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SMA Solar verschärft Sparkurs erneut – Aktie bricht ein

Schlechte Nachrichten aus dem Hauptquartier der SMA Solar Technology AG haben die Aktie des Wechselrichterherstellers auf Talfahrt geschickt. Die Aktie ging mit knapp 5,4 Prozent Kursverlust in den heutigen Handelstag an der Deutschen Börse: Nachdem der Anteilsschein den Vortrag mit 14,58 Euro beendet hatte, startete er heute bei 13,80 Euro. Danach ging es noch weiter abwärts bis auf 13,60 Euro. Bis 8:57 Uhr  erholte sich die SMA-Aktie etwas. Ihr Kurs: 13,95 Uhr. Auf Jahressicht verlor die Aktie damit knapp 50 Prozent.

In Gang gebracht hatte die Talfahrt eine Ankündigung des SMA-Vorstands. Das Unternehmen aus Niestetal bei Kassel muss sich demnach weiter gesundschrumpfen, um in die Erfolgsspur zurück zu kommen. Nach den Worten des Vorstandssprechers Pierre-Pascal Urbon wird der Konzern weltweit zusätzlich 1.000 Mitarbeiter zu entlassen. Insgesamt sollen 1.600 Stellen gestrichen werden. Damit verschärft der Vorstand den Sparkurs ein weiteres Mal. Erst Anfang Dezember hatte die Unternehmensführung die Gesamtjahresprognose für 2014 deutlich herabgesetzt. Zu diesem Zeitpunkt war noch die Rede von rund 600 Entlassungen gewesen (mehr dazu lesen Sie  hier). Die damals korrigierte Prognose bestätigte Vorstandschef Urbon nun allerdings. Demnach kommt die SMA Solar Technology AG auf 775 bis 790 Millionen Euro Umsatz und bis zu 115 Millionen Euro E Verlust. Zum Vergleich: 2013 hatte SMA Solar noch 932 Millionen Euro Umsatz erzielt und dabei 66,9 Millionen Euro Verlust erlitten.

„Um wieder zur Profitabilität zurückzukehren, wollen wir die Strukturen der SMA an ein niedrigeres Umsatzniveau anpassen. Nur so können wir bei geringeren Umsätzen die Gewinnschwelle erreichen. Leider ist vor diesem Hintergrund ein weltweiter Personalabbau unumgänglich“, so Urbon. „Wir rechnen auch für die kommenden Jahre mit einem starken Preisdruck im globalen Photovoltaikmarkt und mit einem weiteren Nachfragerückgang in Europa, insbesondere in Deutschland. Die außereuropäischen Märkte werden sich hingegen vorteilhaft entwickeln. So wird der Markt mittelfristig gemessen in Gigawatt zwar weiter wachsen, gemessen in Euro erwarten wir jedoch weltweit einen Rückgang“, begründete er den Schritt. 2015 „Die hieraus resultierenden Effekte werden allerdings frühestens ab der zweiten Jahreshälfte greifen, so dass SMA voraussichtlich im laufenden Geschäftsjahr noch nicht zur Profitabilität zurückkehren wird“, so Urbon weiter.

Aktuell beschäftigt SMA Solar nach eigenen Angaben weltweit 4.667 Vollzeitkräfte. Bis Ende Juni sollen 1.300 davon in Deutschland gestrichen werden, weitere 300 im Ausland. Nach der Maßnahme wären damit noch etwas mehr als 3.000 Vollzeitarbeitskräfte beschäftigt. Die Zeitarbeiter sind in dieser Rechnung nicht inbegriffen. Nähere Details zu den neuen Sparplänen will der Vorstand am 30. Januar bekannt machen.

Die negative Einschätzung des deutschen und europäischen Solarmarktes durch den SMA-Chef hat offenbar auch die Skepsis gegenüber der Aktie von SolarWorld genährt. Der Soalrkonzern aus Bonn erwirtschaftet weiterhin einen großen Teil der Erlöse in diesen schwächelnden Solarmärkten. Die Aktie der SolarWorld verlor heute bis 10 Uhr im Xetra über drei Prozent an Wert.

SMA Solar Technology AG: ISIN DE000A0DJ6J9 / WKN A0DJ6J
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