Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Windkraft-Großaufträge aus den USA für Vestas und Gamesa – Trina Solar trotz Umsatzsprung in der Verlustzone – Ökostromriese Abengoa SA unmittelbar vor Insolvenz

Der Kurs des DAX kletterte in der vergangenen Woche um 1,5 Prozent auf 11.294 Punkte. Der US-amerikanische Dow Jones Index sank um 0,2 Prozent auf 17.784 Punkte. Um marginale zehn Punkte auf 19.870 Punkte fiel der japanische Nikkei. Drei Prozent Kursverlust auf 22.068 Punkte fielen beim chinesischen Hang Seng Index an. Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verteuerte sich um ein Prozent auf 44,88 Euro. Um 0,5 Prozent teurer wurde die Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“; ihr Preis: 4.580 Euro. Der Euro gab um 0,4 Prozent nach und erreichte 1,059 Dollar.

Windaktien

Beim Bau eines Windparks im US-Bundesstaat Oklahoma soll Technik des dänischen Herstellers Vestas Wind Systems zum Einsatz kommen. Das Unternehmen aus Århus erklärte, es werde 61 Windräder mit 200 Megawatt (MW) an einen nicht näher benannten Kunden liefern, der die Anlagen in der zweiten Jahreshälfte 2016 in Betrieb nehmen wolle.

Zur Errichtung des Windparks „New Creek“ im US-Bundesstaat West Virginia soll der spanische Konzern Gamesa Corp. Tecnologica aus Zamudio Windräder mit 103 MW Gesamtkapazität bereitstellen. Bestellt habe der kanadische Energiekonzern Edenbridge, teilten die Spanier mit.

Den Verkauf des Windparks Appeln nahe der Stadt Cuxhaven meldete die Energiekontor AG. Käufer des unmittelbar vor der Inbetriebnahme stehenden Bauvorhabens sei der Ökostromanlagenbetreiber Chorus Clean Energy AG aus Neubiburg bei München. Der Windpark verfüge über 11,4 MW Gesamtleistungskapazität, teilte der Windkraftprojektierer Energiekontor mit. Als Gesamtinvestitionssumme samt Fremdkapital seien 21 Millionen Euro aufgerufen, erklärte Chorus Clean Energy.

Die Futuren SA (ehemals Theolia) aus Aix-en-Provence ist im Begriff einen Windpark mit 13,2 MW Kapazität im französischen Departement Aube zu realisieren. Dazu bestellten die Franzosen nach eigenen Angaben vier Windräder. Außerdem hat Futuren einen weiteren Windpark mit 21 MW Leistungskapazität in Betrieb genommen. Die Windfarm in der Haute Borne bestehe aus sieben Windkraftanlagen und bringe die Gesamtkapazität des Kraftwerksparks auf 151 MW, erklärte der Windparkbetreiber.

Solaraktien

Neue Großaufträge aus Brasilien und den USA hat der kanadisch-chinesische Konzern Canadian Solar erhalten. Zum einen bekam Canadian Solar bei einer Ausschreibung in Brasilien den Zuschlag zum Bau von drei Solarparks mit zusammen 110 MW Kapazität. Zum anderen bestellte der US-Dachsolaranlagenspezialist Sunrun Inc. aus San Francisco Module mit zusammen 112 MW Leistungskapazität bei dem Unternehmen aus Guelph in Ontario. Das gab Canadian Solar bekannt.

Das dritte Quartal 2015 hat der Photovoltaikkonzern Trina Solar mit 792,6 Millionen Dollar Umsatz beendet. Gemessen am Vorjahresquartal entspricht dies einer Steigerung um 29 Prozent. Gelungen sei dies auch dank einer deutlichen Absatzsteigerung, teilte die Führung des Unternehmens aus Changzhou mit. Dennoch fielen 20 Millionen Dollar Nettoverlust an, nachdem Trina im dritten Quartal 2014 noch 11,5 Millionen Dollar Nettogewinn verbucht hatte. Zugleich hob der Trina-Vorstand die Absatzprognose für das Gesamtjahr 2015 um 50 bis 53 Prozent an. Das neue Absatzziel liege bei Modulen mit 5.500 bis 5.600 MW Leistungskapazität.

