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32 Prozent Wertzuwachs für den besten Erneuerbare-Energien-Aktienfonds des 1. Quartals

Das erste Vierteljahr 2015 war ein guter Zeitraum für die Erneuerbare-Energien-Aktienfonds. Elf der zwölf in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds dieser Kategorie haben im ersten Quartal zweistellig zugelegt, davon fünf sogar über 20 Prozent. Auch auf Monatssicht überzeugte die Wertentwicklung der Erneuerbare-Energien-Aktienfonds. Keiner verlor im März an Wert und jeder zweite verbesserte sich um mindestens fünf Prozent. Das geht aus unserer Fondsdatenbank ECOfondsreporter hervor.

Fonds des Monats März und auch erfolgreichste Fonds des ersten Quartals 2015 wurde der Luxembourg Selection Asian Solar&Wind A1. Der im Februar 2009 aufgelegte Erneuerbare-Energien-Aktienfonds legte im März über 13 Prozent zu und erreichte auf Quartalssicht sogar ein Plus von fast 32 Prozent. Damit hat er in beiden Zeiträumen die Konkurrenz klar auf Abstand gehalten. Dabei profitierte der Luxembourg Selection Asian Solar&Wind A1 sehr vom Comeback der Aktien von großen Solarkonzernen, die im vierten Quartal 2014 und zu Beginn dieses Jahres stark unter Druck geraten waren, da viele Börsianer negative Auswirkungen des eingebrochenen Ölpreises für Solarunternehmen befürchteten. Doch zum einen hat sich der Ölpreis etwas stabilisiert, zum anderen haben sich die Befürchtungen auf einen zweiten Blick als unbegründet erwiesen (lesen Sie dazu auch unsere Interviews mit Experten von  DNB Asset Management  und der  Bank J. Safra Sarasin (Link entfernt)).

Der Luxembourg Selection Asian Solar&Wind A1 war Ende März zu 68 Prozent in Solaraktien investiert. Für ihn kommen nur Unternehmen in Frage, die in der Region Asien-Pazifik aktiv sind. Dazu zählen auch Solarkonzerne aus den USA wie First Solar und SunPower, die über Produktionsstätten auf Malaysia verfügen, und Canadian Solar, die überwiegend in China Solartechnik produziert. Zu 14 Prozent ist der Monatssieger in Aktien aus Nordamerika investiert, zu über 70 Prozent in Solaraktien aus China und dem mit ihm wirtschaftlich eng verbundenen Taiwan. Die chinesischen Solaraktien Ja Solar, Trina Solar und Jinko Solar gehören auch zu den größten Solarbeteiligungen im Portfolio des Fonds. Auch die größte Windkraftbeteiligung des Luxembourg Selection Asian Solar&Wind A1 kommt aus China: die China Longyuan Power Group verfügt über einen großen Bestand an Windparks.

Der Fonds der FiNet Asset Management AG verfügt über ein Volumen von rund 30 Millionen Euro. Die jährliche Verwaltungsgebühr für den Luxembourg Selection Asian Solar&Wind A1 beträgt 1,9 Prozent. Zudem fällt eine Erfolgsprämie an, wenn der Fonds mehr als zehn Prozent zulegt (High Watermark).

Fünf Fonds legten im 1. Quartal über 20 Prozent zu

Der DnB Renewable Energy von DnB Asset Management (hier (Link entfernt)  gelangen Sie zu einem Portrait von DNB) hat im ersten Quartal 24 Prozent an Wert gewonnen und führt damit das Feld der Verfolger an. Insgesamt haben nach dem Quartalssieger vier weitere Fonds dieser Kategorie die Marke von 20 Prozent übersprungen, zwei weitere scheiterten nur knapp daran. Der DnB Renewable Energy ist seit Dezember 2010 auf dem Markt und verfügt über ein Volumen von 37 Millionen Euro. Dieses investiert das Fondsmanagement im Gegensatz zum Luxembourg Selection Asian Solar&Wind A1 weltweit in Aktien von Akteuren im Markt der Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz. Dabei zählt auch bei ihm die China Longyuan Power Group zu den größten Beteiligungen, ebenso wie Canadian Solar und First Solar. Weitere Top-Investment dieses Erneuerbare-Energien-Aktienfonds sind die im Bereich intelligenter Netze (smart grids) aktive Itron Inc. aus den USA und der französische Automobilzulieferer Valeo, dessen Technologie zur Verringerung des Treibstoffverbrauchs beiträgt.

Überdies gehen der Titelauswahl beim DnB Renewable Energy umfassende Nachhaltigkeitsanalysen voraus, wobei das hauseigene Nachhaltigkeitsresearch von DNB mit unabhängigen Spezialagenturen für Nachhaltigkeitsanalysen wie Eiris kooperiert. Der Fonds darf unter anderem nicht in Ölfirmen oder Waffenproduzenten investieren. Tabu sind auch Aktien von Unternehmen, die mit Menschenrechtsverletzungen oder schwerer Korruption in Verbindung stehen.Die meisten Erneuerbare-Energien-Aktienfonds wenden keine Nachhaltigkeitsanalysen und auch kein Nachhaltigkeitsresearch an. Bei ihnen erschöpft sich die Nachhaltigkeit der Geldanlage darin, dass in klimaschonende Technologien investiert wird.

