Erneuerbare Energie

Erste deutsche Solarauktion weit überzeichnet

Eine Woche nach dem Schlussgong für die erste Photovoltaik-Ausschreibungsrunde der Bundesnetzagentur hat diese eine erste vorläufige Bilanz vorgelegt. Demnach war die Auktion für Freiflächenanlagen mehrfach überzeichnet. Es gingen insgesamt 170 Gebote für das Ausschreibungsvolumen von nur 150 Megawatt (MW) ein. „Die hohe Beteiligung spricht dafür, dass die Akteure das neue Instrument für Photovoltaik-Freiflächenanlagen annehmen und es keine wesentlichen Hemmnisse im Verfahren gibt“, schlussfolgert Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und ergänzt: „Die Vielzahl und Vielfalt der Teilnehmer ist ein gutes Zeichen, dass die breite Akteursstruktur und die breite Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger  durch die Umstellung auf Ausschreibungen erhalten bleiben können.“

Die erste Ausschreibungsrunde für PV-Freiflächenanlagen endete am 15. April 2015. Die Bundesnetzagentur prüft derzeit noch die Zulässigkeit der 170 Gebote. Sie will die Zuschläge dann anschließend bekannt geben. Die zugelassenen Gebote mit der geringsten Förderhöhe erhalten die Zuschläge. Es musste mindestens ein Preis von 11,29 Cent pro Kilowattstunde verlangt werden. Geboten werden konnte für Bauvorhaben zwischen 100 KW und 10 Megawatt (MW).

Es war das erste Mal überhaupt, dass in Deutschland Erneuerbare-Energie-Projekte über ein staatliches Ausschreibungsverfahren vergeben wurden. Die Bundesnetzagentur wird in diesem Jahr zwei weitere Ausschreibungsrunden durchführen. Der nächste Gebotstermin ist der 1. August 2015. Gebote, die in der ersten Ausschreibungsrunde keinen Zuschlag erhalten haben, können in den nächsten Runden wieder mitbieten. Insgesamt wird 2015 ein Volumen von 500 Megawatt ausgeschrieben. 2016 wird dann die Ausschreibungsmenge auf 400 Megawatt und 2017 auf 300 Megawatt verringert.

Mit diesen Ausschreibungsverfahren für Photovoltaik erprobt die Bundesregierung dieses Verfahren, das nach 2017 das bisherige Einspeisevergütungssystem nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ersetzen soll. Die EU-Kommission verlangt von den Mitgliedstaaten, dass sie auf Ausschreibungen setzen. Dagegen hat der Europäische Dachverband der Ökoenergieerzeuger (EREF) beim Europäischen Gerichtshof eine Klage eingereicht. Er hofft damit, die Pflicht zu Ausschreibesystemen für Grünstromprojekte kippen zu können (wir  berichteten).
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