Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Großaufträge aus Skandinavien für Nordex – Payom Solar schreibt tiefrote Zahlen - Kartellstrafe gegen Bahntechnikkonzern Vossloh AG

Der DAX hat in der vergangenen Woche marginal an Wert verloren. Er schloss am vergangenen Freitag bei 6.410 Punkten, sechs Punkte unter dem Kurs der Vorwoche. Leicht abwärts ging es auch für den US-amerikanischen Dow Jones Index, der um 0,9 Prozent auf 12.771 Punkte sank. 1,3 Prozent Verlust verbuchte der japanische Nikkei. Er beendete die Handelswoche bei 8.981 Punkten. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ kletterte um 0,8 Prozent auf 97,90 Dollar. Die Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ verbilligte sich um 2,7 Prozent auf 7.527 Dollar. Der Euro gab um drei Prozent auf 1,2284 Dollar nach.

Windaktien

Zwei große Aufträge aus Skandinavien verbuchte der Hamburger Windradhersteller Nordex SE. Mit der finnischen Vermögensverwaltung Taaleritehdas hat Nordex einen Rahmenvertrag über bis zu 111 Großturbinen mit zusammen rund 260 Megawatt (MW) Leistungskapazität abgeschlossen. Die Windräder seien für unterschiedliche Windparks geplant, die ab 2013 in Mittel- und Südfinnland errichtet werden sollen. Es handle sich um eine der größten Rahmenvereinbarungen der Unternehmensgeschichte, hieß es.
Die norwegische Windkraftprojektgesellschaft Midtfjellet Vindkraft AS hat für ihr Windparkprojekt Midtfjellet auf der Insel Stord in der Provinz Hordaland ebenfalls Anlagen bei Nordex geordert. Es wurden 23 Windturbinen mit insgesamt 57,5 MW bestellt.


Beim Bau eines Windparks in Mexiko setzt die REM Regeneración Eléctrica Mexicana S.A. de C.V. auf 28 Turbinen von Vestas Wind Systems. Der Auftrag der Kundin, die auch als Grupo Dragon bekannt sei, umfasse 50,4 MW und sei für den Windpark Los Altos in Jalisco bestimmt, teilte der dänische Hersteller mit.

Vertriebserfolge aus Großbritannien und Polen meldete der spanische Windradhersteller Gamesa Corp. Tecnologica. Zum Bau des Windpark-Projekts Meikle Carewe Wind Farm im schottischen Aberdeenshire orderte der britische Erneuerbare-Energie-Projektierer Renewable Energy Systems Ltd (RES) demnach zwölf Windturbinen mit zusammen 10,2 MW Kapazität. Zudem habe die polnische RWE-Tochter RWE Renewables Polska einen Windpark mit 14 MW gekauft, den Gamesa in Pommern errichtet hatte.
Weniger gut laufen die Geschäfte für die Spanier in den USA. Dort schickte Gamesa rund 30 Prozent der Belegschaft der Windrotoren-Fabrik in Ebensburg im US-Bundesstaat Pennsylvania in Kurzarbeit. Das Werk habe die Produktion gedrosselt und werde voraussichtlich zehn Wochen mit reduziertem Personal arbeiten, hieß es. Die Fabrik soll in dieser Zeit nicht mehr für den US-Markt produzieren. Gamesa warte darauf, dass die US-Behörden das Erneuerbare-Energien-Förderprogramm Production Tax Credits für Windenergie verlängere. Dieses Programm gewährt Steuernachlässe und ist esentlicher Antrieb für US-Investitionen in Windkraft.

Solaraktien
Am Amtsgericht Dessau/Roßlau läuft nunmehr das Insolvenzverfahren der Q-Cells SE. Der zum Insolvenzverwalter bestellte Rechtsanwalt Henning Schorisch, Partner der Kanzlei hww wienberg wilhelm, werde die Geschäfte zunächst weiterführen, teilte das Unternehmen aus Bitterfeld-Wolfen mit. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens muss Q-Cells die Bezüge seiner 1.300 Mitarbeiter wieder selbst bezahlen. In den drei vergangenen Monaten, seit der Konzern in die Pleite ging, erhielten die Beschäftigten von der Bundesagentur für Arbeit Insolvenzgeld. Weil das vergangene Quartal zufriedenstellend verlaufen sei, verzichte Q-Cells bis auf Weiteres darauf, Stellen zu streichen, so Schorisch. Zu den Interessenten an der Insolvenzmasse von Q-Cells zählt auch der koreanische Mischkonzern Hanwha, der zum Jahreswechsel 2010/2011 schon den chinesischen Solarkonzern Solarfun Power Holdings übernommen hatte. Seither firmiert die im chinesischen Quidong ansässige Hanwha-Photovoltaiksparte unter dem Namen Hanwha SolarOne.
Bildnachweis: Stammsitz von Q-Cells SE in Bitterfeld. / Quelle: Unternehmen


Tiefrote Zahlen für das Gesamtjahr 2011 hat die Payom Solar AG vorgelegt. Der Solarsystemanbieter aus Meppen erwirtschaftete nach eigenen Angaben im Gesamtjahr 68,3 Millionen Euro Verlust. Damit überstieg der Verlust mehr als die Hälfte des Grundkapitals der Payom Solar AG. Im Vorjahr waren noch 11,2 Millionen Euro Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbucht worden. Der Gesamtjahresumsatz von Payom brach um knapp 53 Prozent auf 73,1 Millionen Euro ein. Um den schweren Verlust zu beseitigen, will die Unternehmensspitze den Aktionären auf der nächsten Hauptversammlung im August 2012 eine ordentliche Kapitalherabsetzung vorschlagen. Bei dieser Kapitalmaßnahme würden die Aktien im Verhältnis 10:1 zusammengelegt. Das heißt ein Payom-Aktionär, der aktuell 100 Aktien hält, hätte nach der Maßnahme noch 10 Aktien. Aus aktuell 13,2 Millionen Aktien sollen so 1,32 Millionen Aktien werden. Der Aktienkurs würde verwässert, weil er danach rein rechnerisch im Verhältnis 10:1 nach oben korrigiert würde.

