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Canadian Solar legt gemischte Quartalsbilanz vor
Canadian Solar hat im ersten Quartal die Prognosen für Absatz und Umsatz übertroffen. Dennoch rutsche der Solarkonzern in die Verlustzone. Was steckt dahinter und welche Perspektiven hat die Solar-Aktie?
Canadian Solar verzeichnet eine hohe Kundennachfrage. Das Unternehmen hat im ersten Quartal Solarmodule mit 1.489 Megawatt (MW) Gesamtkapazität ausgeliefert. Das entspricht in etwa der Solarstromkapazität, die 2016 in Deutschland in zwölf Monaten ans Netz kam. Anvisiert hatte der Solarkonzern mit Hauptsitz in der kanadischen Provinz Ontario Auslieferungen von bis zu 1.200 MW, nach 1.172 MW im ersten Vierteljahr von 2016.
Auch der Quartalsumsatz von Canadian Solar lag mit 677,0 Millionen Dollar klar über der Prognose. Die Konzernführung hatte 570 bis 590 Millionen Dollar angestrebt. Dennoch ist der Quartalsumsatz damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 6 Prozent geschrumpft. Der Rückgang wäre weitaus größer ausgefallen, wenn Canadian Solar nicht deutlich mehr Einnahmen im Projektgeschäft erlöst hätte. Dieses trug knapp 19 Prozent zum Quartalsumsatz bei, nach 6,6 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Viele Faktoren führten zu einem schwachen Quartalsergebnis
Sinkende Preise von Solarmodulen, steigende Kosten infolge eines Ausbaus der Produktion und durch Tornado-Schäden bei einer Produktionsstätte in China führten dazu, dass sich die Marge von Canadian Solar im ersten Quartal von 15,6 auf 13,5 Prozent verringerte. Sie lag damit aber leicht über der Prognose von 13 Prozent. Konzernchef Shawn Qu verwies darauf, dass Canadian Solar stark in die Modernisierung der Fertigung investiert hat und daher je Stück besonders günstig produzieren könne.
Dennoch hat Canadian Solar – wie im vierten Quartal 2016 – im ersten Vierteljahr einen Nettoverlust in Höhe von 13,3 Millionen Dollar oder 0,23 Dollar je Aktie erwirtschaftet. Dies erklärt der Firmenchef insbesondere mit Sondereffekten wie den Strafzöllen, die er für die Lieferung von Solarmodulen an US-Projekte zahlen musste.
Canadian Solar produziert vor allem in China, aber auch in Kanada. Die USA erheben Strafzölle für Solarimporte aus China. Der Solarkonzern klagt gegen diese Zahlungen, die Canadian Solar von US-Behörden abverlangt wurden, mit dem Argument, die eingeführte Solartechnik stamme nicht aus China. Ohne diesen Sondereffekt wäre das Nettoergebnis von Canadian Solar im ersten Quartal 2017 laut Shawn Qu positiv ausgefallen.
Für das erste Quartal 2016 hatte der Konzern noch 23,8 Millionen Dollar oder 0,40 Dollar je Aktie als Nettogewinn verbucht. Dass die Preise für Solarmodule im Vergleich zum ersten Quartal 2016 weltweit stark gesunken sind, belastete das Ergebnis von Canadian Solar ebenfalls.
Auch andere Solarkonzerne wie SunPower aus den USA und JA Solar aus China haben im ersten Quartal Verluste erwirtschaftet. Eine Ausnahme ist First Solar (lesen Sie dazu unseren Aktientipp, in dem wir die Perspektiven von First Solar analysieren).
Anleger sollten bei der Solar-Aktie die Risiken im Blick haben
Laut Huifeng Chang, Finanzvorstand von Canadian Solar, verlagert der Solarkonzern seinen Absatz aufgrund der Strafzölle der USA verstärkt nach Asien. Vor einem Jahr hatte er jeweils rund 44 Prozent der Erlöse in den Regionen an Asien und Amerika erwirtschaftet. Im ersten Quartal ist der amerikanische Anteil auf unter 30 Prozent gesunken, der asiatische auf 58 Prozent angestiegen.
Damit wächst jedoch auch die Abhängigkeit des Unternehmens von der Entwicklung des chinesischen Solarmarktes, dem weitaus größten der asiatischen Region. Dort droht ein weiterer Verfall der Preise für Solartechnik infolge eines zu großen Überangebotes. Daran hat auch Canadian Solar seinen Anteil, der Konzern will seine Produktion im Jahresverlauf sogar auf rund 7.000 MW oder 7 Gigawatt (GW) ausbauen. Er hatte in 2016 die Auslieferungen von 4,7 GW im Vorjahr auf 5,2 GW erhöht. 2017 sollen sie auf 6,5 bis 7,0 GW steigen.
