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Was die EEG-Umlage und den Strompreis wirklich in die Höhe treibt
Die EEG-Umlage wird weiter steigen und damit auch der Strompreis für Normalverbraucher. Doch dies ist keine zwingende Folge des Ausbaus der regenerativen Energien in Deutschland. Darauf weist der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) hin.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verpflichtet Netzbetreiber dazu, Grünstrom von den Erzeugern abnehmen und nach festgeschriebenen Tarifen vergüten. Diese Tarife liegen über den Preisen, die sie an der Strombörse bezahlen würden. Die Differenz wird daher über die EEG-Umlage auf die Stromrechnungen der Verbraucher aufgeschlagen. Zum Jahresbeginn 2013 ist die EEG-Umlage stark angestiegen, gegenüber 2012 um rund 47 Prozent auf 5,27 Cent pro Kilowattstunde. Sie belastet damit einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden 2013 mit rund 185 Euro. Manche Experten sagen einen weiteren Anstieg der EEG-Umlage bis 2014 auf bis zu 6,5 Cent je Kilowattstunde voraus (dazu gibt es ein aktuelles Gutachten, über das ECOreporter berichtete).
Allerdings käme die Allgemeinheit ohne die erweiterten Ausnahmeregeln für Unternehmen und ohne die derzeitige Kopplung der Umlage an die Preise der Strombörse deutlich günstiger davon, als es jetzt zu erwarten ist. Das ergeben aktuelle Berechnungen des BEE. Demnach dürften die reinen Förderkosten für den Ausbau der Grünstromkapazitäten in Deutschland lediglich um 0,15 Cent je Kilowattstunde auf 2,54 Cent steigen.
„Unsere Berechnungen zeigen: Die EEG-Umlage steigt vor allem, weil die Strompreise an der Börse stetig sinken. Denn je geringer die Einnahmen für die Vermarktung des sauberen Stroms dort ausfallen, desto höher steigt die EEG-Umlage. Dieses Paradoxon kann nur die Politik beseitigen“, sagt BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk. Die Börsenpreise für Grundlaststrom seien zum 31. August 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gesunken. Hinzu komme, dass gewachsene Stromangebot der über die Jahre größer gewordenen Zahl der Grünstromkraftwerke, als weiterer Treiber der Preisspirale nach unten, so Falk weiter. Das Problem liegt in der Ausgestaltung der EEG-Umlage: Sie kompensiert die Differenz zwischen dem Börsenpreis und der staatlich garantierten, festen Einspeisevergütung. Denn letztere würde ein Betreiber erhalten, wenn er den Strom nicht direkt an der Börse vermarkten würde.
Für den Preisverfall beim Grundlaststrom macht der BEE „massive Wettbewerbsverzerrungen zugunsten von Kohle- und Atomkraftwerken“ verantwortlich. Geschäftsführer Falk konkretisiert: „„Beim Atomstrom sind nach wie vor Risiko- und Endlagerkosten nicht eingepreist. Und CO2-Emissionszertifikate gibt es seit geraumer Zeit zum Schleuderpreis. Deshalb drängt besonders klimaschädlicher Kohlestrom zu Dumpingpreisen auf den Markt. Von einem fairen Wettbewerb sind wir also weit entfernt.“
Zahl der Ausnahmen für Unternehmen dürfte steigen
Ein weiterer Faktor der die EEG-Umlage und damit den Strompreis für Privatverbraucher steigern dürfte, sind die ausgeweiteten Ausnahmeregeln für Unternehmen. Im EEG ist nämlich seit 2013 festgeschrieben, dass Unternehmen mit 1.000 Megawatt Stromverbrauch jährlich, ganz oder teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage befreit werden. Vorher galt diese Ausnahmeregel nur für Unternehmen, die jährlich mindestens 10.000 MW Strom verbrauchen und im internationalen Wettbewerb stehen. Dies sollte Wettbewerbsnachteile auf dem internationalen Markt verneiden. Die Folge der Erweiteung: Die Zahl der Unternehmen, die dieses Privileg in Anspruch nehmen stieg von 813 in 2012 auf 2055 in 2013 (Stand 1.Juli). Und viele davon stehen nicht im internationalen Wettbewerb. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), dass für die Befreiung von der Umlage zuständig ist, lagen zum 1. Juli insgesamt 2.400 Anträge für2014 vor. Das erklärte die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage von Bündnis 90/ Die Grünen. Damit dürfte die Zahl der von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen 2014 weiter stiegen.
EEG-Umlage 2014 wird Mitte Oktober veröffentlicht
„Wir brauchen deshalb nach der Wahl eine umfassende Reform des Systems, die die fluktuierenden Erneuerbaren Energien aus Wind- und Solarkraftwerken in den Mittelpunkt rückt und flexible Ausgleichsmaßnahmen darum herum organisiert“, fordert Hermann Falk im Hinblick auf die gesamte Problematik der EEG-Umlage in ihrer aktuellen Form.
