Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Windkraftkonzern Gamesa tief in der Verlustzone – Phoenix Solar AG krempelt Geschäftsmodell um – Whole Foods Market meldet Gewinnsprung

Der DAX ging im Verlauf der vergangenen Woche um 0,7 Prozent auf 7.593 Punkte zurück. Nahezu konstant blieb der US-amerikanische Dow Jones Index. Er verlor acht Punkte und schloss bei 13.985 Punkten. 1,4 Prozent Kurszuwachs auf 11.305 Punkte verbuchte der japanische Nikkei. Der Hang Seng Index in Hongkong kletterte um ein Prozent auf 23.444 Punkte. Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 117,90 Euro. 0,4 Prozent abwärts auf 8.251 Euro ging der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“. Der Euro hielt den Kurs der Vorwoche. Er kostete 1,336 Dollar.

Windaktien

Millionenschwere Abschreibungen haben den spanischen Windkraftkonzern Gamesa Corp. Teconologica im Geschäftsjahr 2012 tief in die Verlustzone gebracht. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Unternehmens aus Zamudio im Baskenland hervor. Demnach entstand 640 Millionen Euro Nettoverlust in 2012. Allein 585 Millionen Euro davon resultieren Gamesa zufolge aus dem Restrukturierungsprogramm, das einen massiven Stellenabbau vorsieht. Auch ohne diese Belastung ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) dramatisch eingebrochen. Nach 131 Millionen Euro EBIT im Vorjahr beliefe er sich nun auf lediglich sieben Millionen Euro, erklärte der Vorstandsvorsitzende Ignacio Martin. Zum Umsatz machte der Konzern noch keine Angaben.

Mit der Modernisierung eines 1998 errichteten Windparks hat der Wiesbadener Windkraftprojektierer ABO Wind AG begonnen. Bis Herbst werde die Leistungskapazität des Windparks Framersheim in Rheinland-Pfalz durch die Erneuerungsmaßnahmen von derzeit drei auf 7,8 Megawatt (MW) gesteigert, teilte das Unternehmen mit. Bei diesem so genannten Repowering sollen zwei Windräder mit je einem MW Kapazität durch neue Anlagen mit je 3,4 MW ersetzt werden. Eine der neuen Anlagen werde nach dem Stromnetzanschluss im Herbst 2013 von der ABO Invest AG betrieben und gehe so in das Anlagenportfolio der ABO-Invest-Bürgerwindaktie über, hieß es.

Die französische Windstromspezialistin Theolia S.A. hat ihren Umsatz in 2012 im Vergleich zum Vorjahr minimal gesteigert. 67,5 Millionen Euro in 2011 stehen 67,7 Millionen Euro für 2012 gegenüber. Während der Umsatz im Windstromgeschäft auf Jahressicht um fünf Prozent auf 49,3 Millionen Euro anstieg, sank der Umsatz aus dem Segment Entwicklung und Bau von Windparks um 14 Prozent auf rund 10,8 Millionen Euro. Das Unternehmen aus Aix-en-Provenvce gab ferner bekannt, dass ein Windpark im italienischen Puglia in das Eigenbetrieb-Portfolio integriert worden sei. Das Windkraftwerk bestehe aus fünf Turbinen mit zusammen 11,5 MW Leistungskapazität. Damit verfüge Theolia über 644 MW Windstromkapazität im Eigenbetrieb.