Mit hochmoderner Produktion gegen die Wettbewerber
Konzernchef Shawn Qu setzt darauf, in dem durch das Überangebot entfachten Preiskampf die Konkurrenz ausstechen zu können – mit der hochmodernen und damit besonders günstigen Produktion von Canadian Solar. Geht diese Strategie auf, kann sich der Konzern hohe Marktanteile und eine starke Ausgangsposition für das Wachstum sichern, das Experten dem globalen Solarmarkt in den kommenden Jahren vorhersagen. Dafür nimmt Shawn Qu offenbar weitere Rückgänge beim Gewinn in Kauf. Hierauf müssen sich Anleger einstellen, die in Canadian Solar investiert sind oder dieses erwägen.
Immerhin hat Canadian Solar laut Shawn Qu gute Chancen, im laufenden Jahr von der zuständigen Versicherung eine Ausgleichszahlung für die Tornado-Schäden zu erhalten, die 2016 bei der Solarzellen-Produktion in Funing angefallen sind. Weitere Zusatzeinnahmen erwartet der Chief Executive Officer (CEO) durch den Verkauf von Solarparks.
Canadian Solar verfügt nach seinen Angaben über konzerneigene Photovoltaikprojekte, die Solarstrom produzieren, mit zusammen rund 1,6 GW Leistungskapazität und einem Wert von etwa 1,6 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Canadian Solar erlöste 2016 insgesamt 2,85 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Und das Unternehmen baut den Projektbestand weiter aus. Er soll im Jahresverlauf um Solarparks mit bis zu 1,2 GW anwachsen.
Viele davon befinden sich bereits im Bau, wie Shawn Qu bei der Vorlage der Quartalszahlen betonte. Die meisten davon sollen mit dem Verkauf von Solarstrom feste Einnahmen generieren. Einige aber will der Konzernchef an Investoren veräußern, auf diese Weise sinkende Einnahmen aus Modulverkäufen und Strafzahlungen in den USA auffangen.
Fazit
Die Aktie von Canadian Solar wird vor allem an der US-Börse Nasdaq gehandelt und pendelt dort seit Monaten um die 12 Dollar. Die aktuellen Quartalszahlen lösten keine große Kursbewegung aus. Die Solar-Aktie notiert dort nun mit 12,6 Dollar um 31 Prozent unter dem Vorjahreskurs. Wir sehen langfristig gutes Wachstumspotential, kurzfristig aber ein hohes Risiko von Kursrückschlägen. Daher raten wir weiter nur dazu, die Beteiligung zu halten. (gs)
Canadian Solar Inc.: ISIN CA1366351098 / WKN A0LCUY
Canadian Solar verzeichnet eine hohe Kundennachfrage. Das Unternehmen hat im ersten Quartal Solarmodule mit 1.489 Megawatt (MW) Gesamtkapazität ausgeliefert. Das entspricht in etwa der Solarstromkapazität, die 2016 in Deutschland in zwölf Monaten ans Netz kam. Anvisiert hatte der Solarkonzern mit Hauptsitz in der kanadischen Provinz Ontario Auslieferungen von bis zu 1.200 MW, nach 1.172 MW im ersten Vierteljahr von 2016.
Auch der Quartalsumsatz von Canadian Solar lag mit 677,0 Millionen Dollar klar über der Prognose. Die Konzernführung hatte 570 bis 590 Millionen Dollar angestrebt. Dennoch ist der Quartalsumsatz damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 6 Prozent geschrumpft. Der Rückgang wäre weitaus größer ausgefallen, wenn Canadian Solar nicht deutlich mehr Einnahmen im Projektgeschäft erlöst hätte. Dieses trug knapp 19 Prozent zum Quartalsumsatz bei, nach 6,6 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Viele Faktoren führten zu einem schwachen Quartalsergebnis
Sinkende Preise von Solarmodulen, steigende Kosten infolge eines Ausbaus der Produktion und durch Tornado-Schäden bei einer Produktionsstätte in China führten dazu, dass sich die Marge von Canadian Solar im ersten Quartal von 15,6 auf 13,5 Prozent verringerte. Sie lag damit aber leicht über der Prognose von 13 Prozent. Konzernchef Shawn Qu verwies darauf, dass Canadian Solar stark in die Modernisierung der Fertigung investiert hat und daher je Stück besonders günstig produzieren könne.
Dennoch hat Canadian Solar – wie im vierten Quartal 2016 – im ersten Vierteljahr einen Nettoverlust in Höhe von 13,3 Millionen Dollar oder 0,23 Dollar je Aktie erwirtschaftet. Dies erklärt der Firmenchef insbesondere mit Sondereffekten wie den Strafzöllen, die er für die Lieferung von Solarmodulen an US-Projekte zahlen musste.