In Griechenland hat das Hamburger Solarunternehmen Conergy AG eine Photovoltaikanlage mit einem Megawatt Leistungskapazität installiert und in Betrieb genommen. Gebaut hat Conergy die Anlage nach eigenen Angaben für das griechische Logistikunternehmen N. Kornilakis MEPE mit Sitz in Magoula Attikis, einem Vorort von Athen. Die Anlage sei auf dem Dach einer Lagerhalle eines Logistikunternehmens gebaut worden.
Zudem erhielt Conergy einen großen Auftrag zur Lieferung von Solarmodulen nach Großbritannien. Im Dorf East Cott nahe Bude in Cornwall errichtet der spanische Erneuerbare-Energien-Projektierer Grupo Solaer nach deren Angaben derzeit ein Photovoltaik-Kraftwerk mit 5 MW geplanter Leistungskapazität. Die benötigten Module habe Solaer bei Conergy bestellt.

In Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona hat die US-Tochter der Münchner Centrosolar AG eine Photovoltaik-Dachanlage mit 1,2 Megawatt Leistungskapazität fertiggestellt. Errichtet wurde die Anlage auf dem Gelände des Ina Levine Jewish Community Centre.

Die Carpevigo Holding AG aus Holzkirchen bringt eine Solar-Anleihe auf den Markt. Der Entwickler und Betreiber von Photovoltaik-Kraftwerken will so bis zu 50 Millionen Euro bei Anlegern einwerben, um damit in Deutschland und Italien Solaranlagen zu kaufen. Carpevigo zufolge hat die Inhaber-Teilschuldverschreibung eine Laufzeit von fünf Jahren.


Im zweiten Quartal 2012 hat die US-amerikanische MEMC aus St. Peters, Missouri, in Italien und Bulgarien Solaranlagen mit zusammen 98 MW Leistungskapazität installiert. Dabei handelte es sich dem Unternehmen zufolge um Solaranlagen mit 60 MW in Bulgarien und 38 MW in Italien, die im zweiten Quartal bilanzwirksam wurden. Konkrete Zahlen zum Geschäftsverlauf zwischen März und Juni 2012 kündigte MEMC für Anfang August 2012 an.

Aus Deutschland hat der chinesische Solarkonzern Suntech Power Holdings Co. eine große Order für Solarmodule erhalten. Das Unternehmen aus Wuxi soll Module mit insgesamt 50 MW Leistungskapazität an den Solarsystemanbieter IBC Solar liefern. Im Nachgang der Fachmesse Intersolar Europe 2012 in München sei ein entsprechender Vertrag zwischen den Chinesen und dem Kunden aus Bad Staffelstein zustande gekommen, meldete Suntech. Die Module seien unter anderem für Projekte in Europa und Asien vorgesehen.

Weil unklar ist, ob der finanziell schwer angeschlagene chinesische Konzern Hoku Corp. Insolvenz und Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts beantragen wird, haben die Betreiber der US-Technologiebörse Nasdaq die Aktie des Unternehmens vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Sie fordern weitergehende Informationen von dem Erneuerbare-Energien-Konzern mit starker Photovoltaik-Sparte. Das geht aus einer Pflichtmitteilung von Hoku hervor.

Bioaktien

Um das weitere Unternehmenswachstum zu finanzieren, bringt die Biogas Nord AG aus Bielefeld eine Unternehmensanleihe auf den Markt. Die Spezialistin für den Bau von Biogasanlagen teilte mit, dass die Bundesanstalt für Finanzaufsicht den Wertpapierprospekt zur Anleihe-Emission gebilligt hat. Insgesamt zehn Millionen Euro frisches Kapital will die Biogas Nord AG über die Anleihe bei Anlegern einwerben. Die Anleihe ist mit fünf Jahren Laufzeit bis 2017 ausgestattet.


Andere Aktien

Das Bundeskartellamt hat gegen den Bahntechnikkonzern Vossloh AG aus Werdohl ein hohes Bußgeld verhängt. Wegen wettbewerbswidriger Absprachen zu Lasten der Deutschen Bahn verurteilte es Vossloh, ThyssenKrupp und Voestalpine dazu insgesamt 124,5 Millionen Euro zu zahlen. Laut der Behörde haben Tochterfirmen dieser drei börsennotierten Unternehmen zwischen 2001 und 2011 illegal Preise abgesprochen und sich nahezu konstante Quoten am Auftragsvolumen der Deutschen Bahn zugesichert. Mit 13 Millionen Euro fällt das Bußgeld von Vossloh noch moderat aus. Mit 103 Millionen Euro muss der ThyssenKrupp-Konzern den Hauptteil tragen. Vossloh wies darauf hin, dass viele der nun bestraften Verfehlungen in die Zeit eines früheren Eigentümers des betroffenen Tochterunternehmens fielen, der daher den Großteil des verhängten Bußgelds übernehmen müsse.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite "Opens external link in new windowAktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der Opens external link in new windowUmweltBank.



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