Nachhaltige Aktien, Meldungen

Meyer Burger gibt Werk in Colorado auf und erzielt Umsatzplus

Die Meyer Burger Technologies AG aus der Schweiz wird ihre eigene Diamantdrahtproduktion bei Diamond Materials Tech Inc. (DMT) in Colorado Springs in den USA einstellen. Der weltweit anhaltende und verschärfte Preis- und Margendruck habe den Solarausrüster dazu bewogen, die Produktion bei DMT einzustellen, hieß es. Mit den seit 2012 vollzogenen Restrukturierungen, Kostenoptimierungen und Kapazitätsanpassungen war es Meyer Burger nicht gelungen, das US-Unternehmen profitabel zu machen. Insgesamt lief das vergangene Geschäftsjahr beim Schweizer Konzern besser als in 2015, zeigen die jetzt veröffentlichten vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2016.  ECOreporter.de hatte das Potential der Meyer-Burger-Aktie Ende Januar in einem Aktientipp durchleutet.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe Meyer Burger neue Aufträge mit einem Volumen von insgesamt 456 Millionen Schweizer Franken (CHF, umgerechnet etwa 428,5 Millionen Euro) erhalten, teilte der Konzern mit. Dies liege über dem Niveau von 2015. Der Umsatz habe sich gegenüber dem Vorjahresergebnis um 40 Prozent auf 453 Millionen CHF erhöht. Das EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) sei mit 10,5 Millionen CHF positiv ausgefallen, nach einem Verlust von 55,9 Millionen CHF im Jahr 2015. Der Solar-Aktie verlieh dies keinen Auftrieb, sie notiert an der Swiss Exchange sogar unter dem Vortagskurs und aktuell bei 0,79 CHF. Auf Jahressicht ist das ein Minus von rund 48 Prozent (Stand: 2.3., 11:22 Uhr).

Die Stilllegung der Produktion in den USA habe keinen Einfluss auf die strategisch wichtige Produktlinie der auf Diamantdraht basierten Schneidesysteme, hieß es bei Meyer Burger weiter. Vor wenigen Wochen hatten mehrere Photovoltaik-Hersteller, darunter auch Solarworld, zur Aufrüstung ihrer Solarwaferproduktion solches Equipment bei dem Schweizer Anbieter geordert (wir berichteten). Wichtiges Know-how der DMT werde ins Technologie- und Produktecenter Thun transferiert, teilte der Schweizer Konzern am Mittwochabend weiter mit.

Mit der Entscheidung, sich von DMT zu trennen, reduziert Meyer Burger die operativen Kosten auf das Jahr hochgerechnet ab dem zweiten Halbjahr 2017 um rund 10 Millionen CHF. 72 Mitarbeiter in Colorado Springs seien von der Einstellung der Produktion betroffen. Für den Jahresabschluss 2016 führe die Aufgabe von DMT zu einmaligen, nicht liquiditätswirksamen Abschreibungen und Wertberichtigungen von Warenlager, Technologie und Produktionsanlagen in einem Gesamtvolumen von rund 12 Millionen CHF. Diese werden als außerordentliches Ergebnis separat unmittelbar vor dem Gewinn vor Steuern ausgewiesen.

"Der Entscheid, die Geschäftsaktivitäten von DMT einzustellen, ist uns nicht leicht gefallen. Es ist aber ein wichtiger und notwendiger Schritt auf unserem Weg, die Profitabilität der gesamten Meyer Burger Gruppe rasch und nachhaltig zu verbessern und dadurch die erfolgreiche, langfristige Zukunft des Unternehmens zu sichern", sagte Vorstandschef Hans Brändle.

Meyer Burger Technology AG:  ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX
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