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Finanzdienstleister, Fonds / ETF
Finanzbranche am Pranger: Die 15 kontroversesten Unternehmen der Welt
Der Finanzsektor gehört zu den ethisch wie ökologisch wohl kontroversesten Branchen der Welt. Auch die Automobilbranche sowie die Öl- und Gas-Industrie haben in Sachen Nachhaltigkeit weiterhin einen sehr schlechten Ruf: Das legt ein Blick auf den RepRisk Index (RRI) nahe. Mit Volkswagen und der Deutschen Bank führt der RRI aktuell auch zwei deutsche Dax-Konzerne in der Top15 der kontroversesten Unternehmen der Welt.
Korruption, Betrug und Geldwäsche: Viele der laut RepRisk aktuell kontroversesten Unternehmen stehen vor allem deshalb in der Kritik von Behörden, Medien und Nichtregierungsorganisationen. Die RepRisk AG aus Zürich sammelt und bündelt unter anderem Medienberichte, Gerichtsurteile und Studien (beispielsweise von Umweltschützern und Menschenrechtlern) zu mehr als 50.000 Unternehmen weltweit in einer Datenbank. Diese Datenbank dient dem RRI als Grundlage. Für den RRI bewertet RepRisk die gesammelte Kritik nach sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien aus und leitet daraus das Reputationsrisiko ab. Die Skala reicht von 0 bis 100 Punkten (minimales bis maximales Reputationsrisiko). RepRisk unterscheidet vier Risikoklassen: niedrig (bis 25 Punkte), mittel (bis 50 Punkte) hoch (bis 75 Punkte) und sehr hoch (bis 100 Punkte). Die RepRisk AG feiert in diesen Tagen ihr zehnjähriges Bestehen. Mittlerweile nutzen zahlreiche Fondsinitiatoren und Großinvestoren den RRI und die dazugehörige Datenbank als Werkzeug der Nachhaltigkeitsanalyse.
RepRisk-Index: Staatsfonds von Malaysia an der Spitze
Der aktuelle RRI ist durch die Betrugs- Korruptions- und Geldwäscheskandale der jüngsten Vergangenheit beeinflusst. Stichworte hier sind beispielsweise die „Panama Papers“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mossack Fonseca & Co., die „Dieselgate“-Affäre um Volkswagen oder der Korruptionsskandal des Fußballweltverbands FIFA. Auffallend ist, dass ein Drittel der 15 kontroversesten RRI-Unternehmen Banken beziehungsweise Finanzdienstleister sind. Mit aktuell 90 von 100 möglichen Punkten Spitzenreiter des RRI-Index der malaysische Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad. Der Fonds steht im Mittelpunkt eines Korruptionsskandals um die Familie des malaysischen Premierministers Najib Razak. Unter anderem soll der Sohn des Politikers mehrfach Millionenbeträge aus dem Fonds entnommen haben, um sich privat zu bereichern. Zudem gab es laut der RepRisk-Datenbank seit 2015 fortlaufend kritische Berichte über die Verstrickungen des Fonds in Schmiergeldzahlungen, Geldwäsche und Korruptionsfälle, die zum Teil bis ins Jahr 2009 zurückreichen. Die schweizerische Finanzmarktaufsicht FINMA ermittelte in diesem Zusammenhang gegen die eidgenössische Bank BSI AG: „Die BSI AG hat mit Geschäftsbeziehungen und Transaktionen im Umfeld der Korruptionsaffäre des malaysischen Staatsfonds 1MDB schwer gegen die Geldwäschereibestimmungen und das Gewährserfordernis verstoßen.“, hielt die Behörde Ende Mai 2016 ein zentrales Ermittlungsergebnis fest. „Im Fall von 1MDB hatte die Bank über mehrere Jahre zahlreiche große Transaktionen mit undurchsichtigen Zwecken ausgeführt und trotz offensichtlichen Verdachtsmomenten die Hintergründe nicht abgeklärt“, so die FINMA weiter.
