Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Windkraft-Großaufträge für Nordex und Vestas – Solar-Fabrik AG insolvent – Steico SE steigert Gewinn

Der Kurs des DAX verbesserte sich in der vergangenen Woche um 1,1 Prozent auf 10.814 Punkte. Um 3,9 Prozent aufwärts auf 17.850 Punkte ging es für den US-amerikanischen Dow Jones Index. Der japanischen Nikkei stieg um 0,7 Prozent auf 17.800 Punkte. Einen Kursgewinn um 0,7 Prozent auf 24.679 Punkte gab es beim chinesischen Hang Seng Index. Die Erholung des Ölpreises ging weiter: Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verteuerte sich um 13,4 Prozent auf 59,04 Dollar. Um 3,3 Prozent teurer wurde eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“. Ihr Preis: 5.678 Dollar. Der Euro kletterte um 0,2 Prozent auf 1,132 US-Dollar.

Windaktien

Neue Aufträge aus Brasilien, China und den USA hat der dänische Windradhersteller Vestas Wind Systems erhalten. Zum Bau zweier Windparks mit 106 MW Gesamtkapazität im Nordosten Brasiliens bestellte die Gestamp Eólica S.L. 53 Windräder bei Vestas. Zusätzlich sei ein Service- und Wartungsvertrag mit zehn Jahren Laufzeit für diese Anlagen geschlossen worden, teilte das Unternehmen aus Århus mit. Außerdem orderte eine Tochter der Hebei Construction & Investment Group Co., Ltd. 37 Windräder mit 74 Megawatt (MW) Gesamtkapazität bei Vestas. Diese Anlagen seien für ein Bauvorhaben in der chinesischen Provinz Yunnan bestimmt. Vestas werde in diesem Fall für zwei Jahre Service- und Wartung der Windräder übernehmen. Mit einem US-Kunden gelang es, die Service- und Wartungsverträge für drei Windfarmen mit zusammen 429 MW Kapazität aus 226 Vestas-Turbinen zu verlängern. Die neuen Kontrakte mit dem Kunden Puget Sound Energy laufen Vestas zufolge bis 2025.

In Zentral-Anatolien soll ein Windpark mit rund 53 Megawatt Leistungskapazität aus 22 Anlagen entstehen. Diese Windräder werde Nordex liefern und aufstellen, teilte das Unternehmen aus Hamburg mit. Außerdem habe der türkische Stammkunde Dost Enerji bei Nordex ein Windrad der 2,5-Megawatt-Klasse bestellt. Diese Anlage sei zur Erweiterung eines Windparks im Westen Anatoliens gedacht, den Nordex erst im Juni 2014 fertiggestellt habe. Dieser Windpark komme bislang auf 27,5 MW Leistungskapazität.

Der spanische Windkraftkonzern Gamesa geht davon aus 2014 ein gutes Geschäftsjahr gehabt zu haben. Der Vorstand gab bekannt, dass das Unternehmen aus Zamudio im Baskenland seine Barliquidität deutlich mehr gesteigert habe als ursprünglich gedacht. Nach ungeprüften Berechnungen stiegen die flüssigen Mittel des Konzerns auf 300 Millionen Euro. Der Vorstand war in dieser Bilanzposition von einer schwarzen Null ausgegangen. Zu weiteren Kennzahlen äußerte sich die Gamesa-Führung noch nicht.

Solaraktien

Die Solar-Fabrik AG aus Freiburg ist insolvent. Das vorläufige Verfahren am Amtsgericht Freiburg läuft bereits. Angestrebt wird eine Insolvenz in Eigenregie. Der Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Thomas Oberle sei in den Vorstand aufgerückt, um das Verfahren als „Eigenverwalter“ zu führen. Zum vorläufigen Sachwalter bestellte das Gericht Dr. Thomas Kaiser von der Freiburger Kanzlei Kaiser & Sozien. Die Insolvenz betrifft auch die 100prozentige Tochtergesellschaft der Solar-Fabrik AG in Wismar. Sachwalter dieses Verfahrens ist Dr. Uwe Rottler, ebenfalls aus dem Hause Kaiser & Sozien.

Foto: Sitz der Solar-Fabrik AG in Freiburg

Vor allem wegen gut gehender Geschäfte in den USA konnte die SolarWorld AG ihre Bilanz für 2014 gegenüber dem Vorjahr verbessern. Nach vorläufigen Berechnungen stieg der Absatz um 55 Prozent auf 849 MW. Der Gesamtjahresumsatz lag mit 573 Millionen Euro 26 Prozent über dem Vorjahresniveau. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) kletterte auf 64 Millionen Euro nach 189 Millionen Euro EBIT-Verlust im Vorjahr. Den Sprung in die Gewinnzone verdankt der Bonner Konzern allerdings positiven Sondereffekten aus der Übernahme der Solarmodulfertigung von Bosch. Ohne diese Effekte verbucht SolarWorld für 2014 noch 43 Millionen Euro EBIT-Verlust.