Nach vorläufigen Berechnungen hat Yingli Green Energy im dritten Quartal 2015 zwischen 340 und 350 Millionen Dollar Umsatz erzielt. Das entspricht einem Umsatzeinbruch um 36,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Hintergrund war, dass Yingli seine Absatzziele für das dritte Quartal deutlich verfehlte: Prognostiziert waren 550 bis 580 MW, erreicht hat der Konzern aus Baoding den eigenen Berechnungen zufolge 450 bis 460 MW. Zu Gewinn oder Verlust machten die Chinesen noch keine Angaben. Die testierte Bilanz will Yingli am 2. Dezember 2015 vorlegen.

China Sunergy Co Ltd. aus Nanjing in China beendete das zweite Quartal 2015 mit 87,5 Millionen Dollar Umsatz. Gemessen am Umsatz im Vergleichsquartal 2014 ist das ein Rückgang um ein Prozent. Der Nettoverlust des zweiten Quartals fiel mit 10,4 Millionen Dollar beinahe doppelt so hoch aus, wie im zweiten Quartal des Vorjahres. Zur Gesamtentwicklung der ersten Jahreshälfte machte China Sunergy keine Angaben.

Andere Aktien

Die neue Furnierholzfertigung der Steico SE in Polen nähert sich dem Regelbetrieb. Nachdem die Fabrik in Czarna Woda eine Reihe von Tests erfolgreich bestanden habe, stehe die reguläre Produktion unmittelbar bevor, teilte der Vorstand mit. Wann es soweit sein wird, blieb noch offen.

Die Advantag AG aus Geldern arbeitet über eine neu gegründete Tochtergesellschaft künftig auch als Mikrofinanzinstitut. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales habe die Advantag Finanz AG entsprechend akkreditiert, teilte das Unternehmen mit. Advantag Finanz werde sich auf Kredite für kleinere Unternehmen konzentrieren und dazu mit verschiedenen Banken kooperieren, hieß es. Kerngeschäft der Muttergesellschaft bleibt der Handel mit Emissionsrechten.

Der Umwelttechnik- und Ökostromriese Abengoa SA aus Sevilla steht am Anfang eines Insolvenzverfahrens. Nachdem der Einstieg des Stahlkonzerns Gestamp als Großinvestor bei Abengoa auf der Zielgeraden scheiterte, kündigte die Abengoa-Führung an, vorläufigen Gläubigerschutz zu beantragen. Gestamp sollte eigentlich ein 350 Millionen Euro schweres Aktienpaket von Abengoa kaufen. Gescheitert sein sollen die Gespräche, weil Abengoa Verbindlichkeiten in Milliardenhöhe in den Büchern hat.

Bildhinweis: Solarthermisches Kraftwerk von Abengoa. / Foto: Unternehmen


Der US-Ökostromriese SunEdison Inc. aus Belmont in Kalifornien verkauft im großen Stil im Bau befindliche Solarparkvorhaben in Indien an seine Tochtergesellschaft TerraForm Global. TerraForm Global werde für 231 Millionen Dollar Bauvorhaben mit 425 MW Gesamtkapazität übernehmen, kündigte SunEdison an. Außerdem erhielt SunEdison den Auftrag zur Errichtung von Photovoltaik-Carports mit zusammen 6,2 MW Kapazität im Großraum Los Angeles. Abnehmer seien die Behörden des L.A. County, hieß es.

Wegen Problemen bei den Anschnallgurten hat der US-Elektroautohersteller Tesla Motors Inc. 90.000 Autos vom Typ Tesla S zurückgerufen. Grund: Am Vordersitz eines Kunden aus Europa hatte sich Tesla zufolge der Anschnallgurt aus der Verankerung gelöst. Die Kosten für die Rückrufaktion seien „gering“, erklärte das Unternehmen aus Palo Alto in Kalifornien.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  UmweltBank.

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