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Aktientipps, Erneuerbare Energie
Trump löst Panik-Verkäufe von Solar-Aktien und Wind-Aktien aus – wie sollten Anleger reagieren?
Solar-Aktien wie Canadian Solar, First Solar, JinkoSolar und SunPower sowie Wind-Aktien wie Vestas und Nordex haben auf breiter Front stark an Wert verloren. Viele Börsianer reagieren mit den Verkäufen darauf, dass US-Präsident Donald Trump offenbar seine Wahlkampf-Ankündigung umsetzen und aus dem weltweiten Klimaschutz aussteigen will. Warum Anleger sich nicht von der Panik anstecken lassen sollten.
Eine Entscheidung darüber, ob die USA aus dem Weltklimavertrag von Paris aussteigen, zögert Trump seit Tagen heraus. Immer mehr Beobachter und auch viele Börsianer gehen aber davon aus, dass er den Ausstieg verkünden wird – allen guten Argumenten zum Trotz, mit denen ihn andere Industriestaaten, viele US-Konzerne und prominente Politiker auch aus der eigenen Partei davon abzuhalten versuchten.
Bereits die Wahl von Trump zum US-Präsidenten hatte die Kurse von Solar-Aktien und Wind-Aktien auf Talfahrt geschickt. Denn schon als Kandidat hatte er sich als Skeptiker des Klimawandels geriert und angekündigt, die Klimaschutzpolitik der Vereinigten Staaten auszubremsen. Dass er nun anscheinend wirklich das Klimaschutz-Abkommen von Paris kündigen will, und die USA vielleicht ganz aus dem Klimaschutz aussteigen sollen, hat jetzt erneute Kurseinbrüche ausgelöst.
USA können den Weltklimavertrag nicht vor Ende 2019 aufkündigen
Dabei ist eine Kündigung des Klimaschutz-Abkommens von Paris durch die USA frühestens im November 2019 möglich und kann dann auch erst nach einem weiteren Jahr in Kraft treten. Dann wäre die vierjährige Amtszeit von Trumps Präsidentschaft abgelaufen.
Schneller ginge es zwar, wenn die USA sich komplett aus den Klimabündnissen unter dem Dach der Vereinten Nationen verabschieden würden. Das wäre schon nach einem Jahr möglich. Aber ein solcher Schritt wäre selbst für jemanden wie Trump sehr radikal und würde die Reputation der USA im Zusammenhang mit internationalen Abkommen so stark beeinträchtigen, dass die Republikaner im Kongress dies kaum akzeptieren dürften.
Der Einfluss von Trump auf die Energiepolitik der USA ist begrenzt
Auch deshalb ist es unwahrscheinlich, dass sich für Unternehmen wie Canadian Solar, First Solar, SunPower oder Vestas, die viele Einnahmen in den USA erlösen, die Rahmenbedingungen zeitnah verschlechtern. Die beiden Branchen Photovoltaik und Windkraft genießen jenseits des Weißen Hauses in den USA starke politische Unterstützung.
Trotz der Mehrheit der Republikaner, der Partei von Donald Trump, in den beiden Kammern des US-Kongresses, haben Senat und Repräsentantenhaus das wichtigste Förderinstrument für große Solarinvestments bis 2020 zu attraktiven Konditionen verlängert: den Investment Tax Credit (ITC). Und auch für Investitionen in Windkraftprojekte gibt es erhebliche Steuernachlässe, um sie zu fördern.
Zudem haben die einzelnen Bundesstaaten einen großen Einfluss auf die Energiewende der USA. Viele von ihnen haben ehrgeizige Ausbaupläne für Erneuerbare Energien, sie legen unter anderem mit Quoten fest, dass Energieversorger einen immer höheren Anteil ihres Angebotes aus Erneuerbarer Energie decken müssen. Dazu gehören auch Bundesstaaten, die wie Arizona und Texas von Republikanern regiert werden.
