Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Windradhersteller Vestas meldet Auftragsregen – Tornado setzt Fabrik von Canadian Solar außer Betrieb – KTG Agrar verschiebt Hauptversammlung

Der Dax erholte sich in der vergangenen Woche deutlich. Er verbesserte sich um 2,3 Prozent auf 9.776 Punkte. Der US-amerikanische Dow Jones Index sprang 3,15 Prozent auf 17.949 Punkte. Der japanische Nikkei gewann 4,9 Prozent auf 15.682 Punkte hinzu. Der chinesische Hang Seng Index gab dagegen um 0,35 Prozent auf 20.794 Punkte nach. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ stieg um 2,5 Prozent auf 49,90 US-Dollar. Der Goldpreis legte zwei Prozent auf 1.342 US-Dollar zu. Der Euro verlor zwei Prozent auf 1,1135 Dollar.

Windaktien

Der Windradhersteller Senvion hat einen Auftrag aus Italien erhalten. Das seit März börsennotierte Unternehmen soll für ein Projekt in der Region Basilikata Windkraftanlagen mit zusammen 60 Megawatt (MW) Leistungskapazität liefern und installieren. Bei dem Projekt handelt es sich um den süditalienischen Windpark Tursi Colobraro, der von der PLT Energia in Süditalien errichtet wird. Die Installation der 30 Turbinen des Typs MM100 soll Senvion im nächsten Herbst beginnen.

Der Windradhersteller Nordex soll für den Windparkbetreiber PNE Wind AG aus Cuxhaven ein Repowering-Projekt durchführen. Im Windpark Altenbruch I bei Cuxhaven drehen sich derzeit noch 16 Nordex-Anlagen des Typs N60/1300. Diese wird Nordex nach eigenen Angaben bis Ende 2016 durch neun leistungsstärkere Anlagen des Typs N117/3000 ersetzen. Mit diesem Repowering werde der Stromertrag des Windparks mehr als verdoppelt, so Nordex.

Die ABO Wind AG hat zwei baureife Windkraftprojekte in Argentinien verkauft. Den Erlös beziffert das Unternehmen aus Wiesbaden mit einem „kleinen einstelligen Millionenbetrag“. Damit werde in Großteil Kosten für das gesamte Engagement der ABO Wind Energías Renovables S.A.in Lateinamerika gedeckt. Die in Buenos Aires beheimatete Tochtergesellschaft von ABO Wind werde im Geschäftsjahr 2016 damit erstmals zum Konzerngewinn beitragen. Die beiden Projekte seien jeweils auf 50 MW Leistung angelegt und an nationale Energieversorger verkauft worden.

Der spanische Windkraftanlagen-Hersteller Gamesa soll drei Windparks in Frankreich mit Anlagen ausrüsten. Wie der Windkraftkonzern aus Zamudio im Baskenland bekannt gab, stammt die Order von dem Energieunternehmen Valorem. Laut Gamesa hat dieser Neukunde acht Turbinen mit jeweils 2,5 MW Leistung für den Windpark Santerre bestellt. Dieser werde im Departement Somme (Nordfrankreich) gebaut. Außerdem sollen die Spanier fünf Turbinen mit je zwei MW für den Windpark Soulanes und drei Anlagen mit je zwei MW für den Windpark Albine liefern. Diese würden beide im südfranzösischen Departement Tarn entstehen, so Gamesa. Die Auslieferung der Windturbinen ist für das vierte Quartal 2016 geplant, die Inbetriebnahme für das erste Quartal 2017. Der Windkraftkonzern soll die Anlagen anschließend für zehn Jahre auch betreiben.

