Erneuerbare Energie

Große Kluft der Strompreise zwischen Industrie und Haushalten

Bei den Strompreisen hat sich die Belastung von Privatverbrauchern und Industrie in den letzten Jahren gegenläufig entwickelt. Das hat die Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen eingeräumt. Gestützt auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes teilte Wirtschafts-Staatssekretär Rainer Sontowski mit, dass die Strompreise für Privathaushalte seit Sommer 2008 um 38 Prozent gestiegen sind. Unternehmen aus der Industrie hätten dagegen nur eine Preissteigerung um 13 bis 15 Prozent hinnehmen müssen und für Unternehmen mit sehr großem Energiebedarf sind die Strombezugskosten sogar um ein Prozent gesunken.

Vor allem die großen Stromverbraucher profitierten dabei von dem starken Ausbau der Erneuerbaren Energien. Denn dieser führte dazu, dass sich der Börsenpreis für Strom deutlich verringerte. Kleinere Unternehmen und private Haushalte können aber Strom nicht an der Börse erwerben, sondern sind auf die Stromversorger angewiesen. Die Netzbetreiber aber kassieren von ihnen eine EEG-Umlage, und die ist seit deren Einführung im Jahr 2000 von 0,19 Cent je Kilowattstunde auf mittlerweile 6,24 Cent gestiegen. Die EEG-Umlage entschädigt die Netzberteiber dazu, dass sie verpflichtet sind, Grünstrom von den Erzeugern in jedem Fall abzunehmen und dafür den Tarif zu zahlen, den das Erneuerbare-Energien-gesetz (EEG) vorschreibt. Die Kluft zwischen den EEG-Tarifen und den Börsenpreisen für Strom ist aber immer größer geworden, nicht zuletzt die Börsenpreise sich an den billigsten Kraftwerken ausrichten, und das sind Grünstromanlagen, die ja immer mehr zum stromangebit beitragen.

Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber die großen Stromverbraucher in immer größerer zahl von der EEG-Umlage ganz oder teilweise befreit hat. Damit erhöhte sich die Belastung der übrigen Stromverbraucher durch die EEG-Umlage. Immerhin zeichnet sich ab, dass diese Umalge im kommenden AJhr nicht weiter steigt, sondern vermutlich sogar sinken wird. Dazu erfahren Sie mehr in unserem  Beitrag vom 5. September.
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