ECOanlagecheck, Windenergie-Investments, Geschlossene Fonds

ECOanlagecheck: Geschlossener Fonds RE03 Windenergie Finnland

Der Fondsinitiatorin reconcept begibt sich mit ihrem zweiten Windfonds auf Neuland. Der Fonds RE03 Windenergie Finnland plant den Erwerb der Projektrechte für einen Windpark in Finnland. Anleger können sich ab 10.000 Euro plus drei Prozent Agio an dem Fonds beteiligen. Der ECOanlagecheck analysiert das Angebot.

Windenergie spielte in Finnland bislang nur eine kleine Rolle. Lediglich 288 Megawatt (MW) Windenergieleistung, also schätzungsweise rund 150 Windräder, waren bis Ende 2012 ans Netz gegangen. Nach Planungen der finnischen Regierung sollen aber bis 2020 rund 2.500 MW Winderzeugungskapazität installiert werden. Um Investitionen in Windenergieanlagen lukrativer zu machen und somit das Ausbauziel erreichen zu können, hat die finnische Regierung ein Gesetz für die Förderung von erneuerbare Energien verabschiedet, das im März 2011 in Kraft trat und Windenergieanlagen eine Einspeisevergütung gewährt.

Die reconcept GmbH hat mit einem finnischen Projektentwickler einen Kooperationsvertrag geschlossen. Dieser Vertrag sichert ihr ein exklusives Zugriffsrecht auf ein Windparkprojekt und den Zugang zu zwei weiteren Windparkprojektrechten. Wenn ein Projekt so weit entwickelt ist, dass es baureif ist, soll es nach vorhergehender rechtlicher Prüfung auf die Fondsgesellschaft übergehen.

Fondsinitiatorin und Leistungsbilanz

Anbieterin des Fonds ist die reconcept Vermögensmanagement GmbH, die im März 2013 in Hamburg mit einem Stammkapital von 25.000 Euro gegründet wurde. Sie ist eine Tochtergesellschaft der reconcept GmbH, die bereits seit 1998 geschlossene Fonds – vorrangig Windfonds von WKN AG – bei der Konzeption, Finanzierung, Eigenkapitalplatzierung und Vermarktung begleitet hat, aber keine eigenen Fonds aufgelegt hatte. Die reconcept GmbH gehörte bis 2008 zur heutigen WKN AG Unternehmensgruppe, die Windparkprojekte entwickelt. Mittelbarer Mehrheitsgesellschafter der reconcept GmbH ist Volker Friedrichsen, der seit mehr als 20 Jahren in der Windenergiebranche, u.a. als ehemaliger Geschäftsführer von Vestas Deutschland, tätig ist und laut Prospekt das Management der reconcept GmbH in grundsätzlichen Fragen berät.

Die reconcept Gruppe hat bislang zwei Fonds auf den Markt gebracht. In beiden Fällen fungierte die reconcept invest GmbH, eine Tochtergesellschaft der reconcept GmbH, als Fondsanbieterin. 2011 legte sie einen Solarfonds auf, der in einen Solarpark in Spanien investierte. Im letzten Jahr folgte ein Windfonds, der zwei Windparks in Deutschland erwarb.

Eigenkapitalhöhe und Platzierungsgarantie

Gesamtfinanzierungsvolumen: 22,34 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen: 10,8 Millionen Euro (48,3 Prozent)
Platzierungsgarantie: Nein
Agio: 0,32 Millionen Euro (1,5 Prozent)
Fremdkapitalvolumen: 11,22 Millionen Euro (50,2 Prozent)

Das Eigenkapitalvolumen kann von der Komplementärin und Fondsgeschäftsführerin nach eigenem Ermessen angepasst werden. Ein Mindesteigenkapital (Realisierungsschwelle) ist laut Prospekt nicht vorgesehen.
Das Fremdkapital soll von der finnischen Betreibergesellschaft des Windparks aufgenommen werden. Eine Finanzierungszusage einer Bank liegt laut Prospekt noch nicht vor. Die Finanzierung soll über KfW-Darlehen erfolgen. Die Laufzeit des Darlehens soll analog der Laufzeit des finnischen Einspeisetarifs zwölf Jahre betragen. Die Prospektkalkulation beruht auf der Annahme, dass ein Darlehenszinssatz von 3,8 Prozent vereinbart werden kann.

