Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Windradhersteller Vestas legt starke Zahlen vor – Gewinnsprung bei Trina Solar – Sturmschäden setzen Asian Bamboo AG unter Druck

Die Börsen sind im Verlauf der vergangenen Woche unter Druck geraten: Der DAX sackte um 7,8 Prozent ab auf 10.124 Punkte. Der US-amerikanische Dow Jones Index fiel um 5,8 Prozent auf 16.461 Punkte. Um acht Prozent abwärts auf 18.934 Punkte ging es für den japanischen Nikkei. Der chinesische Hang Seng Index verlor 6,6 Prozent an Wert und notierte bei 22.410 Punkten. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent Crude sank um weitere 6,9 Prozent auf 45,36 Euro. Um 2,1 Prozent auf 5.061 Dollar verteuerte sich die Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“. Der Kurs des Euro kletterte um 2,3 Prozent auf 1,1362 Dollar.


Windaktien

Starke Zahlen für das erste Halbjahr und das zweite Quartal 2015 hat der dänische Windradhersteller Vestas Wind Systems vorgelegt. Das erste Halbjahr 2015 beendete das Unternehmen aus Århus demnach mit 3,3 Milliarden Euro Umsatz und 224 Millionen Euro Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT). Gemessen an der ersten Vorjahreshälfte ist das ein Umsatzanstieg um 24,5 Prozent und ein Gewinnsprung um 23,7 Prozent. Der Auftragsbestand erreichte mit 16,9 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert, der drei Milliarden Euro über dem der ersten Jahreshälfte 2014 lag. Mit 1,75 Milliarden Euro übertraf der Umsatz des zweiten Quartals 2015 das Niveau des Vorjahreszeitraums um 30 Prozent. Das Quartals-EBIT kletterte um 33 Prozent auf 125 Millionen Euro. Vor allem das Amerika-Geschäft habe zu der starken Entwicklung beigetragen, hieß es.


Die PNE Wind AG steht vor einer tiefgreifenden personellen Zäsur an der Spitze: Der langjährige Vorstandsvorsitzende Martin Billhardt wird den Windkraftprojektierer aus Cuxhaven zum 30. September 2015 verlassen. Und auch der gesamte Aufsichtsrat hat seine Bereitschaft erklärt, den Weg für einen Neustart frei zu machen. Das sechsköpfige Gremium soll auf der Hauptversammlung am 23. Oktober 2015 neu besetzt werden, teilte die PNE Wind AG mit. Mit dieser Entscheidung zieht das Management die Konsequenzen aus dem Führungsstreit, der der PNE Wind AG zahlreiche Schlagzeilen bescherte. Außerdem gab die PNE Wind AG die Inbetriebnahme des Windparks Chransdorf in Brandenburg bekannt. Die Windfarm mit 57,6 Megawatt (MW) Leistungskapazität werde in das Portfolio der Yieldco-Tochter der PNE Wind AG integriert. Yieldcos sind Betreibergesellschaften, in die Energieunternehmen ihre eigenen Kraftwerke auslagern.


Solaraktien

Beim Bau von sieben Solarparks mit zusammen rund 700 MW Leistungskapazität in Kalifornien setzt der US-amerikanische Erneuerbare-Energien-Projektierer Swinerton Renewable Energy auf Steuerungstechnik der SMA Solar Technology AG. Der Wechselrichterhersteller aus Niestetal bei Kassel gab bekannt, er werde dazu 317 Wechselrichter an den Kunden aus San Diego liefern. Die Bauvorhaben sollen demnach Kapazitäten zwischen 50 und 150 MW erreichen und allesamt 2016 fertig werden.


Den Auftrag zur Planung und Realisierung von sechs Solaranlagen mit zusammen 6,9 MW Kapazität in der Türkei hat die Phoenix Solar AG erhalten. Gebaut werden sollen diese Sonnenstromkraftwerke nahe der Stadt Kayseri in Zentralanatolien, erklärte das Unternehmen aus Sulzemoos bei München.