Erneuerbare Energien schaffen in den USA tausende Jobs
Schließlich entstehen in den USA durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien immer mehr Arbeitsplätze, nicht zuletzt in vielen sonst strukturschwachen Regionen und vor allem im sonnenreichen Süden, wo die republikanische Partei die meisten Anhänger hat. In den Branchen Windkraft und Photovoltaik ist die Anzahl der Arbeitsplätze seit 2015 um 25 Prozent gestiegen, wie aus Daten des US-Energieministeriums hervorgeht. Es beziffert diese mit 274.000 in der Solarbranche und rund 102.000 im Windkraftsektor.
Damit haben in diesen beiden Sektoren weitaus mehr US-Amerikaner Arbeit gefunden als etwa in der Kohlebranche, für die Trump im Wahlkampf eine Neubelebung versprochen hat. Auch um die US-Kohlewirtschaft zu entlasten, müsse es Abstriche beim Klimaschutz geben, hat er wiederholt betont. Dabei ist es die starke Konkurrenz von Erdgas, die den Niedergang der Kohlebranche befördert.
Kein Kohlekonzern hat seit der Wahl von Trump angekündigt, seine Kapazitäten auszubauen. Im Gegenteil werden weitere Schließungen von Standorten geplant. Denn Erdgas ist in den USA so billig geworden, dass sich die Verbrennung von Kohle einfach nicht mehr lohnt, und das unabhängig vom Klimaschutz und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Trump mag das ignorieren, die Bundesstaaten werden sich dagegen an die Fakten halten und mehrheitlich wohl auch die Abgeordneten und Senatoren im US-Kongress.
Die US-Wirtschaft setzt verstärkt auf Erneuerbare Energie – weil es sich lohnt
Für weiterhin gute Geschäfte mit Windkraft und Photovoltaik in den USA spricht, dass immer mehr Konzerne mit hohem Energiebedarf massiv in Erneuerbare Energie investieren. Für sie lohnt es sich schon jetzt und wird es künftig noch günstiger, sich mit Wind- oder Solarstrom zu versorgen. Hier haben sich die Stromgestehungskosten enorm verringert. Sie sinken immer weiter, auch weil Solar- und Windkraftanlagen immer billiger und zugleich immer effizienter werden. Nicht nur Bio-Lebensmittelkonzerne wie Whole Foods Market, auch herkömmliche Konzerne wie Wal-Mart oder Apple sichern sich in stark steigenden Mengen die Versorgung mit Ökostrom. Gewiss aus Image-Gründen, vor allem aber, weil es wirtschaftlich vernünftig ist. Und weil sie diese Erfahrungen ebenfalls in anderen Weltregionen nutzen können, um sich auch dort unabhängig von fossilen Brennstoffen mit Strom aus Erneuerbarer Energie zu versorgen.
Bildhinweis: US-Windpark mit Anlagen von Vestas. / Foto: Unternehmen
Investoren müssen bei Ökostrom-Aktien bewusst auswählen
Überdies sind kurzfristige Reaktionen an der Börse – wie die jüngsten Kursverluste von Ökostrom-Aktien – nur bedingt aussagekräftig. Ganz anders verhält es sich mit generellen Trends. So geht aus Zahlen von Thomson Reuters hervor, dass nachhaltige Investmentfonds aus den USA, die stark in Erneuerbare Energie investieren, seit Jahresbeginn 2017 einen massiven Mittelzufluss registrieren. Investoren verlagern Kapital zunehmend fort von Kohleinvestments hin zur Geldanlage in Erneuerbare Energie, und das trotz der Amtsübernahme von Trump.
Es erscheint daher nicht ratsam, jetzt aus Windkraft- und Solarfirmen vorschnell auszusteigen, die vor allem in den USA aktiv sind, allein aus dem Grund, weil Trump die Bedeutung und den Nutzen von Klimaschutz auch für die Wirtschaft nicht verstehen kann oder will.
Sollten Privatanleger jetzt sogar die Gelegenheit nutzen, gegen den aktuellen Börsentrend vergleichsweise günstig in Solar-Aktien und Wind-Aktien zu investieren? Schließlich sind bei vielen dieser Aktien derzeit die Kurse so niedrig wie lange nicht. Im manchen Fällen dürfte sich das durchaus lohnen, in anderen jedoch bestehen hohe Kursrisiken – auch jenseits möglicher Auswirkungen von Entscheidungen des US-Präsidenten.
