Anleihen / AIF

Neuer Windfonds bietet bis zu 8 Prozent Rendite im Jahr

Eine neue Windkraft-Direktbeteiligung ist gestartet. Investiert werden soll ausschließlich in Windkraftanlagen auf deutschem Boden. Den Anlegern stellt  das Hamburger Emissionshaus reconcept GmbH bei diesem Angebot steigende jährliche Ausschüttungen auf bis zu 8 Prozent in Aussicht.

50,9 Millionen Euro soll der neue Publikums-AIF RE09 Windenergie Deutschland in deutsche Windparkvorhaben investieren (AIF steht für Alternative Investment Fund, das sind die Nachfolger der klassischen geschlossen Fonds). 14 Millionen Euro davon will reconcept dafür bei Anlegern einwerben. Das übrige Kapital soll durch eine Bankfinanzierung und gegebenenfalls auch durch eine Förderung der staatlichen KfW Bank zusammenkommen. Mit diesem Geld sei sowohl der Kauf bestehender Windparks als auch die Realisierung neuer Vorhaben denkbar, heißt es in den Zeichnungsunterlagen der Beteiligung. Wo konkret investiert wird, steht allerdings noch nicht fest. Beteiligungen, die zu diesem Zeitpunkt bereits Anlegern angeboten werden, nennt man „Blindpool-Angebote“. reconcept prüfe derzeit neun potenzielle Investitionskandidaten, die zusammengenommen auf 36 Megawatt (MW) Leistungskapazität kommen.

Windparks sollen 2023 verkauft werden - 152 Prozent Gesamtmittelrückfluss prognostiziert

Anleger, die sich für das Investment entscheiden, binden ihr Kapital mindestens für sieben Jahre bis Ende 2023. Definitiv und spätestens enden soll die Beteiligung nach neun Jahren zum Ende 2025. Der Einstieg ist ab 10.000 Euro möglich. Der Anbieter verlangt 3 Prozent Ausgabeaufschlag (Agio). Das bringt die Einstiegsschwelle auf 10.300 Euro. Ausschüttungen an die Anleger prognostiziert der Fonds ab 2017. Für die Jahre 2017 bis 2022 sollen die Investoren jeweils 6 Prozent bezogen auf ihr investiertes Kapital erhalten. Für 2022 sollen es 7 Prozent werden, 2023 schließlich 8 Prozent. So der Fonds die Laufzeit nicht bis ins Jahr 2025 verlängert, ist zum Ende 2023 der Verkauf der Windräder geplant. Den Erlös daraus soll die Ausschüttung für 2023 auf bis zu 11,4 Prozent steigern. Als Gesamtmittelrückfluss prognostiziert reconcept 152 Prozent vor Steuern. Das heißt, die Anleger sollen bei planmäßigem Verlauf zusätzlich zum zurückerstatteten Kapitaleinsatz 52 Prozent Ertrag bekommen, was dann noch zu versteuern wäre. Erwirtschaftet werden sollen die Ausschüttungen mit den Stromerträgen und der staatlich garantierten Einspeisevergütung für Windstrom aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Ab 2017 will die Bundesregierung den Preis für Windstrom aus neuen Projekte bundesweit durch Ausschreibungen festlegen. Diese Praxis wurde im vergangenen Jahr erstmals bei großen Solaranlagen getestet (mehr dazu lesen Sie  hier). Windparks, die vorher gebaut werden, fallen damit noch unter die bekannte EEG-Förderung mit festen Einspeisetarifen für Windstrom aus Neuanlagen. Das Emissionshaus reconcept ist auf Erneuerbare-Energie-Beteiligungen spezialisiert. Unter anderem brachte reconcept 2013 einen Finnland-Windfonds auf den Markt, der mittlerweile ausverkauft ist. ECOreporter.de hatte das Angebit in diesem  ECOanlagecheck untersucht.
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