Obwohl Ascent Solar Technologies Inc. im zweiten Quartal 2015 mehr Umsatz erwirtschaftet hat als im Vorjahreszeitraum, schreibt der Photovoltaikhersteller aus Thornton im US-Bundesstaat Colorado weiter rote Zahlen. Ascent Solar konnte den Quartalsumsatz auf Jahressicht auf 2,2 Millionen Dollar mehr als verdoppeln. Zugleich verringerten die Amerikaner den Nettoverlust des Quartals nach eigenen Angaben um 13 Prozent auf 6,9 Millionen Dollar. Mehr Absatz bei gleichzeitiger Kostensenkung habe die Verbesserung bewirkt, hieß es.


Einen Gewinneinbruch in zweiten Quartal 2015 erlebte Canadian Solar. Der Konzern aus Guelph in der kanadischen Provinz Ontario steigerte zwar den Quartalsumsatz auf Jahressicht um 2,1 Prozent auf 636,7 Millionen Dollar. Dennoch brach der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 67,9 Prozent auf 17,9 Millionen Dollar ein. Einerseits war es Canadian Solar gelungen, den Absatz leicht zu steigern, andererseits fielen auch die Kosten deutlich höher aus als im Vergleichszeitraum 2014.


Wegen anhaltender Kursschwäche könnte die Aktie des chinesischen Solarkonzerns Yingli Green Energy von der New Yorker Börse verbannt werden. Eine entsprechende Rüge hat der Konzern aus Baoding von der US-Börse erhalten, nachdem die Aktie monatelang unter einem Dollar notierte.


Dank starker Absätze und geringerer Kosten hat Trina Solar im zweiten Quartal 2015 sowohl mehr Umsatz als auch mehr Nettogewinn erzielt als im Vorjahresquartal. Der Umsatz legte auf Jahressicht 39 Prozent zu und erreichte 722 Millionen Dollar. Der Nettogewinn lag mit 174,8 Millionen Dollar mehr als viermal höher als im zweiten Quartal 2014. Das gab der Konzern aus Changzhou bekannt.

Foto: Siemens-Solarpark mit Modulen von Trina Solar. / Foto: Unternehmen

Trotz eines Umsatzanstiegs um 32 Prozent auf 516,2 Millionen Dollar hat der Photovoltaikhersteller JinkoSolar im zweiten Quartal 2015 mit 12,3 Millionen Dollar 80 Prozent weniger Nettogewinn erzielt als im Vorjahresquartal. Zwar sei der Absatz deutlich gestiegen, jedoch hätten sich auch die Kosten im Projektgeschäft erhöht, erklärte das Unternehmen aus Shanghai.


Andere Aktien

Mit neuen und zinsgünstigeren Krediten der Deutschen Kreditbank hat der Ökostromanlagenbetreiber Capital Stage AG die Finanzierung von fünf Solarparks und einem Windpark in Deutschland umgestellt und erweitert. Die neue Finanzierung der sechs bereits seit mehreren Jahren laufenden Anlagen greife ab 2018, hieß es.


Hiobsbotschaft für die insolvente Asian Bamboo AG: Zwei Taifune, die in den vergangenen Wochen über der chinesischen Provinz Fujan wüteten, haben auch auf den Plantagen des Hamburger Unternehmens schwere Schäden verursacht. Konsequenz: Die Instandsetzung werde die ohnehin schwache Bilanz des laufenden Geschäftsjahres zusätzlich mit bis zu drei Millionen Euro belasten, erklärte die Asian Bamboo AG.

Bild: Bambusanbau in China ist das Kerngeschläft der insolventen Asian Bamboo AG. / Foto: Unternehmen

Um in den kommenden fünf Jahren zahlreiche Ökostrom-Bauvorhaben von SunEdison zu finanzieren und laufende Anlagen hinzuzukaufen, hat sich der Ökostromriese SunEdison Inc. mit dem Fonds West Street Infrastructure Partners III (WISP) auf die Gründung eines neuen Gemeinschaftsunternehmens geeinigt. Diese neue Firma soll eine Milliarde Dollar in neue Ökostromprojekte investieren, teilte der Konzern aus Belmont in Kalifornien mit. Zusätzlich gaben die Amerikaner die Ausgabe von Wandelanleihen im Wert von 500 Millionen Dollar bekannt. Außerdem sei die Finanzierung eines Photovoltaikbauvorhabens mit 120 MW geplanter Gesamtkapazität in Colorado unter Dach und Fach gebracht worden. Auch der Bau dieser Anlage habe begonnen, hieß es weiter.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  UmweltBank.

Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x