Die Erneuerbare-Energien-Branche hat einen neuen Weltmarktführer: Der US-Photovoltaikkonzern SunEdison Inc. aus St. Peters in Missouri hat die Übernahme des Windkraftprojektentwicklers First Wind aus Boston offiziell abgeschlossen. Damit stieg das Unternehmen nach eigenen Angaben in die Weltspitze der Ökostrom-Projektentwickler auf. Die Transaktion soll sich auch für die Aktionäre in klingender Münze auszahlen: Der SunEdison-Vorstand geht davon aus, einen hohen zweistelligen Millionenbetrag für Dividenden zur Verfügung stellen zu können. In Indien sei zudem eine Solaranlage mit 7,7 MW Kapazität in Betrieb gegangen. Sun Edison baute das Kraftwerk nach eigenen Angaben auf dem Werksgelände des Bremsenherstellers Brakes India in Munanjipatti im Bundesstaat Tamil Nadu.

Der US-Solarausrüster Amtech Systems Inc. beendete das erste Quartal 2015 (Bilanzstichtag 31. Dezember 2014) mit 12,4 Millionen Dollar Umsatz und 5,2 Millionen Dollar Nettoverlust. Gemessen am der Bilanz des Vorjahreszeitraums sank der Umsatz damit um 16,2 Prozent, während der Nettoverlust sich mehr als versechsfachte. Die Entwicklung sei speziell auf weniger Umsatz mit Kunden aus der Halbleiterbranche zurückzuführen. Die Nachfrage aus der Solarbranche habe sich indes positiv entwickelt. Jeweils die Hälfte des Umsatzes als auch des Absatzes habe Amtech im aktuellen Berichtszeitraum in der Solarbranche erzielt. Beim Quartalsumsatz seien dies 6,7 Millionen Dollar gewesen, beim Absatz 6,6 Millionen Dollar, erklärte das Unternehmen aus Tempe in Arizona.

Canadian Solar hat die Übernahme des US-Projektierers Recurrent Energy unter Dach und Fach gebracht. Dabei handelt es sich um die US-Solarprojektierersparte des japanischen Technologieriesen Sharp. Im Paket inbegriffen sind laufende Solarparks mit 700 MW Leistungskapazität in den USA sowie Photovoltaikvorhaben in verschiedenen Entwicklungsstufen mit 4.000 MW Gesamtkapazität.

Bei der Errichtung einer Solaranlage mit 42,5 MW Kapazität setzt der argentinische Energieanlagenprojektierer auf Module des chinesischen Herstellers Trina Solar. Das gab der Photovoltaikkonzern aus Changzhou bekannt. Die Anlage werde im zweiten Quartal 2015 ans Stromnetz angeschlossen.

Bioenergieaktien

Die britische Grafschaft Oxfordshire ist um eine neu ans Stromnetz angeschlossene Biogasanlage der EnviTec Biogas AG reicher. Die neue Anlage mit 499 KW Kapazität sei in Durham im Nordosten Englands realisiert worden und verarbeite Lebensmittelreste, Rindergülle und Hänchenmist zu Energie, teilte die Führung des Unternehmens aus Lohne mit.
Der Biokraftstoffhersteller Verbio AG aus Zöbrig hat seine bislang vorläufige Bilanz für das erste Halbjahr 2014/2015 (Bilanzstichtag 31. Dezember) bestätigt. Demnach erzielte Verbio mit 14,7 Millionen Euro 40 Prozent mehr EBIT als in der ersten Vorjahreshälfte. Gemessen am EBIT-Gewinn des Vorjahreszeitraums ist das ein Anstieg um 40 Prozent. Allerdings sank der Halbjahresumsatz um 27 Prozent auf 207,8 Millionen Euro. Grund für diesen Rückgang sei das niedrige Preisniveau für Biokraftstoff.
Verbio-Werksgelände in Bitterfeld. / Foto: Unternehmen
Andere Aktien

Dank eines umsatzstarken vierten Quartals und guter Geschäfte in Großbritannien steigerte der Holzdämmstoffspezialist Steico SE Umsatz und Gewinn im Gesamtjahr 2014. Der Gesamtjahresumsatz stieg im Vergleich zu 2013 um 10,5 Prozent auf 174,7 Millionen Euro. Das EBIT lag mit 9,7 Millionen Euro 4,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.


Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  UmweltBank.

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