Weiter rote Zahlen schreibt der US-amerikanische Windkraftzulieferer American Superconductor Inc. (AMSC). Für die ersten neun Monate des Fiskaljahres 2012 verbuchte Unternehmen aus Devens in Massachusetts 46,3 Millionen Dollar Nettoverlust. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres war das Defizit  noch deutlich mehr als doppelt so hoch gewesen. Zugleich ist es AMSC gelungen, den Umsatz zwischen April und Dezember um knapp 40 Prozent auf 67 Millionen Dollar zu steigern. Das dritte Quartal beschloss AMSC mit 20,1 Millionen Dollar Nettoverlust nach 26,2 Millionen Dollar Defizit im Vorjahreszeitraum. Dabei hatte das Unternehmen nach 18 Millionen Dollar Quartalsumsatz im Vergleichszeitraum des Vorjahres nur noch 17,4 Millionen Dollar Umsatz erzielt. Einen Folgeauftrag im Wert von 30 Millionen Dollar hat AMSC von Inox Wind Inc. aus Indien erhalten. Die Kundin bestellte Steuerungstechnik für Windturbinen.

Der indische Windradhersteller Suzlon Energy Ltd. steckt ebenfalls weiter in der Verlustzone. Das Unternehmen aus Pune legte eine ungeprüfte Bilanz für die ersten neun Monate und das dritte Quartal 2012 vor. Demnach kletterte der Gesamtumsatz der ersten drei Quartale umgerechnet von 1,99 Milliarden Euro auf knapp über zwei Milliarden Euro. Dennoch entstand nach 5,5 Millionen Euro Vorsteuergewinn in den ersten drei Quartalen 2012 nun 350 Millionen Euro Verlust. Das dritte Quartal 2012 beendete Suzlon mit 557 Millionen Euro Umsatz. Im Vorjahreszeitraum hatte Suzlon nach 690 Millionen Euro Umsatz verbucht. Der Quartalsverlust vor Steuern vervielfachte sich auf 142 Millionen Euro.

Solaraktien

Die Gläubigerbanken der Phoenix Solar AG haben die laufende Finanzierung vorzeitig um ein Jahr bis zum 31. März 2015 verlängert. Eine grundlegende strategische Neuausrichtung, die das finanziell angeschlagene Photovoltaiksystemehaus aus Sulzemoos bei München angekündigt hat, dürfte zur Verlängerung der Kredite beigetragen haben. Mit dem Strategiewechsel verlässt Gründungsvorstand Peter Hänel die Phoenix Solar AG. Sein Nachfolger wird der Finanzvorstand Dr. Bernd Köhler, der zum 1. März 2013 beide Ämter ausfüllen soll. Phoenix Solar „trennt sich von allen verlustbringenden Bereichen, deren Marktumfeld keine rasche Erholung erwarten lässt“, teilte das Unternehmen mit. Phoenix Solar gibt sein bisheriges Kerngeschäft als Photovoltaiksystemanbieter und Projektierer am Heimatmarkt auf. In Deutschland werde das Unternehmen künftig lediglich Serviceleistungen wie Betriebsführung und Wartung anbieten und sein Geschäftsmodell weiterentwickeln. Der neue Fokus liege auf den USA und Asien. Geschlossen werden soll die Auslandsgesellschaft im Oman. Sowohl in Spanien als auch in Italien werde Phoenix seine Aktivitäten „auf ein Minimum“ beschränken. In Frankreich und Griechenland arbeite Phoenix hingegen weiter.

Spanischer Solarpark von Phoenix Solar. / Quelle Unternehmen


Die Krise der Solarbranche belastet die Colexon Energy AG aus Hamburg weiter schwer. Das erklärte das Photovoltaik-Unternehmen im Rahmen der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen für 2012. Colexon erzielte demnach 25,9 Millionen Euro Umsatz und 1,3 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT). Dieses EBIT werde durch 2,8 Millionen Euro Goodwill-Abschreibung belastet. Diese Abschreibung sei liquiditätsneutral und habe keinen Einfluss auf die Finanzlage des Unternehmens. Das Periodenergebnis im Geschäftsjahr 2012 betrug minus 4,4 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Colexon noch 94,8 Millionen Euro Umsatz und 15 Millionen Euro EBIT-Verlust verbucht.