Viele Aufträge hat der dänische Windradbauer Vestas in der vergangenen Woche erhalten. So gelang ihm der Markteintritt in Vietnam. Ein einheimisches Unternehmen bestellte bei den Dänen Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 30 MW. Auftraggeber ist die Tan Hoan Cau Joint Stock Corporation (THC). Diese bestellte Vestas zufolge 15 Windräder mit einer Nennleistung von jeweils zwei MW. Bestimmt seien diese Anlagen für die Windfarm Huong Linh 2 in der nördlichen Küstenregion von Vietnam, hieß es dazu. Die Lieferung der Anlagen sei für Ende 2016 vorgesehen, ihre Fertigstellung für Anfang 2017. Zudem übernehme Vestas für fünf Jahre Service und Wartung der Anlagen.  
Vestas erhielt zudem eine Order aus Griechenland. Wie der Windkraftkonzern bekannt gab, bestellte die griechische CNI S.A 26 Windräder mit einer Gesamtkapazität von 26 MW für einen Windpark in Arkadien im Süden des Landes. Die Auslieferung der Windkraftanlagen sei für das erste Quartal 2017 vorgesehen, deren Netzanschluss für das Folgequartal. Danach sollen die Dänen für 15 Jahre auch den Service übernehmen.
Der dänische Energiekonzern Dong Energy hat für den Windpark Borkum Riffgrund 2 im westlichen Teil der deutschen Nordsee Anlagen bei MHI Vestas geordert, einem Gemeinschaftsunternehmen von Vestas mit der japanischen Mitsubishi. Dong Energy plant die Fertigstellung des Offshore-Windparks für 2019. Er soll aus 56 Windrädern von MHI Vestas mit einer Gesamtleistung von 450 MW bestehen.
In Deutschland soll Vestas einen Windpark zwischen Hamburg und Lübeck realisieren. Auftraggeber sind der Baustoffproduzent Holcim (Deutschland) GmbH aus Hamburg und der Projektentwickler mdp GmbH aus Oldenburg in Niedersachsen. Sie haben bei Vestas für den von ihnen geplanten Windpark Rethwisch 16 Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von zusammen 52,8 MW bestellt. Vestas wird nach eigenen Angaben die Windturbinen liefern, sie im vierten Quartal 2016 errichten und danach für 20 Jahre die Vollwartung übernehmen.
Windräder mit 76 MW soll Vestas nach Schweden liefern. Dieser Auftrag stammt von Rabbalshede Vind, einem Gemeinschaftsunternehmen des Versorgers  Rabbalshede Kraft AB mit der Investmentgesellschaft Ardian. Für sie sollen die Dänen den Windpark Lyrestad in Mariestad in der schwedischen Provinz Västra Götalands mit 22 Vestas-Anlagen ausstatten. Geplant ist, dass die Windräder mit zusammen 76 MW bis Mitte 2017 ausgeliefert und im dritten Quartal 2017 ans Netz gebracht werden. Danach werde Vestas auch hier für zehn Jahre die Vollwartung der Anlagen übernehmen, so das Unternehmen. Der türkische Versorger hat bei Vestas acht Windenergieanlagen des Typs V126-3.3 MW in Auftrag gegeben. Die Windräder mit einer Nennleistung von insgesamt 26,4 MW sind für einen Windpark in Balikesir im Osten des Landes vorgesehen, der im vierten Quartal 2016 fertiggestellt werden soll. Dieser Auftrag umfasst ebenfalls die Lieferung und Errichtung der Anlagen sowie deren anschließende Wartung für zehn Jahre.
Mehrere Vertriebserfolge erzielte Vestas in den USA. Von dem Versorger Xcel Energy hatten die Dänen im April einen riesigen, aber noch nicht verbindlichen Auftrag. Diese Order hat sich nun in einer Teilbestellung konkretisiert. Die damalige Vereinbarung verschuf Vestas die Aussicht darauf, dass Xcel Energy für den Windpark Rush Creek Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 600 MW bestellt. Nun hat der Versorger eine erste Tranche verbindlich geordert. Dieser Auftrag umfasst Windräder mit zusammen 53 MW. Vestas soll die Anlagen für die Windfarm in Colorado im Dezember 2016 ausliefern.
Ferner soll der Windradhersteller für zwei weitere Kunden aus den Vereinigten Staaten Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 162 MW liefern. Auf Bitten der Auftragsgeber gab er aber weder deren Namen noch die der Windfarmen bekannt, für die die Windkraftanlagen bestellt wurden. Die Lieferung der Windräder ist nach Angaben des Windkraftkonzerns für das dritte Quartal 2017 angesetzt. Die neuen Aufträge aus den USA sehen vor, dass Vestas auch den Service für die Windkraftprojekte übernimmt.

Solaraktien

7C Solarparken aus Bayreuth hat einen Aufdach-Solarpark erworben. Es handelt sich um ein Solarkraftwerk in Neubukow in Mecklenburg-Vorpommern mit 0,9 MW Leistungskapazität, der seit 2008 in Betrieb ist. Der Solarpark ist mit First Solar Modulen und SMA Stringwechselrichtern ausgestattet. Durch dieses Investment steigt das Portfolio der Gesellschaft auf rund 89 MW.

Das Übernahmeangebot von Tesla Motors für SolarCity lässt der Solarprojektierer durch ein Spezialkomitee unabhängig prüfen. Das gab das kalifornische Unternehmen bekannt. Tesla will SolarCity für 2,8 Milliarden US-Dollar übernehmen. Das Angebot ist etwas heikel, weil es enge familiäre Verbindungen der beiden Unternehmen gibt, deren Hauptsitze auch keine Autostunde voneinander entfernt liegen. Tesla-Chef Elon Musk hat SolarCity vor zehn Jahren selbst gegründet und leitet weiterhin den Verwaltungsrat der Spezialistin für Aufdach-Solaranlagen. Deren Geschäfte führen zwei Cousins von Musk, Peter und Lyndon Rive. Wie Solarcity mitteilt, soll aus diesem Grund ein unabhängiges Spezialkomitees das Angebot prüfen. Dieses werde durch die Rechtsanwaltskanzlei Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom LLP beraten und durch die Unternehmensberatung Lazard.