Wir raten also dringend dazu, jede Aktie einzeln zu betrachten: Gibt es andere gewichtige Gründe dafür, warum eine Aktie derzeit weitaus weniger Wert ist als vor einem Jahr? Droht ein weiterer Kursverfall? Steht die Solar-Aktie oder Wind-Aktie gegenwärtig vielleicht nicht gut da, hat aber langfristig sehr gute Wachstumschancen? – Anhaltspunkte für Ihre jeweilige Entscheidung finden Sie in unseren Aktientipps. (Link entfernt) Lesen Sie unsere Einschätzungen etwa zu Canadian Solar, First Solar und dem Windkraftkonzern Vestas.
Eine Entscheidung darüber, ob die USA aus dem Weltklimavertrag von Paris aussteigen, zögert Trump seit Tagen heraus. Immer mehr Beobachter und auch viele Börsianer gehen aber davon aus, dass er den Ausstieg verkünden wird – allen guten Argumenten zum Trotz, mit denen ihn andere Industriestaaten, viele US-Konzerne und prominente Politiker auch aus der eigenen Partei davon abzuhalten versuchten.
Bereits die Wahl von Trump zum US-Präsidenten hatte die Kurse von Solar-Aktien und Wind-Aktien auf Talfahrt geschickt. Denn schon als Kandidat hatte er sich als Skeptiker des Klimawandels geriert und angekündigt, die Klimaschutzpolitik der Vereinigten Staaten auszubremsen. Dass er nun anscheinend wirklich das Klimaschutz-Abkommen von Paris kündigen will, und die USA vielleicht ganz aus dem Klimaschutz aussteigen sollen, hat jetzt erneute Kurseinbrüche ausgelöst.
USA können den Weltklimavertrag nicht vor Ende 2019 aufkündigen
Dabei ist eine Kündigung des Klimaschutz-Abkommens von Paris durch die USA frühestens im November 2019 möglich und kann dann auch erst nach einem weiteren Jahr in Kraft treten. Dann wäre die vierjährige Amtszeit von Trumps Präsidentschaft abgelaufen.
Schneller ginge es zwar, wenn die USA sich komplett aus den Klimabündnissen unter dem Dach der Vereinten Nationen verabschieden würden. Das wäre schon nach einem Jahr möglich. Aber ein solcher Schritt wäre selbst für jemanden wie Trump sehr radikal und würde die Reputation der USA im Zusammenhang mit internationalen Abkommen so stark beeinträchtigen, dass die Republikaner im Kongress dies kaum akzeptieren dürften.
Der Einfluss von Trump auf die Energiepolitik der USA ist begrenzt
Auch deshalb ist es unwahrscheinlich, dass sich für Unternehmen wie Canadian Solar, First Solar, SunPower oder Vestas, die viele Einnahmen in den USA erlösen, die Rahmenbedingungen zeitnah verschlechtern. Die beiden Branchen Photovoltaik und Windkraft genießen jenseits des Weißen Hauses in den USA starke politische Unterstützung.
Trotz der Mehrheit der Republikaner, der Partei von Donald Trump, in den beiden Kammern des US-Kongresses, haben Senat und Repräsentantenhaus das wichtigste Förderinstrument für große Solarinvestments bis 2020 zu attraktiven Konditionen verlängert: den Investment Tax Credit (ITC). Und auch für Investitionen in Windkraftprojekte gibt es erhebliche Steuernachlässe, um sie zu fördern.
Zudem haben die einzelnen Bundesstaaten einen großen Einfluss auf die Energiewende der USA. Viele von ihnen haben ehrgeizige Ausbaupläne für Erneuerbare Energien, sie legen unter anderem mit Quoten fest, dass Energieversorger einen immer höheren Anteil ihres Angebotes aus Erneuerbarer Energie decken müssen. Dazu gehören auch Bundesstaaten, die wie Arizona und Texas von Republikanern regiert werden.