Fondsnebenkosten
(in Prozent des Eigenkapitalvolumens ohne Agio)

Agio: 3,0 Prozent
Eigenkapitalvermittlung (ohne Agio): 9,0 Prozent
Konzeption: 4,0 Prozent
Prospekterstellung: 0,7 Prozent
Strukturierung: 2,0 Prozent
Fremdkapitalvermittlung: 1,0 Prozent
Sonstiges: 2,1 Prozent
Nicht erstattungsfähige Vorsteuer: 1,3 Prozent
Gesamtweichkosten: 23,1 Prozent

Die Weichkostenquote liegt über dem Durchschnittsbereich der von ECOreporter.de in den letzten zwei Jahren analysierten Windfonds. Projektvermittlungsprovisionen werden im Prospekt nicht erwähnt. Die Konzeptionsgebühr für die reconcept GmbH beträgt – unabhängig von der Höhe des eingeworbenen Kommanditkapitals – mindestens 400.000 Euro. Diese Mindestvergütung war bereits zwei Wochen nach Billigung des Verkaufsprospektes durch die BaFin fällig. Zudem erhält die Eigenkapitalvermittlerin reconcept consulting GmbH bei Vertriebsstart eine Vorauszahlung in Höhe von 2 Prozent des Kommanditkapitals.

Laufende Kosten

Wartung und Instandhaltung (erstes Jahr): ca. 23.000 Euro/MW
Technische und kaufmännische Betriebsführung (erstes Jahr): 5.600 Euro/MW
Fondsgeschäftsführung, Anlegerbetreuung und Verwahrstelle (erstes Jahr): 11.800 Euro/MW

Für Wartung und Instandhaltung soll ein langfristiger Vertrag mit dem Anlagenhersteller abgeschlossen werden. Die kalkulierten laufenden Vergütungen für die technische und kaufmännische Betriebsführung liegen im marktüblichen Bereich. Die Pacht je MW ist dagegen gering angesetzt. Sie liegt laut Kalkulation deutlich mehr als die Hälfte unter der von vergleichbaren Windparkprojekten in Deutschland. Allerdings hat in Finnland die Betreibergesellschaft mit der Errichtung eines Windparks die Grundsteuer zu tragen. Diese beträgt im ersten Jahr kalkulierte 3.900 Euro je MW (und verringert sich mit der Abschreibung).

Die Vergütungen für Fondsgeschäftsführung, Anlegerbetreuung und Verwahrstelle je MW sind in der Summe hoch. Einer der wesentlichen Gründe sind die laufenden Kosten für die Verwahrstelle. Dieser Kostenpunkt ist neu für geschlossene Fonds und betrifft diejenigen Fonds, die sich der schärferen Regulierung des am 22. Juli 2013 in Kraft tretenden Kapitalanlagegesetzbuches (AIFM-Richtlinie) unterwerfen.

Laufzeit und Ausschüttungen

Laufzeit: bis zum 31. Dezember 2020, Komplementärin kann die Laufzeit verlängern, Gesellschafter haben kein ordentliches Kündigungsrecht, Auflösung der Gesellschaft mit 75 Prozent-Mehrheit der Gesellschafterversammlung
Gesamtausschüttung (Prospektprognose): 161 Prozent (inkl. 103 Prozent Kapitalrückzahlung)
Ausschüttung durch Verkaufserlös (Prospektprognose): 105 Prozent
Renditeprognose vor Steuern pro Jahr (IRR, Prospektprognose): 8,0 Prozent
Einkunftsart: Einkünfte aus Gewerbebetrieb
Einkaufsfaktor (Kaufpreis/Prognose Stromerlöse erstes Jahr): 5,4
Gesamtinvestition: 1.746 Euro/kW
Einspeisevergütung für den produzierten Windstrom: 10,53 Eurocent/kWh (bis Ende 2015), 8,35 Eurocent/kWh (ab 2015)

Der Einkaufsfaktor ist mit 5,4 äußerst niedrig. Allerdings wird er durch den bis 2015 geltenden Vergütungszuschlag verzerrt. Aber auch bei einer Berechnung auf Basis des danach zu zahlenden Einspeisetarifes ist er mit 6,8 deutlich niedriger als bei vergleichbaren Projekten in Deutschland. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, dass der Einspeisetarif in Deutschland für 20 Jahre gezahlt wird, in Finnland aber nur für zwölf Jahre. Wenn unterstellt wird, dass der finnische Windpark seinen Strom in den Betriebsjahren 13 bis 20 zu 5 Cent/kWh an der Strombörse verkaufen kann, wäre der Einkaufsfaktor mit 10,9 rechnerisch höher als bei Windparkprojekten in Deutschland.