„Panama Papers“ katapultieren Wirtschaftsprüfer Mossack Fonseca ins Rampenlicht
Mit 75 von 100 Punkten im RRI-Index auf dem zweiten Rang des aktuellen RRI-Index steht die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mossack Fonseca. Diese Firma aus Panama half Großverdienern massenhaft bei legalen Steuervermeidungsstrategien über Briefkastenfirmen. Aufgedeckt wurde diese Praxis durch einen Rechercheverbund unter Führung der Süddeutschen Zeitung. Es geht um eine Datenbank von Mossack Fonseca, die im April 2016 durch ein riesiges Datenleck öffentlich wurde. „Die Daten belegen, wie eine globale Industrie, angeführt von großen Banken, Anwaltskanzleien und Vermögensverwaltern, die Besitztümer von Politikern, Fifa-Funktionären, Betrügern und Drogenschmugglern, aber auch von Milliardären, Prominenten und Sport-Stars in aller Verschwiegenheit verwaltet“, schreibt die Süddeutsche Zeitung dazu im Internet.
oekom research: „Hohes Korruptionsrisiko in der Ölindustrie“
Auf dem dritten Rang im aktuellen RRI steht Unaoil aus Monaco. Der Vorwurf: Diese Beraterfirma soll ihren Kunden aus der Öl-, Gas und Baubranche über viele Jahre mittels Bestechung bei der Beschaffung von Aufträgen geholfen haben. Im April 2016 wurde Unaoil in diesem Zusammenhang von US-Behörden angeklagt. Die Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom research aus München nahm Berichte über Unaoil zum Anlass, die Nachhaltigkeitsratings für involvierte Öl- und Gasunternehmen herabzustufen: „Das hohe Korruptionsrisiko in der Ölindustrie, mit seinen kapitalintensiven Projekten und Einzelaufträgen im dreistelligen Millionenbereich in Ländern, deren Regierungen und Beamte häufig als bestechlich gelten, ist hinlänglich bekannt“, so oekom research. „Zudem sind illegale wettbewerbsschädigende Praktiken, wie Preisabsprachen, im Zuge öffentlicher Ausschreibungen und Vergaben weit verbreitet.“, erklärten die Analysten Anfang Mai 2016.
Foto: Erdölfeld in Texas. / Foto: Pixabay
Volkswagen und Deutsche Bank: Dax-Konzerne unter den kontroversesten Unternehmen der Welt
Unter den 15 weltweit kontroversesten Unternehmen finden sich mit Volkswagen
und der Deutschen Bank auch zwei deutsche Dax-Konzerne, deren Aktien zumindest 2015 noch in vielen Nachhaltigkeitsfonds und Indizes vertreten waren. Die Deutsche Bank steht seit Jahren in der Kritik von Nichtregierungsorganisationen. Einerseits etwa als Finanzierer umweltschädlicher Kohlekraftwerke, andererseits beispielsweise wegen Manipulation des internationalen Leitzins LIBOR. ECOreporter.de führt die Deutsche Bank seit langem in der Wachhundrubrik. Allerdings stuften beispielsweise die Nachhaltigkeitsanalysten von oekom research und RobecoSAM die Aktie der Deutschen Bank 2015 im Branchenvergleich als investierbar ein. RobecoSAM ist unter anderem für die Nachhaltigkeitsanalysen des Dow Jones Sustainability Index (DJSI) verantwortlich.
Volkswagen in der Top5 der kontroversesten Unternehmen des RRI
Der zweite deutsche Konzern unter den kontroversesten Unternehmen der Welt im RRI ist Volkswagen. Volkswagen stürzte 2015 über Motorsteuerungs-Software von Dieselfahrzeugen in die Krise. Dieses spezielle Computerprogramm gaukelt Prüfern im Testbetrieb umweltverträglichere Abgaswerte vor. Die US-Umweltbehörde deckte den Abgasskandal Mitte September 2015 auf. Die Tragweite des Skandals bringt Volkswagen aktuell auf den fünften Rang im RRI. Wie die Branche des nachhaltigen Investments auf die „Dieselgate-Affäre“ reagierte, lesen Sie hier und hier.
Die 15 ethisch und ökologisch kontroversesten Unternehmen der Welt im Rep Risk Index

Korruption, Betrug und Geldwäsche: Viele der laut RepRisk aktuell kontroversesten Unternehmen stehen vor allem deshalb in der Kritik von Behörden, Medien und Nichtregierungsorganisationen. Die RepRisk AG aus Zürich sammelt und bündelt unter anderem Medienberichte, Gerichtsurteile und Studien (beispielsweise von Umweltschützern und Menschenrechtlern) zu mehr als 50.000 Unternehmen weltweit in einer Datenbank. Diese Datenbank dient dem RRI als Grundlage. Für den RRI bewertet RepRisk die gesammelte Kritik nach sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien aus und leitet daraus das Reputationsrisiko ab. Die Skala reicht von 0 bis 100 Punkten (minimales bis maximales Reputationsrisiko). RepRisk unterscheidet vier Risikoklassen: niedrig (bis 25 Punkte), mittel (bis 50 Punkte) hoch (bis 75 Punkte) und sehr hoch (bis 100 Punkte). Die RepRisk AG feiert in diesen Tagen ihr zehnjähriges Bestehen. Mittlerweile nutzen zahlreiche Fondsinitiatoren und Großinvestoren den RRI und die dazugehörige Datenbank als Werkzeug der Nachhaltigkeitsanalyse.
