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MIFA-Anleihe: Chance auf Schadenersatz?

Die Anleihegläubiger der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG dürfen darauf hoffen, Schadenersatzansprüche geltend machen zu können. Das geht aus einer Mitteilung des gemeinsamen Vertreters dieser Anleger in der laufenden MIFA-Insolvenz hervor.

Das wäre der Fall, wenn es zu einem Strafverfahren gegen die ehemaligen Verantwortlichen komme, erklärt die One Square Advisory Services GmbH aus München, die den gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger stellt. Kürzlich war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Halle wegen des Verdachts auf Bilanzfälschung und auf Kapitalanlagebetrug Ermittlungen aufgenommen hat (ECOreporter.de  berichtete). Zunächst gehe es jetzt darum, dass die Gläubiger als Geschädigte in dem Strafverfahren erfasst werden, damit ihre Daten bis zum 24. April 2015 an die Staatsanwaltschaft weitergegeben werden können. Dies sei eine Voraussetzung um – im Falle eines gerichtlichen Schuldspruchs – Schadenersatzansprüche geltend machen zu können. Als Anleihegläubiger selbst Anzeige zu erstatten sei hingegen nicht nötig, so die One Square Advisory GmbH.

Folgende Daten sollen demnach für die Staatsanwaltschaft erfasst werden:
- Kontaktdaten: Name und Adresse
- Depotauszug zum Nachweis der Gläubigerstellung
- Nachweis über den Zeitpunkt des Kaufs und ggf. des Verkaufs (soweit Sie über diese Nachweise nicht mehr verfügen, wenden Sie sich bitte an Ihre depotführende Bank)
- Hintergrund der Anlageentscheidung (Prospekt oder anderweitige Empfehlung/Vermittlung)
- Anlageerwartung und gegebenenfalls Schaden
Angaben können per Email ifa@onesquareadvisors.com, Fax: +49 89 15 98 98 22 oder Post an One Square Advisory Services GmbH "Team MIFA", Theatinerstraße 36, 80333 München gemacht werden.

Zudem weist One Square Advisory Services darauf hin, dass die dem Unternehmen vorliegenden Daten an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden, sofern die jeweiligen Anleger nicht ausdrücklich widersprechen. Das Unternehmen kündigte überdies an, die Anleihegläubiger weiter fortlaufend zu informieren.

Schwere Fehler in der Buchführung hatten die MIFA AG in die Insolvenz gestürzt (mehr dazu lesen Sie  hier). Die betroffenen Anleihegläubiger hatten 2013 zusammengenommen 25 Millionen Euro in das Unternehmen investiert. Der Kern der MIFA AG gehört mittlerweile zum Automobilzulieferer IFA Rotorion aus Haldensleben. Dieser führt das Unternehmen als GmbH unter dem Namen MIFA Bike fort Der Kauf aus der Insolvenz heraus war Ende 2014 vereinbart worden. Wie hoch die mögliche Insolvenzquote für die Gläubiger der MIFA AG werden wird ist weiterhin offen.

MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG: ISIN DE000A0B95Y8 / WKN A0B95Y
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