Falls der geplante Windpark des Fonds wie vorgesehen Mitte 2014 ans Netz gehen sollte, erhält er für 1,5 Jahre eine Einspeisevergütung von 10,53 Eurocent/kWh und danach für 10,5 Jahre 8,53 Eurocent/kWh. Der Mechanismus unterscheidet sich dabei vom deutschen System: Die finnische Betreibergesellschaft des Windparks verkauft ihren Strom täglich an der Energiebörse. Die finnische Energiebehörde zahlt dann nachträglich quartalsweise die Differenz zwischen Marktpreis und festgelegter Einspeisevergütung an die Betreibergesellschaft. Falls aber der Marktpreis unter 3 Eurocent/kWh liegen sollte, verringert sich auch der festgelegte Einspeisetarif von 10,53 Eurocent/kWh bzw. 8,35 Eurocent/kWh um den Betrag, den der Marktpreis unter 3 Eurocent/kWh liegt.

In den letzten fünf Jahren lag der Mittelwert an der Energiebörse (Nord Pool Spot, Finnland) nur in zwei Monaten unterhalb 3 Cent/kWh. Allerdings ist der Strompreis an der Börse seit 2010 im Jahresdurchschnitt gesunken. 2010 lag er bei 5,7 Cent/kWh, 2012 bei rund 3,7 Cent/kWh (Quelle: Nord Pool Spot, Elspot Prices Finnland).

Nach dem Auslaufen des gesetzlichen Einspeisetarifes (2026, laut Prognose) kalkuliert die Fondsinitiatorin mit einem Strompreis von 5 Cent/kWh, der in Folgejahren gesteigert wird. In der Prognoserechnung wird davon ausgegangen, dass der Windpark Ende 2020 zu 86,6 Prozent der ursprünglichen Herstellungskosten verkauft werden kann. Die Berechnung des Verkaufserlöses kann aber nicht konkret nachvollzogen werden, da im Prospekt die Angaben zur Höhe des Abzinsungszinssatzes und zur prognostizierten Gesamtnutzungsdauer des Windparks fehlen. Zudem wird nicht erwähnt, welche Laufzeit die – noch abzuschließenden – Pachtverträge haben.

Wenn die Anleger die prognostizierten Gesamtauszahlungen von 161 Prozent vor Steuern erhalten haben, steht der Komplementärin reconcept capital GmbH als Erfolgsbeteiligung 20 Prozent der übersteigenden Auszahlungen zu.
Die laufenden Einkünfte des Fonds werden konzeptionsgemäß bei der Betreibergesellschaft in Finnland versteuert. Aufgrund des Doppelbesteuerungsabkommens unterliegen laut Prospekt diese Einkünfte demnach beim Anleger lediglich dem Progressionsvorbehalt.

Technik und Erträge

Der Fonds hat zum Zeitpunkt der Prospekterstellung noch keine Investitionen getätigt. Die reconcept GmbH, Projektvermittlerin und Muttergesellschaft der Fondsanbieterin, hat einen Kooperationsvertrag mit dem finnischen Projektentwickler Intercon Energy geschlossen. Intercon Energy entwickelt seit 2003 Windenergieprojekte in Estland und seit 2006 auch in Finnland. Ihr erster Windpark in Finnland wurde 2008 in Betrieb genommen. Derzeit entwickelt das Unternehmen laut Prospekt in Finnland Windparkprojekte mit einer Gesamtleistung von etwa 200 MW.

Durch den Kooperationsvertrag hat reconcept laut Prospekt Zugang zu insgesamt drei Projekten im südlichen Teil Finnlands. Für das Windkraftprojekt Kaanaa, das die Grundlage der Fondskalkulation ist, besteht ein exklusives Erwerbsrecht. Allerdings wird im Prospekt nicht erwähnt, wie lange diese Exklusivität besteht. Der Windpark Kaanaa soll nach derzeitiger Planung aus vier Windenergieanlagen des Typs Repower 3.2 M114 mit einer Nennleistung von jeweils 3,2 Megawatt bestehen. Bei den zwei anderen (Alternativ)-Projekten handelt es sich um das Projekt Sonkaya, das mit sechs Anlagen des Typs Nordex N117/3000 mit einer Leistung von je 3,0 MW umgesetzt werden soll, sowie um das Projekt Laukunkangas, das aus fünf Anlagen des Typs Vestas V117-3,3 MW bestehen soll.