Beim DnB Renewable Energy fällt eine jährliche Verwaltungsgebühr von 1,5 Prozent an, plus einer Erfolgsprämie von 20 Prozent auf Wertzuwächse, die größer ausfallen als bei dem Benchmark, dem WilderHill New Energy Global Innovation Index.

Die zehn besten Erneuerbare-Energien-Aktienfonds im 1. Quartal

*In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

Vier Erneuerbare-Energien-Aktienfonds folgten auf den Monatssieger im März fast gleichauf

In der Auswertung für den März gehört der DnB Renewable Energy von DnB Asset ebenfalls zur Spitzengruppe, die der Luxembourg Selection Asian Solar&Wind A1 wie erwähnt mit großem Vorsprung anführt. Diesem folgen fast gleichauf die beiden Erneuerbare-Energien-Aktienfonds der Bank J. Safra Sarasin mit einem Wertzuwachs von 6,6 Prozent und mit einem Plus von rund sechs Prozent der DWS Invest Clean Tech sowie der DNB-Fonds.

Nur um Haaresbreite hat also der JSS Multi Label SICAV - New Energy Fund in der aktuellen Monatsauswertung den 2. Rang ergattert. Dieser Erneuerbare-Energien-Aktienfonds wurde bereits im Jahr 2000 von der damaligen Bank Sarasin gemeinsam mit der Düsseldorfer versiko AG gestartet. Nach der Übernahme der Bank aus Basel durch die brasilianische Safra-Gruppe erfolgt die Umfirmierung des ehemaligen Sarasin New Energy Fund zum JSS Multi Label SICAV - New Energy Fund. Das Anlagekonzept dieses Fonds hat sich jedoch nicht verändert. Auch ist die mit versiko verbundene ÖkoWorld Lux S.A. aus Hilden weiter für den Vertrieb zuständig.

Der Sarasin-Fonds investiert breit gestreut in Unternehmen, die auch im erweiterten Sinne im Bereich der erneuerbaren Energien tätig sind, also Erzeuger von regenerativer Energie ebenso wie Technologiezulieferer zum Beispiel Abnehmer von alternativer Energie und die Finanzierer von Projekten in diesem Sektor. Größte Positionen im aktuellen Portfolio sind neben einem Windkraftkonzern wie Gamesa aus Spanien und dem US-amerikanischen Solarkonzern SunPower auch ein Finanzriese wie Wells Fargo, ebenfalls aus den USA und stark als Kreditgeber für Photovoltaikprojekte aktiv. Der Fonds investiert ferner stark in Aktien des Autokonzerns Toyota, der sich im Bereich alternative Fahrzeugantriebe engagiert.

Bei dem Fonds für den JSS Multi Label SICAV - New Energy Fund basiert die Titelauswahl ebenfalls auf Nachhaltigkeitsanalysen. Diese führt das hauseigene Research der Bank J. Safra Sarasin durch. Investments in Unternehmen mit Umsätzen von über fünf Prozent in Branchen wie Rüstung oder Gentechnik sind für den Fonds tabu. Für Betreiberaktivitäten im Bereich Atomenergie gilt eine recht große Toleranzschwelle von 25 Prozent des Umsatzes.

Der JSS Multi Label SICAV - New Energy Fund hat ein Vermögen von rund 68 Millionen Euro. Pro Jahr wird eine Verwaltungsgebühr von 1,75 Prozent erhoben und überdies fällt bei hohem Wertzuwachs eine Erfolgsprämie an.

Die zehn besten Erneuerbare-Energien-Aktienfonds im März

*In Fremdwährungen notierende Fonds wurden umgerechnet.

Erneuerbare-Energie-Aktienfonds

Erneuerbare-Energie-Fonds investieren in Aktien. Sie unterscheiden sich von breit investierenden nachhaltigen Aktienfonds vor allem dadurch, dass es bei ihnen rein um das Thema Energie geht. Ethische, soziale oder ökologische Kriterien spielen eine geringere Rolle. Die Erneuerbare-Energie-Fonds gelten trotzdem als nachhaltig, weil sie sich auf Unternehmen konzentrieren, die Lösungen für bestimmte Umweltprobleme anbieten, etwa eine klimaschonende Energieversorgung. Dazu gehören Solar-, Windkraft und sonstige Erneuerbare-Energie-Technologien, Speicher, Elektromobilität, auch Biotreibstoffe, Stromleitungen und anderes. Gemein ist solchen Fonds, dass sie durch diese Konzentration auf Branchen mit großen Chancen auch höhere Risiken eingehen. Unsere Daten zur Wertentwicklung der Fonds stammen in der Regel von den Fondsbörsen.
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