Aufgrund der steigenden Nachfrage aus der Photovoltaikbranche hat die Wacker Chemie AG die Kurzarbeit im Bereich Siliziumproduktion in Burghausen nach knapp vier Monaten beendet. Der Münchner Chemiekonzern zählt zu den weltgrößten Produzenten von Solarsilizium (Polysilicium), dem wichtigsten Rohstoff für die Produktion von Solarmodulen. Von der Maßnahme waren rund 700 Mitarbeiter betroffen gewesen.

Eine Vertriebskooperation mit dem Haushaltsgeräte-Hersteller Miele ist der Wechselrichterhersteller SMA Solar Technology AG eingegangen. Die beiden Unternehmen wollen Photovoltaik-Steuertechnik und damit kompatible Haushaltsgeräte gemeinsam vermarkten. Außerdem hat SMA mit der Umrüstung von 9.000 Photovoltaikanlagen in Süddeutschland begonnen. Im Rahmen einer gesetzlich vorgegebenen Umrüstungsaktion sollen bis Dezember 2014 in Deutschland rund 400.000 Photovoltaikanlagen mit Wechselrichtern nachgerüstet werden, um eine massenhafte Abschaltung zu verhindern und die Stabilität des europäischen Verbundnetzes sicherzustellen.

Einen Geschäftserfolg in den USA meldete der norwegische Solarkonzern Renewable Energy Corporation ASA (REC). Im kalifornischen Imperial Valley sind zwei Solaranlagen in Betrieb gegangen, die REC realisiert und bestückt hat. Beide Sonnenstromkraftwerke mit zusammen einem MW Leistungskapazität befänden sich auf dem Gelände von Landwirtschaftsbetrieben und würden zur Gemüsezucht gebraucht, erklärte das Unternehmen aus Sandvika.

Das Gesamtjahr 2012 beschloss der Solarkonzern MEMC Electronic Materials mit 148,7 Millionen Dollar Nettoverlust aus fortlaufenden Geschäften. Im Vorjahr hatte das Unternehmen aus St. Peters in Missouri noch 1,52 Milliarden Dollar Nettoverlust erlitten. Dabei sank der Gesamtjahresumsatz auf Jahressicht um 7,5 Prozent auf 2,53 Milliarden Dollar. Nach 1,48 Milliarden Dollar Nettoverlust im vierten Quartal des Vorjahres schlugen in 2012 nur noch 11,8 Millionen Dollar Nettoverlust zu Buche. Dabei ging der Quartalsumsatz um 16 Prozent auf 600,7 Millionen Dollar zurück.

Andere Aktien

Über die Aufstockung einer Anleihe aus dem Jahr 2011 hat sich die KTG Agrar AG weiteres frisches Kapital gesichert. Die Ausgabe einer neuen Tranche der mit 7,125 Prozent verzinsten Unternehmensanleihe 2011/2017 brachte dem Landwirtschaftskonzern aus Hamburg 80 Millionen Euro von institutionellen Anlegern ein. Das Geld soll weiteres Wachstum finanzieren.

Die Bau- und Dämmstoffspezialistin Sto AG aus Stühlingen hat sich breiter aufgestellt. Durch die Komplettübernahme des bis dato familiengeführten Natursteinwerk Johann Neumeyer & Brigl GmbH & Co. KG hat Sto sein Angebot im Bereich Glas und Steinfassaden erweitert. Bei dem Zukauf des Herstellers von Steinfassaden und Bodenplatten aus Eichstätt seien alle 66 Beschäftigten übernommen worden, hieß es.

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat Whole Foods Market aus dem texanischen Austin den Nettogewinn erneut gesteigert. Wie der größte Biolebensmittelhändler der USA mitteilte, kletterte der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 24 Prozent auf 146 Millionen Dollar. Der Umsatz wuchs im am 20. Januar 2013 abgeschlossenen Quartal um 14 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar. Dabei waren die Geschäfte an der Ostküste der USA durch den Hurrikan Sandy beeinträchtigt worden.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer "Opens external link in new windowAktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der Opens external link in new windowUmweltBank.
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x