Im Prospekt werden Investitionskriterien genannt. Die rechtlichen Investitionskriterien sehen vor, dass eine beanstandungsfreie rechtliche Prüfung (Due-Diligence) durchgeführt werden muss. Unter den wirtschaftlichen Investitionskriterien wird unter anderem angeführt, dass zwei unabhängige Windgutachten eingeholt werden müssen. Laut Prospekt wird im Rahmen des Erwerbs eines Windparks der geschätzte Stromertrag anhand der zwei Windgutachten überprüft und der Kaufpreis gegebenenfalls angepasst. Laut Prospekt sind in dem geschätzten Stromertrag Sicherheitsabschläge enthalten, deren Höhe aber nicht benannt wird.

Ein Rendite- bzw. Wirtschaftlichkeitskriterium enthalten die Investitionskriterien nicht. Laut Prospekt bildet die  – im Kooperationsvertrag abgebildete – „Grundlage der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ein gemeinsames Verständnis über die Renditeerwartung, die die zu errichtenden Windenergieanlagen erbringen sollen“.

Ökologische Wirkung

Mit der Strommenge von 33,7 Millionen kWh, die die vier Windenergieanlagen, die bzw. deren Projektrechte der Fonds prospektgemäß erwirbt, voraussichtlich erzeugen, können bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh rechnerisch rund 10.000 Haushalte jährlich versorgt werden. Im Vergleich zur Stromgewinnung aus konventionellen Kraftwerken werden durch den Betrieb der Windkraftanlagen somit circa 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart.
Konkrete Informationen zu den Standorten der Windenergieanlagen, die vom Fonds erworben werden könnten, liegen nicht vor. Daher ist nicht bekannt, ob die Windenergieanlagen an den Standorten unter Naturschutzaspekten unbedenklich sind und genehmigt werden können.

Der Anteil der Windenergie an der gesamten Stromproduktion ist in Finnland mit unter einem Prozent noch sehr gering. Der Ausbau der Windenergie ist in Finnland daher ökologisch bedeutsam. Trotz der verkündeten Ausbauziele im Bereich Windenergie setzt Finnland hauptsächlich auf den Bau neuer Atomreaktoren. Nach Einschätzung der Bundesagentur Germany Trade&Invest von November 2012 ist mittelfristig auch eine grundlegende Umorientierung der finnischen Energiepolitik mit einer deutlich stärkeren Nutzung von erneuerbaren Energien denkbar, falls sich der Bau neuer Atomreaktoren weiter verzögern und verteuern sollte.

Risiko

Der Fonds soll die Rechte an einem Windparkprojekt in Finnland erwerben, welches vertraglich noch nicht endgültig fixiert ist. Es stehen grundsätzlich drei Projekte zur Auswahl, die laut Prospekt noch nicht gebaut und auch noch nicht genehmigt sind. Nach Angaben der Anbieterin soll der Fonds die Anteile an der Betreibergesellschaft des Windparks erst erwerben, wenn der Windpark baureif ist, so dass der Fonds die Genehmigungsrisiken nicht tragen soll. Grundsätzlich besteht das Risiko, dass Genehmigungen nachträglich angefochten oder entzogen werden. Zudem kann nicht vollkommen ausgeschlossen, dass sich später herausstellt, dass der Projektentwickler Genehmigungen nicht rechtskräftig eingeholt hat.

In Finnland sind erst wenige Windenergieanlagen errichtet wurden, so dass in vielen betroffenen Bereichen erst wenige Erfahrungswerte vorliegen. Das gilt zum einen für die zuständigen Behörden, die erst Planungsrichtlinien erstellen mussten und deren Auslegung durch die Genehmigungsbehörden eventuell noch nicht eingespielt ist. Zum anderen gilt dieses auch für Windgutachter, da es in der Regel in der Nähe von neuen Anlagen keine älteren Windenergieanlagen geben wird, auf deren Ertragswerte sie bei der Erstellung der Windgutachten zurückgreifen könnten. Zwar wurde 2009 ein Windatlas für Finnland fertig gestellt, aber historische Zahlen, die einen Zeitraum von mehreren Jahren bis zu mehreren Jahrzehnten systematisch abdecken, fehlen. Auch für Generalunternehmer, Anlagenbauer und Anlagenbetreiber gibt es Herausforderungen. Beispielsweise sind Anlagen und Anlagenteile in der nordischen Kälte höheren und andersartigen Belastungen ausgesetzt als in Mitteleuropa.

