Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Siemens Gamesa beliefert Windparks in der Türkei – SMA Solar Technology AG punktet im US-Solarmarkt – Großauftrag für ÖPNV-Dienstleister init innovation in traffic systems SE

Der Dax stieg im Wochenverlauf bis zum Freitagmittag um 2,1 Prozent auf 12.639 Punkte. Der US-amerikanische S&P 500 Index legte 1,6 Prozent auf 2.448 Punkte zu. Der japanische Nikkei-Index verbesserte sich um 0,6 Prozent auf 20.119 Punkte. Der chinesische Hang Seng Index sprang um 3,4 Prozent auf 26.359 Punkte. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent erhöhte sich um 3,8 Prozent auf 48,7 Dollar. Der Preis für die Feinunze Gold verringerte sich um 0,2 Prozent auf 1.219,4 Dollar. Der Kurs des Euro sank ebenfalls geringfügig um 0,2 Prozent auf 1,141 US-Dollar.

Wind-Aktien

Nordex meldete eine gute Geschäftsentwicklung in der Türkei. Demnach hat der Hamburger Windradhersteller im Juni aus diesem Markt Aufträge über 72 Megawatt (MW) erhalten. Diese Bestellungen wurden jeweils mit einem Servicevertrag verbunden.

Auch der Windkraftkonzern Siemens Gamesa mit Hauptsitz in Spanien war in der Türkei erfolgreich. Er soll zwei Windparks in der türkischen Provinz Konya mit Anlagen bestücken und dann auch betreiben. Diese Order stammt vom türkischen Investor Sancak Enerji, einem Neukunden von Siemens Gamesa. Er bestellt Windräder mit einer Gesamtkapazität von 118 MW für die Projekte Ardicli und Baglar. Beide sollen 2019 in Betrieb gehen. Die Anlagen will Siemens Gamesa ab dem zweiten Quartal 2018 ausliefern. Der Windkraftkonzern wurde zudem mit dem Service für die Windräder beauftragt und soll sie auch für mindestens fünf Jahre betreiben.

Der dänische Windkraftanlagenhersteller erhielt einen Großauftrag aus den Niederlanden. Die einheimische Windpark Eneco Slufterdam B.V., eine Tochter des langjährigen Vestas-Kunden Eneco, bestellte bei ihm Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 22 MW für den Windpark Slufterdam. Der Standort liegt in der Nähe von Rotterdam. Die Inbetriebnahme der Windräder wurde laut Vestas für die zweite Jahreshälfte 2018 vereinbart. Vestas soll auch den Service für die Windräder des Windparks übernehmen.

Die ABO Wind AG dürfte das laufende Geschäftsjahr besser abschließen als ursprünglich anvisiert. Der Vorstand der Windkraftspezialistin aus Wiesbaden hat jetzt die Prognose für das Gesamtjahr 2017 angehoben. ABO Wind plant, finanziert und errichtet Windkraftanlagen und übernimmt langfristig deren Betriebsführung. Damit erzielte das Unternehmen in 2016 einen Jahresüberschuss von 16,5 Millionen Euro. Der Vorstand von ABO Wind hatte im Frühjahr 2017 angekündigt, dass das Unternehmen in 2017 wohl nicht wieder einen so hohen Jahresüberschuss erzielen werde. Doch nun äußerte er sich zuversichtlicher, er peilt jetzt "ein Ergebnis mindestens in der Größenordnung des Vorjahres" an, wie Vorstand Dr. Jochen Ahn mitteilte. Er verwies zur Erklärung auf "gute Entwicklungen" in den europäischen Märkten sowie in Argentinien. So habe die ABO Wind AG ein 35-Megawatt-Projekt an einen Energieversorger veräußert. Ferner könne man nun einen fast baureifen Windpark in Spanien verkaufen. An dem Projekt Motilla in der Region Castilla-La Mancha mit 52,5 Megawatt (MW) Leistungskapazität sei ein "großer europäischer Versorger" interessiert, so der Vorstand.