Canadian Solar produziert vor allem in China, aber auch in Kanada. Die USA erheben Strafzölle für Solarimporte aus China. Der Solarkonzern klagt gegen diese Zahlungen, die Canadian Solar von US-Behörden abverlangt wurden, mit dem Argument, die eingeführte Solartechnik stamme nicht aus China. Ohne diesen Sondereffekt wäre das Nettoergebnis von Canadian Solar im ersten Quartal 2017 laut Shawn Qu positiv ausgefallen.
Für das erste Quartal 2016 hatte der Konzern noch 23,8 Millionen Dollar oder 0,40 Dollar je Aktie als Nettogewinn verbucht. Dass die Preise für Solarmodule im Vergleich zum ersten Quartal 2016 weltweit stark gesunken sind, belastete das Ergebnis von Canadian Solar ebenfalls.
Auch andere Solarkonzerne wie SunPower aus den USA und JA Solar aus China haben im ersten Quartal Verluste erwirtschaftet. Eine Ausnahme ist First Solar (lesen Sie dazu unseren Aktientipp, in dem wir die Perspektiven von First Solar analysieren).
Anleger sollten bei der Solar-Aktie die Risiken im Blick haben
Laut Huifeng Chang, Finanzvorstand von Canadian Solar, verlagert der Solarkonzern seinen Absatz aufgrund der Strafzölle der USA verstärkt nach Asien. Vor einem Jahr hatte er jeweils rund 44 Prozent der Erlöse in den Regionen an Asien und Amerika erwirtschaftet. Im ersten Quartal ist der amerikanische Anteil auf unter 30 Prozent gesunken, der asiatische auf 58 Prozent angestiegen.
Damit wächst jedoch auch die Abhängigkeit des Unternehmens von der Entwicklung des chinesischen Solarmarktes, dem weitaus größten der asiatischen Region. Dort droht ein weiterer Verfall der Preise für Solartechnik infolge eines zu großen Überangebotes. Daran hat auch Canadian Solar seinen Anteil, der Konzern will seine Produktion im Jahresverlauf sogar auf rund 7.000 MW oder 7 Gigawatt (GW) ausbauen. Er hatte in 2016 die Auslieferungen von 4,7 GW im Vorjahr auf 5,2 GW erhöht. 2017 sollen sie auf 6,5 bis 7,0 GW steigen.
Mit hochmoderner Produktion gegen die Wettbewerber
Konzernchef Shawn Qu setzt darauf, in dem durch das Überangebot entfachten Preiskampf die Konkurrenz ausstechen zu können – mit der hochmodernen und damit besonders günstigen Produktion von Canadian Solar. Geht diese Strategie auf, kann sich der Konzern hohe Marktanteile und eine starke Ausgangsposition für das Wachstum sichern, das Experten dem globalen Solarmarkt in den kommenden Jahren vorhersagen. Dafür nimmt Shawn Qu offenbar weitere Rückgänge beim Gewinn in Kauf. Hierauf müssen sich Anleger einstellen, die in Canadian Solar investiert sind oder dieses erwägen.
Immerhin hat Canadian Solar laut Shawn Qu gute Chancen, im laufenden Jahr von der zuständigen Versicherung eine Ausgleichszahlung für die Tornado-Schäden zu erhalten, die 2016 bei der Solarzellen-Produktion in Funing angefallen sind. Weitere Zusatzeinnahmen erwartet der Chief Executive Officer (CEO) durch den Verkauf von Solarparks.
Canadian Solar verfügt nach seinen Angaben über konzerneigene Photovoltaikprojekte, die Solarstrom produzieren, mit zusammen rund 1,6 GW Leistungskapazität und einem Wert von etwa 1,6 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Canadian Solar erlöste 2016 insgesamt 2,85 Milliarden Dollar Jahresumsatz. Und das Unternehmen baut den Projektbestand weiter aus. Er soll im Jahresverlauf um Solarparks mit bis zu 1,2 GW anwachsen.
Viele davon befinden sich bereits im Bau, wie Shawn Qu bei der Vorlage der Quartalszahlen betonte. Die meisten davon sollen mit dem Verkauf von Solarstrom feste Einnahmen generieren. Einige aber will der Konzernchef an Investoren veräußern, auf diese Weise sinkende Einnahmen aus Modulverkäufen und Strafzahlungen in den USA auffangen.
Fazit
Die Aktie von Canadian Solar wird vor allem an der US-Börse Nasdaq gehandelt und pendelt dort seit Monaten um die 12 Dollar. Die aktuellen Quartalszahlen lösten keine große Kursbewegung aus. Die Solar-Aktie notiert dort nun mit 12,6 Dollar um 31 Prozent unter dem Vorjahreskurs. Wir sehen langfristig gutes Wachstumspotential, kurzfristig aber ein hohes Risiko von Kursrückschlägen. Daher raten wir weiter nur dazu, die Beteiligung zu halten. (gs)
Canadian Solar Inc.: ISIN CA1366351098 / WKN A0LCUY