Ein Tornado hat eine Solarzellenfabrik von Canadian Solar im chinesischen Funing getroffen. Er verursachte Sachschäden und Verletzungen bei Mitarbeitern. Die Fabrik wurde vorerst geschlossen. Canadian Solar, einer der weltweit größten Hersteller von Solarmodulen, geht davon aus, dass er seine vertragliche Verpflichtungen zur Lieferung von Solarmodulen trotz des Ausfalls der Fabrik vollständig erfüllen kann. Dies will der Solarkonzern erreichen, indem er die Produktion von Solarzellen in einer anderen chinesischen Fabrik und in einer neuen Fabrik in Thailand hochfährt. Größere finanzielle Verluste aufgrund der Tornadoschäden erwartet das Unternehmen mit Hauptsitz in der kanadischen Provinz Ontario und Produktionsstätten vor allem in China nicht. Es geht davon aus, dass die finanziellen Verluste im Wesentlichen von Versicherungen ersetzt werden.
Zudem gab Canadian Solar eine Kooperationsvereinbarung mit einem chinesischen Partnerunternehmen bekannt. Sie sieht die Umsetzung von Solarparks mit einer Gesamtkapazität von 200 MW in der Volksrepublik vor. Der Solarkonzern hat mit der chinesischen Asia Clean Capital verabredet, dass diese dabei die Finanzierung und die Projektierung der Solaranlagen übernimmt, die alle auf Hausdächern installiert werden sollen. Canadian Solar ist für die Solartechnik und den späteren Betrieb der Solarkraftwerke zuständig.

Der chinesische Solarkonzern Yingli Green Energy hat eine Vereinbarung mit Anleihegläubigern getroffen. Das hoch verschuldete Unternehmen aus Baoding hatte im Mai Anleihen nicht fristgerecht zurückzahlen können. Nun hat der sich gegenüber Anleihegläubigern dazu verpflichtet, die aufgelaufenen Zinsen und einen Teil der Anleihesumme sofort zu begleichen. Für den Teil des Kapitals, den Yingli noch nicht zurückzahlt, werden Strafzinsen von 7,6 Prozent pro Jahr fällig. Ferner muss Yingli zusätzliche Garantien stellen.

Bildhinweis: Solarpark mit Modulen von Yingli. / Foto: Unternehmen

Bioaktien

Die Hauptversammlung der EnviTec Biogas AG hat eine Dividende von 0,80 Euro je Aktie beschlossen. Damit folgte sie dem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand der Spezialistin für Biogasanlagenbau. Aus dem Bilanzgewinn der EnviTec Biogas AG von 15,49 Millionen Euro wird somit ein Betrag von rund 11,88 Millionen Euro als Dividende ausgeschüttet. Mit 0,8 Euro ist die Dividende deutlich höher als die für 2014 (0,35 Euro).

Andere Aktien

Precious Woods, Spezialistin für nachhaltige Holzwirtschaft, hat umgerechnet rund vier Millionen Euro aus einer Kapitalerhöhung eingenommen. Das Unternehmen will damit unter anderem die Schuldenlast verringern. Rund 807.000 neue Namenaktien hat die Precious Woods Holding AG ausgegeben. Bezugsberechtigt waren die bisherigen Aktionäre der Tropenholz-Spezialistin aus Zug in der Schweiz. Die während des Bezugsrechtsangebots nicht gezeichneten neuen Aktien hat das Unternehmen im Rahmen einer Privatplatzierung in der Schweiz Investoren angeboten. Der Bruttoerlös aus der Emission beläuft sich auf rund 4,3 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet rund 4,0 Millionen Euro).

Die Hamburger KTG Agrar SE hat die für den 30. Juni terminierte Hauptversammlung verschoben. Von ihr hatten sich viele Investoren des börsennotierten Unternehmens, das zu großen Teilen Bio-Lebensmittel produziert, Klarheit über die wirtschaftliche Situation erhofft. Die Hauptversammlung soll nun erst am 28. August stattfinden. Grund seien die „aktuellen herausfordernden Aufgaben“, der „kurz bevor stehende Start der wichtigen Erntesaison“ und die damit verbundene  „Terminfülle“, hieß es seitens des Unternehmens dazu.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  UmweltBank.

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