Gesetzesänderungen sollen im kommenden Jahr mutmaßlich das Post-System entlasten. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Zustellungsprobleme bei der Post: Regeln für Briefversand könnten geändert werden

Die Deutsche Post DHL Group aus Bonn kämpft weiter mit Problemen bei der Briefzustellung. Das Bundeswirtschaftsministerium will möglichst Abhilfe schaffen – dafür könnten die gesetzlichen Regelungen für die Zustellung geändert werden. Auch beim Paketversand stehen Änderungen an, von denen insbesondere Angestellte des Logistikers und ECOreporter-Aktien-Favoriten profitieren sollen.

Eine der Maßnahmen soll sein, dass Briefe nicht mehr in jedem Fall im eigenen Briefkasten landen. Stattdessen sollen sie an einer Packstation abgeholt werden, wie es optional bei Paketen schon der Fall ist. Auch die Geschwindigkeit der Auslieferung könnte ein Thema werden: Derzeit muss die Post 80 Prozent aller Briefe am folgenden Werktag zustellen, diese Quote könnte sinken.

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Mit einer möglichen Gesetzesänderung sollen vor allem die Post-Angestellten entlastet werden. Die angespannte Personalsituation gilt als wesentlicher Grund für die aktuellen Probleme beim Konzern, Gewerkschafter kritisieren Fehler des Managements. ECOreporter berichtete etwa hier.

Änderungen sind auch bei Paketen vorgesehen: Hier gilt bislang eine Gewichtsgrenze von 31,5 Kilo pro Paket. Überlegungen zufolge könnte diese auf 25 Kilo herabgesetzt werden, um den Arbeitsschutz für Postboten zu verbessern.

Ehemaliges Kerngeschäft als Belastung

Im kommenden Jahr ist mit einer Novelle des Postgesetzes zu rechnen, zu der bereits ein Entwurf vorliegt. Dem SPD-Postexperten Sebastian Roloff zufolge sollen sich Paketdienstleister in Zukunft um eine Lizenz bewerben müssen, um den "Wildwuchs bei Subunternehmern" einzudämmen.

Die Aktie der Deutsche Post DHL Group ist im Xetra-Handel aktuell 0,6 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 35,28 Euro (Stand: 27.12.2022, 11:26 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 6,9 Prozent eingebüßt, auf Jahressicht ist sie 36,8 Prozent im Minus.

Die Zahl der Beschwerden über Brief- und Paketdienste in Deutschland hat sich in diesem Jahr im Vergleich zu 2021 bereits mehr als verdoppelt. Die meisten davon betreffen die Deutsche Post DHL Group, die hier klarer Marktführer ist.

Das einstige Stammgeschäft des Konzerns, die Sparte Post & Paket Deutschland, ist mittlerweile das Sorgenkind des Unternehmens. Die Post kämpft bereits seit Jahren mit sinkenden Briefmengen.

Den Großteil seines Geldes verdient der Konzern mittlerweile im Express- und Frachtsegment. Hier laufen die Geschäfte aktuell gut:  Der Konzern erhöhte im November seine Prognose, für das Gesamtjahr 2022 wird nun ein Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 8,4 Milliarden Euro erwartet. Das wäre gegenüber dem Rekordergebnis aus dem Vorjahr noch einmal ein Plus von etwa 5 Prozent. Aktuell prüft das Unternehmen angeblich einen Kauf der Deutsche Bahn-Frachttochter Schenker.

Zwar erwartet die Deutsche Post für 2023 "sehr große Unsicherheiten", insbesondere aufgrund hoher Energiekosten. ECOreporter geht jedoch davon aus, dass das Unternehmen weiter stabile Ergebnisse abliefern wird, selbst wenn diese nicht das aktuelle Rekordniveau erreichen dürften. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 9 ist die Aktie aktuell günstig bewertet, die erwartete Dividendenrendite liegt zudem bei attraktiven 4,9 Prozent. Ein Einstieg ist für nachhaltige Anlegerinnen und Anleger weiter eine Option.

Die Deutsche Post DHL Group ist eine  ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Dividendenkönige. Lesen Sie auch das ausführliche Unternehmensporträt und das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

Deutsche Post DHL Group AG:

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