Die zur PNE WIND-Gruppe gehörenden WKN AG hat die Rechte an einem großen US-Windpark verkauft. Laut der Windkraft-Spezialistin aus Cuxhaven übernimmt die Pattern Energy Group 2 LP das 80-MW-Projekt Vivaldi Springtime im US-Bundesstaat Montana. Mit dem  Vertragspartner sei eine Option für eine Erweiterung des Windparks vereinbart worden, hieß es. Der Baubeginn sei für 2017 geplant, die Inbetriebnahme für Mitte 2018.

Solar-Aktien

SolarWorld Americas Inc., die US-Tochter der seit dem Frühjahr insolventen SolarWorld AG, erhält eine Finanzspritze über sechs Millionen Dollar und kann noch auf weitaus mehr frisches Kapital hoffen. Wie das Unternehmen aus Hillsboro im US-Bundesstaat Oregon mitteilte, stellen ihm die Kreditgeber die sechs Millionen Dollar zur Verfügung, damit es seine Geschäfte stabilisieren kann. Laut Firmenchef Jürgen Stein haben die Kreditgeber überdies dem Plan von SolarWorld Americas zugestimmt, nicht unmittelbar für das operative Geschäft nötige Vermögensgegenstände zu verkaufen. Er erhofft sich davon zeitnah zusätzliche Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe.

Bildhinweis: Diese US-amerikanische Photovoltaikanlage arbeitet mit Solarmodulen von SolarWorld Americas. / Foto: Unternehmen

Der Solar-Wechselrichterhersteller SMA Solar Technology AG hat einen Vertriebserfolg in den USA erzielt. Er soll künftig die Wechselrichter in Solarparks von Cypress Creek Renewables optimieren, einem der größten Projektierer und Betreiber von Solarkraftwerken in den Vereinigten Staaten. SMA Solar Technology AG aus Niestetal bei Kassel ist der weltweit größte Anbieter von Wechselrichtern für Photovoltaik-Anlagen. Sie wandeln Solarstrom in netzfähigen Wechselstrom um. Der Solarprojektierer Cypress Creek Renewables entwickelt derzeit Solarkraftwerke in zwölf US-Bundesstaaten, in acht betreibt das Unternehmen bereits umgesetzte Projekte. Die Vereinbarung von Cypress Creek Renewables mit SMA America hat eine Laufzeit von zehn Jahren und geht über reine Wartungs- und Servicearbeiten hinaus. Die US-Tochter von SMA Solar soll auch potentielle Betriebsrisiken ermitteln und vermindern helfen. Über das finanzielle Volumen dieses Vertrages machte SMA Solar keine Angaben.

Die Singulus Technologies AG hat mit einem deutschen Kunden einen Vertrag zur Lieferung von mehreren Vakuum-Beschichtungsanlagen unterzeichnet. Die Anlagen dienen zur Fertigung von CIGS-Dünnschicht-Solarmodulen. Das Auftragsvolumen bezifferte der Solarausrüster aus Kahl am Main mit über zehn Millionen Euro.

Die centrotherm international AG, Solarausrüster aus Blaubeuren, meldet einen Auftrag des Solarausrüsters Manz AG aus Reutlingen. Dieser bestellte demnach bei der centrotherm Tochtergesellschaft FHR Anlagenbau Beschichtungsanlagen für die Produktion von CIGS-Dünnschicht-Solarmodulen. Sie sollen im Jahr 2018 geliefert und in zwei chinesischen Fabriken in Betrieb genommen werden. Manz bedient damit Großaufträge von zwei chinesischen Kunden aus der Energieindustrie. Das Auftragsvolumen liege im niedrigen zweistelligen Millionenbereich, hieß es dazu.

ReneSola war in einer Erneuerbare-Energien-Ausschreibung in Polen erfolgreich: Wie der chinesische Konzern mitteilte, darf er Projekte mit einer Gesamtleistung von 42 MW umsetzen. Es handele sich um insgesamt 42 Projekte mit je 1 MW Kapazität, die zwischen dem zweiten und dritten Quartal 2018 ans Netz gehen sollen. Für alle Anlagen sei der Einspeisetarif 15 Jahre lang gültig. Bei einer Ausschreibung für kleinere Anlagen im Dezember 2016 war ReneSola erstmals in Polen erfolgreich gewesen.

