. Spannend wird nun die Frage, ob die Nachhaltigkeits-Analysten jetzt Volkswagen als besonders nachhaltig einstufen, weil man davon ausgehen kann, dass der Konzern sich nun doppelt anstrengen wird – oder ob Volkswagen das Vertrauen verspielt hat.
Hier informieren wir über Reaktionen von Nachhaltigkeitsratingagenturen auf die Vorgänge bei Volkswagen. In einem weiteren Beitrag berichten wir über den Rauswurf von Volkswagen aus dem Nachhaltigkeitsindex DJSI World und aus den Nachhaltigkeitsfonds der Erste Asset Management.
Volkswagen hat betrogen, und zum Wesen eines Betrugs gehört es, dass er verdeckt wird. Das kleine Umwelt-Institut ICCT, das den Abgas-Betrug entlarvte, hat zwar schon vor etwa einem Jahr darauf hingewiesen, dass drei europäische Autos die Abgas-Grenzwerte nicht einhalten. Aber es hat – wohl aus juristischem Selbstschutz – zunächst einmal nicht verraten, um welche Autos welcher Hersteller es sich handelt. Die internationale Presse hatte über die ICCT-Untersuchungen berichtet, aber nicht einmal gemutmaßt, welche Modelle gemeint sein könnten. Einigen Volkswagen-Managern soll immerhin schon damals klar gewesen sein, welcher Motortyp gemeint war. Aber selbst wenn die Nachhaltigkeitsrating-Spezialisten das auch herausgefunden hätten – sie hätten nicht erahnen können, dass Volkswagen bewusst eine Manipulations-Software verwendet. Spannend wird nun die Frage, ob die Nachhaltigkeits-Analysten jetzt Volkswagen als besonders nachhaltig einstufen, weil man davon ausgehen kann, dass der Konzern sich nun doppelt anstrengen wird – oder ob Volkswagen das Vertrauen verspielt hat.
Hier informieren wir über Reaktionen von Nachhaltigkeitsratingagenturen auf die Vorgänge bei Volkswagen. In einem weiteren Beitrag berichten wir über den Rauswurf von Volkswagen aus dem Nachhaltigkeitsindex DJSI World und aus den Nachhaltigkeitsfonds der Erste Asset Management.