RepRisk-Index: Staatsfonds von Malaysia an der Spitze
Der aktuelle RRI ist durch die Betrugs- Korruptions- und Geldwäscheskandale der jüngsten Vergangenheit beeinflusst. Stichworte hier sind beispielsweise die „Panama Papers“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mossack Fonseca & Co., die „Dieselgate“-Affäre um Volkswagen oder der Korruptionsskandal des Fußballweltverbands FIFA. Auffallend ist, dass ein Drittel der 15 kontroversesten RRI-Unternehmen Banken beziehungsweise Finanzdienstleister sind. Mit aktuell 90 von 100 möglichen Punkten Spitzenreiter des RRI-Index der malaysische Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad. Der Fonds steht im Mittelpunkt eines Korruptionsskandals um die Familie des malaysischen Premierministers Najib Razak. Unter anderem soll der Sohn des Politikers mehrfach Millionenbeträge aus dem Fonds entnommen haben, um sich privat zu bereichern. Zudem gab es laut der RepRisk-Datenbank seit 2015 fortlaufend kritische Berichte über die Verstrickungen des Fonds in Schmiergeldzahlungen, Geldwäsche und Korruptionsfälle, die zum Teil bis ins Jahr 2009 zurückreichen. Die schweizerische Finanzmarktaufsicht FINMA ermittelte in diesem Zusammenhang gegen die eidgenössische Bank BSI AG: „Die BSI AG hat mit Geschäftsbeziehungen und Transaktionen im Umfeld der Korruptionsaffäre des malaysischen Staatsfonds 1MDB schwer gegen die Geldwäschereibestimmungen und das Gewährserfordernis verstoßen.“, hielt die Behörde Ende Mai 2016 ein zentrales Ermittlungsergebnis fest. „Im Fall von 1MDB hatte die Bank über mehrere Jahre zahlreiche große Transaktionen mit undurchsichtigen Zwecken ausgeführt und trotz offensichtlichen Verdachtsmomenten die Hintergründe nicht abgeklärt“, so die FINMA weiter.
„Panama Papers“ katapultieren Wirtschaftsprüfer Mossack Fonseca ins Rampenlicht
Mit 75 von 100 Punkten im RRI-Index auf dem zweiten Rang des aktuellen RRI-Index steht die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mossack Fonseca. Diese Firma aus Panama half Großverdienern massenhaft bei legalen Steuervermeidungsstrategien über Briefkastenfirmen. Aufgedeckt wurde diese Praxis durch einen Rechercheverbund unter Führung der Süddeutschen Zeitung. Es geht um eine Datenbank von Mossack Fonseca, die im April 2016 durch ein riesiges Datenleck öffentlich wurde. „Die Daten belegen, wie eine globale Industrie, angeführt von großen Banken, Anwaltskanzleien und Vermögensverwaltern, die Besitztümer von Politikern, Fifa-Funktionären, Betrügern und Drogenschmugglern, aber auch von Milliardären, Prominenten und Sport-Stars in aller Verschwiegenheit verwaltet“, schreibt die Süddeutsche Zeitung dazu im Internet.
oekom research: „Hohes Korruptionsrisiko in der Ölindustrie“

Foto: Erdölfeld in Texas. / Foto: Pixabay
Volkswagen und Deutsche Bank: Dax-Konzerne unter den kontroversesten Unternehmen der Welt
Unter den 15 weltweit kontroversesten Unternehmen finden sich mit Volkswagen

Volkswagen in der Top5 der kontroversesten Unternehmen des RRI
Der zweite deutsche Konzern unter den kontroversesten Unternehmen der Welt im RRI ist Volkswagen. Volkswagen stürzte 2015 über Motorsteuerungs-Software von Dieselfahrzeugen in die Krise. Dieses spezielle Computerprogramm gaukelt Prüfern im Testbetrieb umweltverträglichere Abgaswerte vor. Die US-Umweltbehörde deckte den Abgasskandal Mitte September 2015 auf. Die Tragweite des Skandals bringt Volkswagen aktuell auf den fünften Rang im RRI. Wie die Branche des nachhaltigen Investments auf die „Dieselgate-Affäre“ reagierte, lesen Sie hier und hier.
Die 15 ethisch und ökologisch kontroversesten Unternehmen der Welt im Rep Risk Index