Einen Großauftrag aus Malaysia hat die chinesische JA Solar erhalten. Wie der Solarkonzern mitteilt, soll er die erste gewerbliche Solaranlage des Landes mit Modulen ausrüsten. Auch der Auftraggeber kommt aus China. Es handelt sich laut JA Solar um SPIC Energy Malaysia Sdn. Bhd. Diese ist eine Tochtergesellschaft der State Power Investment Corporation („SPIC"), dem größte Investor und Betreiber von Solaranlagen in China. JA Solar wird nach eigenen Angaben Module mit zusammen 50 MW Leistungskapazität für das Solarkraftwerk in Malaysia liefern. Es soll in Sabah entstehen und bis Ende 2017 fertiggestellt sein.

Bioenergie-Aktien

Die Bioethanol-Produzentin CropEnergies AG hat die offiziellen Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahrs 2017/18 veröffentlicht. Das Mannheimer Unternehmen bestätigte die vorläufigen Berechnungen, wonach der Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38 Prozent auf 231 Millionen Euro gewachsen ist. Hauptgrund dafür seien die deutlich gesteigerten Absatzmengen an Bioethanol sowie Lebens- und Futtermitteln. Das erste Quartal 2017/2018 begann für CropEnergies am 1. März 2017. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich um 18 Prozent auf 33,1 Millionen Euro. Entsprechend erwirtschaftete CropEnergies auch ein deutlich höheres operatives Ergebnis. Dieses stieg um 21 Prozent auf 23,5 Millionen Euro.

Andere Aktien

Bei einer der größten Ausschreibungen der letzten Jahre im deutschen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat sich die init innovation in traffic systems SE durchgesetzt. Wie das Unternehmen aus Karlsruhe mitteilt, soll es an die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) eine „integrierte Lösung für Datenmanagement, Leitsystem, Fahrgastinformation und elektronisches Fahrgeldmanagement“ liefern. Das Auftragsvolumen liege „deutlich über 10 Millionen Euro. init ist auf IT-Dienstleistungen für den Nahverkehr spezialisiert, hat auch im Ausland, etwa in Nordamerika, bereits Großaufträge umgesetzt. Die VHH ist laut init mit über 100 Millionen beförderten Fahrgästen im Jahr das zweitgrößte Busverkehrsunternehmen Norddeutschlands und benötige eine „völlig neue Informationsinfrastruktur“. Das Karlsruher Systemhaus werde die dafür notwendige Hard- und Software liefern und installieren. Es stehe dafür unter andrem die Erneuerung des Betriebsfunksystems, der Ausrüstung der Leitstelle für die 154 Buslinien der VHH sowie die Ausstattung von 600 Bussen und 110 Haltestellenanzeigern an. Mitte 2019 soll das neue Mobilitätssystem den Betreib aufnehmen.

Bildhinweis: Fahrgastinformationssystem der init innovation in traffic systems SE im Einsatz. / Foto: Unternehmen

Die Vossloh AG hat 250 Millionen Euro über ein Schuldscheindarlehen eingesammelt. Laut dem Eisenbahntechnik-Konzern aus Werdohl wurden vier Tranchen mit Laufzeiten von vier und sieben Jahren an institutionelle Investoren ausgegeben. Sie umfassen laut Vossloh ein Volumen von 135 Millionen Euro für vier Jahre bzw. 115 Millionen Euro für sieben Jahre. Damit ersetze Vossloh den Großteil eines im Jahr 2015 abgeschlossenen und bis Frühjahr 2018 laufenden Konsortialkredits.

Die Centrotec Sustainable möchte ebenfalls mit einem Schuldscheindarlehen Kapital einsammeln. Die auf Klimaschutztechnologien in Gebäuden spezialisierte Gesellschaft aus Brilon plant mit einem Volumen von mindestens 50 Millionen Euro sowie mit festverzinslichen und variablen Tranchen, die Laufzeiten von sieben und zehn Jahren haben sollen. Mit dem Abschluss der Transaktion rechnet der Vorstand bis Ende August 2017.

