Windpark von Encavis. Der Windkraftausbau in Deutschland hat wieder an Fahrt gewonnen – allerdings noch nicht genug. / Foto: Unternehmen

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Zahl der Windkraftanlagen an Land ist gestiegen – Ausbau muss sich wieder verdoppeln

Es werden in Deutschland wieder mehr Windräder an Land gebaut, es sind aber immer noch weniger als in den stärksten Ausbaujahren. Das zeigt ein aktueller Bericht unter Berufung auf Zahlen des Bundesverbandes Windenergie.

Die Kapazität von Windparks an Land ist wieder gestiegen – nachdem der Ausbau zwischen 2018 und 2020 deutlich eingebrochen war. Das berichtet das "ARD-Hauptstadtstudio", dem die neuesten Zahlen des Bundesverbandes Windenergie exklusiv vorliegen.

Demnach ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres eine Netto-Leistung von rund 830 Megawatt Windenergie an Land hinzugekommen. Im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2020 entspricht das einer Steigerung um knapp zwei Drittel. Für das gesamte Jahr 2021 rechnet der Verband mit einem Netto-Zubau von 2,2 bis 2,5 Gigawatt. 3,5 bis knapp 4,9 Gigawatt waren jeweils in den Spitzenjahren zwischen 2014 und 2017 hinzugekommen.

Ausbaukapazitäten müssen sich noch einmal verdoppeln

Der Präsident des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers, bewertet den Anstieg in der ersten Jahreshälfte gegenüber der ARD als positiv, fordert aber, das Ausbautempo zu beschleunigen. Der aktuelle Anstieg sei "immer noch nur die Hälfte des Zubaus, den wir in Deutschland bereits erreicht hatten. Dabei ist unstrittig, dass mehr ökologischer Strom, mehr erneuerbarer Strom aus Windkraft gebraucht wird." Die Ausbaukapazität aus 2021 müsse sich in den kommenden Jahren daher noch einmal verdoppeln.

Zudem stellen laut Albers viele Bundesländer weiter zu wenig Flächen für Windräder bereit. Das gelte insbesondere für Bayern und Baden-Württemberg, die bislang eher auf den Ausbau der Photovoltaik gesetzt hätten und wo nur wenige Windräder stehen.

Am meisten neue Windanlagen hinzugekommen sind in Niedersachsen, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Das Nord-Süd-Gefälle wird damit eher größer als kleiner.

2018 und 2019 war der Ausbau der Windräder eingebrochen, weil neue Anlagen durch das 2017 eingeführte Ausschreibungsverfahren nicht mehr so lukrativ sind wie früher. Zum anderen klagen vielerorts Bürgerinnen und Bürger gegen neue Windräder. 

Um den Windkraftausbau zu beschleunigen, planen jetzt eine Reihe von Bundesländern, Waldflächen neu oder verstärkt für den Bau von Windrädern bereitzustellen. Das gilt etwa für Niedersachen, Baden-Württemberg und auch Bayern.

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