Der Kaufpreis für das Windparkprojekt ist laut Prospekt abhängig von der prognostizierten Netto-Stromproduktion. Insofern ist der Kaufpreis nicht abhängig von der Einspeisevergütung, den der Windpark für seinen erzeugten Strom erhält. Dementsprechend kann eventuell das Risiko bestehen, dass ein rentabler Betrieb des Windparks deutlich erschwert ist, falls die finnische Regierung die Einspeisevergütung – unplanmäßig – kürzt.  Die Fondsanbieterin war gegenüber ECOreporter.de nicht bereit, eine inhaltliche Stellungnahme zu dem ECOanlagecheck abzugeben, so dass einzelne Punkte im ECOanlagecheck nicht vollkommen geklärt werden konnten.

Stärken 
Stabile Rahmenbedingungen in Finnland
Ausbaupotential für Windenergie vorhanden

Schwächen
Genehmigungs-, Bau- und Bauherrenrisiken
Projektbezogene Verträge noch nicht geschlossen

Chancen
Höherer Verkaufspreis für den Windpark

Risiken
Geringerer Windertrag
Niedrigerer Verkaufspreis für den Windpark

Fazit:

Finanziell


Der Fonds soll ein Windparkprojekt in Finnland erwerben. Ein Kaufvertrag für den geplanten Windpark, der noch keine Bau- und Betriebsgenehmigung hat, ist noch nicht geschlossen. Dementsprechend ist auch die Fremdfinanzierung noch nicht gesichert. Die geplante  Fremdkapitalquote ist mit unter 60 Prozent niedrig, so dass die Hebelwirkung auf die Eigenkapitalrendite niedriger ausfällt. Trotzdem ist die prognostizierte Rendite für einen Windfonds überdurchschnittlich hoch. Allerdings ist sie im hohen Maße von dem Ende 2020 erzielbaren Verkaufspreis für den Windpark abhängig. Da die Verkaufserlös-Berechnung aufgrund fehlender Informationen im Prospekt nicht nachvollzogen werden kann, ist auch die Renditeprognose nicht vollständig belastbar.

Nachhaltigkeit

Die Windkraft auf dem Land bietet in Finnland eine ausbaufähige nachhaltige Form der Energieerzeugung.

ECOreporter.de-Empfehlung

Investitionen in finnische Windparks sind aufgrund der gesetzgeberischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit aussichtsreich. Vor allem aufgrund der frühen Projektphase in Kombinationen mit den geringen Erfahrungswerten hinsichtlich der Windenergienutzung in Finnland bestehen (derzeit) Risiken, die aber nicht zu einer negativen Bewertung des Fonds führen müssen. Allerdings ist die fehlende Bereitschaft der Anbieterin, sich inhaltlich gegenüber ECOreporter.de zu äußern, für ECOreporter.de-Verhältnisse äußerst ungewöhnlich und nicht vertrauensfördernd.

Basisdaten

Anbieterin und Prospektverantwortliche: reconcept Vermögensmanagement GmbH, Hamburg
Fondsgesellschaft (Emittentin): reconcept 03 Windenergie Finnland GmbH & Co. KG, Hamburg
Komplementärin und Fondsgeschäftsführerin: reconcept capital GmbH, Hamburg
Treuhänderin: reconcept Treuhand GmbH, Hamburg
Beteiligungsform: Treugeber, Umwandlung in Direktkommanditist möglich

Währung: Euro
Gesamtfinanzierungsvolumen: 22,34 Millionen Euro
Eigenkapitalvolumen (ohne Agio): 10,8 Millionen Euro
Mindestzeichnungssumme: 10.000 Euro
Agio: 3 Prozent
Laufzeit: bis 31. Dezember 2020, Verlängerung durch Komplementärin möglich

BaFin-Billigung: Ja
Leistungsbilanz: Nein
IDW-Prospektprüfungsbericht: Ja
Mittelverwendungskontrolle und Verwahrstelle: Caceis Bank Deutschland GmbH, München
Sensitivitätsanalyse: Ja
Haftsumme: 10 Prozent der Kommanditeinlage (Außenverhältnis), 100 Prozent der Kommanditeinlage (Innenverhältnis)
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