Die Geschäfte der Rational AG laufen offenbar besser als angenommen. Die Unternehmensführung des Küchenausrüsters aus Landsberg in Bayern hat jetzt die Jahresprognose für 2017 angehoben. Sie strebt nun ein Geschäftswachstum gegenüber dem Vorjahr um 11 bis 13 Prozent an. An der bisherigen Ergebnisprognose einer EBIT-Marge zwischen 26 und 27 Prozent ändert sich jedoch nichts. Die höheren Erwartungen für Absatz und Umsatz erklärt der Vorstand mit guten Rahmenbedingungen, einem soliden Geschäftsverlauf und einigen Großaufträgen insbesondere aus Nordamerika.

Die Osram Licht AG verhandelt mit Continental über die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens für „Lichtlösungen im Automobilbereich“. Ob es dazu kommt, ist laut dem Unternehmen aus München aber noch offen. Die Leuchtmittel-Spezialistin stellte klar, dass in den Gesprächen „bisher keine Einigung über wesentliche kommerzielle Eckpunkte erzielt werden konnte“. Das Osram-Geschäft mit automobilen, halbleiterbasierten Licht-Modulen erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016 einen Umsatz von rund 150 Millionen Euro.

Das Immobilienunternehmen Helma Eigenheimbau AG, Spezialist für Immobilien und nachhaltige Energiekonzepte aus Lehrte in Niedersachsen, informierte heute über den Auftragseingang im ersten Halbjahr. Demnach ist dieser zwar leicht gesunken. Er verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 116,3 Millionen Euro. Er lag damit aber im Rahmen der Unternehmensprognosen. Helma wies darauf hin, dass der Auftragseingang nur bei der Tochtergesellschaft Helma Wohnungsbau GmbH gesunken ist sei und dies auch nur, weil hier der Vertrieb in 2017 einen klaren Schwerpunkt auf die zweite Jahreshälfte gesetzt habe. So sei kürzlich der Vertrieb für das Projekt "Havelmarina" gestartet, das den Bau von Reihenhäusern, Einfamilienhäusern und Mehrfamilienhäusern im Berliner Stadtteil Spandau vorsieht. Davon erhofft sich Helma einen Gesamtumsatz von rund 120 Millionen Euro. Die Fertigstellung werde sich auf die Geschäftsjahre 2018 bis 2020 verteilen, hieß es dazu. Darüber soll kurzfristig der Vertrieb des Projekts "Podbi Places" in Hannover Groß-Buchholz mit 45 Eigentumswohnungen sowie 4 Gewerbeeinheiten starten. Hier rechnet Helma mit einem Gesamtumsatz von rund 18 Millionen Euro und „einer überwiegenden Fertigstellung in 2019“. Weitere Vertriebsstarts in den Kernregionen Hannover, Berlin, Leipzig und München der HELMA Wohnungsbau GmbH sollen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2017 folgen. Insgesamt rechnet der Helma-Vorstand damit, dass der Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte „deutlich höher ausfallen wird“ als in den ersten sechs Monaten des Jahres. Er will den Halbjahresbericht Ende August veröffentlichen.

Wie angekündigt ist der Elektroautobauer Tesla nun in die Herstellung eines massentauglichen Fahrzeugs eingestiegen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kalifornien startete die Produktion des "Model 3", das es für 35.000 Dollar anbietet. Das ist um ein Mehrfaches günstiger als die Luxus-Elektroautos, mit denen Tesla bislang am Markt ist. Mit dem "Model 3" beabsichtigt Tesla, den herkömmlichen Autobauern Konkurrenz zu machen. Das wird aber nur klappen, wenn den Kaliforniern der zügige Aufbau einer Massenproduktion gelingt. Laut Unternehmenschef Elon Musk will Tesla im August eine monatliche Produktion von 100 "Model 3" erreichen. Im September soll die Fertigung dann auf 1.500 Elektroautos im Monat springen und bis Dezember dann auf 20.000 Elektroautos im Monat. Ein Vorteil: Diese für 2017 geplante Produktion des neuen Fahrzeugs ist schon ausverkauft. Tesla liegen sogar Vorbestellungen für eine halbe Millionen "Model 3" vor. Und diese Kunden haben für die Reservierung pro Stück 1.000 Dollar gezahlt.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  UmweltBank.
Aktuell, seriös und kostenlos: Der ECOreporter-Newsletter. Seit 1999.
Nach oben scrollen
ECOreporter Journalistenpreise
Anmelden
x