Erneuerbare Energien schaffen in den USA tausende Jobs
Schließlich entstehen in den USA durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien immer mehr Arbeitsplätze, nicht zuletzt in vielen sonst strukturschwachen Regionen und vor allem im sonnenreichen Süden, wo die republikanische Partei die meisten Anhänger hat. In den Branchen Windkraft und Photovoltaik ist die Anzahl der Arbeitsplätze seit 2015 um 25 Prozent gestiegen, wie aus Daten des US-Energieministeriums hervorgeht. Es beziffert diese mit 274.000 in der Solarbranche und rund 102.000 im Windkraftsektor.
Damit haben in diesen beiden Sektoren weitaus mehr US-Amerikaner Arbeit gefunden als etwa in der Kohlebranche, für die Trump im Wahlkampf eine Neubelebung versprochen hat. Auch um die US-Kohlewirtschaft zu entlasten, müsse es Abstriche beim Klimaschutz geben, hat er wiederholt betont. Dabei ist es die starke Konkurrenz von Erdgas, die den Niedergang der Kohlebranche befördert.
Kein Kohlekonzern hat seit der Wahl von Trump angekündigt, seine Kapazitäten auszubauen. Im Gegenteil werden weitere Schließungen von Standorten geplant. Denn Erdgas ist in den USA so billig geworden, dass sich die Verbrennung von Kohle einfach nicht mehr lohnt, und das unabhängig vom Klimaschutz und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Trump mag das ignorieren, die Bundesstaaten werden sich dagegen an die Fakten halten und mehrheitlich wohl auch die Abgeordneten und Senatoren im US-Kongress.
Die US-Wirtschaft setzt verstärkt auf Erneuerbare Energie – weil es sich lohnt

Bildhinweis: US-Windpark mit Anlagen von Vestas. / Foto: Unternehmen
Investoren müssen bei Ökostrom-Aktien bewusst auswählen
Überdies sind kurzfristige Reaktionen an der Börse – wie die jüngsten Kursverluste von Ökostrom-Aktien – nur bedingt aussagekräftig. Ganz anders verhält es sich mit generellen Trends. So geht aus Zahlen von Thomson Reuters hervor, dass nachhaltige Investmentfonds aus den USA, die stark in Erneuerbare Energie investieren, seit Jahresbeginn 2017 einen massiven Mittelzufluss registrieren. Investoren verlagern Kapital zunehmend fort von Kohleinvestments hin zur Geldanlage in Erneuerbare Energie, und das trotz der Amtsübernahme von Trump.
Es erscheint daher nicht ratsam, jetzt aus Windkraft- und Solarfirmen vorschnell auszusteigen, die vor allem in den USA aktiv sind, allein aus dem Grund, weil Trump die Bedeutung und den Nutzen von Klimaschutz auch für die Wirtschaft nicht verstehen kann oder will.
Sollten Privatanleger jetzt sogar die Gelegenheit nutzen, gegen den aktuellen Börsentrend vergleichsweise günstig in Solar-Aktien und Wind-Aktien zu investieren? Schließlich sind bei vielen dieser Aktien derzeit die Kurse so niedrig wie lange nicht. Im manchen Fällen dürfte sich das durchaus lohnen, in anderen jedoch bestehen hohe Kursrisiken – auch jenseits möglicher Auswirkungen von Entscheidungen des US-Präsidenten.
Wir raten also dringend dazu, jede Aktie einzeln zu betrachten: Gibt es andere gewichtige Gründe dafür, warum eine Aktie derzeit weitaus weniger Wert ist als vor einem Jahr? Droht ein weiterer Kursverfall? Steht die Solar-Aktie oder Wind-Aktie gegenwärtig vielleicht nicht gut da, hat aber langfristig sehr gute Wachstumschancen? – Anhaltspunkte für Ihre jeweilige Entscheidung finden Sie in unseren Aktientipps. (Link entfernt) Lesen Sie unsere Einschätzungen etwa zu Canadian Solar, First Solar und dem Windkraftkonzern Vestas.