Skandal um Teakholz International AG gewinnt an Schärfe

Die aktuelle und die frühere Führung der Teakholz International (THI) AG liegen im Clinch. Dr. Manfred Luger, ehemals Aufsichtsrat der THI und als Rechtsanwalt Vertreter von Firmengründer Klaus Hennerbichler, bestritt auf einer Versammlung von THI-Aktionären in Linz, dass auf den THI-Plantagen weniger Bäume existieren als lange angenommen und auch bilanziert. Das geht aus österreichsichen Medienberichten hervor. Hennerbichler war im Dezember 2013 vom damaligen Aufsichtsrat Dr. Franz Fraundorfer als Vorstandschef ersetzt worden und hatte danach große Teile seiner Beteiligung an der THI verkauft.

Das Forstwirtschaftsunternehmen betreibt Teak-Plantagen in Costa Rica. Gestützt auf Ergebnisse einer Inventur des Baumbestands hatte der Vorstand im Dezember bekannt gegeben, dass nur halb so viele Teakbäume auf den Plantagen stehen wie angenommen (wir  berichteten). Nur etwa 660.000 statt 1,3 Millionen Teakbäume sollen auf den Fincas stehen, bekräftigte Fraundorfer auf der Veranstaltung. Außerdem sei das Wachstum geringer als berechnet und man könne erst nach 20 Jahren ernten. Das habe ein Gutachten der finnischen Firma Pöyry ergeben. Dem widersprach den Berichten zufolge Manfred Luger. Es seien viel mehr Bäume da und die Zählungen seien nicht repräsentativ. Luger drohte Fraundorfer mit einer Strafanzeige. Ende Mai hatte die aktuelle Unternehmensführung Anzeige wegen Betrugsverdacht erstattet – gegen unbekannt.

ECOreporter.de führt die Teak Holz International AG in der Wachhund-Rubrik.

Die Aktie des Unternehmens wird vor allem an der Wiener Börse gehandelt und notiert dort nur noch bei 0,29 Euro. Damit hat sie in den letzten drei Jahren über 90 Prozent an Wert verloren. Bevor der deutliche geringere Baumbestand gemeldet wurde ksotete der Anteilsschein noch etwas über zwei Euro.

Teak Holz International AG: ISIN AT0TEAKHOLZ8 / WKN A0MMG7