Wie hoch die EEG-Umlage für 2014 tatsächlich ausfällt, wird von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt. Das Ergebnis wollen sie Mitte Oktober 2013 bekannt machen.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verpflichtet Netzbetreiber dazu, Grünstrom von den Erzeugern abnehmen und nach festgeschriebenen Tarifen vergüten. Diese Tarife liegen über den Preisen, die sie an der Strombörse bezahlen würden. Die Differenz wird daher über die EEG-Umlage auf die Stromrechnungen der Verbraucher aufgeschlagen. Zum Jahresbeginn 2013 ist die EEG-Umlage stark angestiegen, gegenüber 2012 um rund 47 Prozent auf 5,27 Cent pro Kilowattstunde. Sie belastet damit einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden 2013 mit rund 185 Euro. Manche Experten sagen einen weiteren Anstieg der EEG-Umlage bis 2014 auf bis zu 6,5 Cent je Kilowattstunde voraus (dazu gibt es ein aktuelles Gutachten, über das ECOreporter berichtete).
Allerdings käme die Allgemeinheit ohne die erweiterten Ausnahmeregeln für Unternehmen und ohne die derzeitige Kopplung der Umlage an die Preise der Strombörse deutlich günstiger davon, als es jetzt zu erwarten ist. Das ergeben aktuelle Berechnungen des BEE. Demnach dürften die reinen Förderkosten für den Ausbau der Grünstromkapazitäten in Deutschland lediglich um 0,15 Cent je Kilowattstunde auf 2,54 Cent steigen.
„Unsere Berechnungen zeigen: Die EEG-Umlage steigt vor allem, weil die Strompreise an der Börse stetig sinken. Denn je geringer die Einnahmen für die Vermarktung des sauberen Stroms dort ausfallen, desto höher steigt die EEG-Umlage. Dieses Paradoxon kann nur die Politik beseitigen“, sagt BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk. Die Börsenpreise für Grundlaststrom seien zum 31. August 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gesunken. Hinzu komme, dass gewachsene Stromangebot der über die Jahre größer gewordenen Zahl der Grünstromkraftwerke, als weiterer Treiber der Preisspirale nach unten, so Falk weiter. Das Problem liegt in der Ausgestaltung der EEG-Umlage: Sie kompensiert die Differenz zwischen dem Börsenpreis und der staatlich garantierten, festen Einspeisevergütung. Denn letztere würde ein Betreiber erhalten, wenn er den Strom nicht direkt an der Börse vermarkten würde.
Für den Preisverfall beim Grundlaststrom macht der BEE „massive Wettbewerbsverzerrungen zugunsten von Kohle- und Atomkraftwerken“ verantwortlich. Geschäftsführer Falk konkretisiert: „„Beim Atomstrom sind nach wie vor Risiko- und Endlagerkosten nicht eingepreist. Und CO2-Emissionszertifikate gibt es seit geraumer Zeit zum Schleuderpreis. Deshalb drängt besonders klimaschädlicher Kohlestrom zu Dumpingpreisen auf den Markt. Von einem fairen Wettbewerb sind wir also weit entfernt.“
Zahl der Ausnahmen für Unternehmen dürfte steigen
Ein weiterer Faktor der die EEG-Umlage und damit den Strompreis für Privatverbraucher steigern dürfte, sind die ausgeweiteten Ausnahmeregeln für Unternehmen. Im EEG ist nämlich seit 2013 festgeschrieben, dass Unternehmen mit 1.000 Megawatt Stromverbrauch jährlich, ganz oder teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage befreit werden. Vorher galt diese Ausnahmeregel nur für Unternehmen, die jährlich mindestens 10.000 MW Strom verbrauchen und im internationalen Wettbewerb stehen. Dies sollte Wettbewerbsnachteile auf dem internationalen Markt verneiden. Die Folge der Erweiteung: Die Zahl der Unternehmen, die dieses Privileg in Anspruch nehmen stieg von 813 in 2012 auf 2055 in 2013 (Stand 1.Juli). Und viele davon stehen nicht im internationalen Wettbewerb. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), dass für die Befreiung von der Umlage zuständig ist, lagen zum 1. Juli insgesamt 2.400 Anträge für2014 vor. Das erklärte die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage von Bündnis 90/ Die Grünen. Damit dürfte die Zahl der von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen 2014 weiter stiegen.
EEG-Umlage 2014 wird Mitte Oktober veröffentlicht
„Wir brauchen deshalb nach der Wahl eine umfassende Reform des Systems, die die fluktuierenden Erneuerbaren Energien aus Wind- und Solarkraftwerken in den Mittelpunkt rückt und flexible Ausgleichsmaßnahmen darum herum organisiert“, fordert Hermann Falk im Hinblick auf die gesamte Problematik der EEG-Umlage in ihrer aktuellen Form.
Wie hoch die EEG-Umlage für 2014 tatsächlich ausfällt, wird von den Übertragungsnetzbetreibern ermittelt. Das Ergebnis wollen sie Mitte Oktober 2013 bekannt machen.