Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Gamesa drängt ins Offshore-Geschäft – Conergy meldet Ergebnissprung – Tomra Systems erleidet Rückgang bei Umsatz und Gewinn

Der DAX kletterte in der vergangenen Woche um vier Prozent auf 5.722 Punkte. Der US-amerikanische Dow Jones legte drei Prozent auf 10.402 Punkte zu. Der japanische Nikkei verbesserte sich dagegen nur um 0,3 Prozent auf 10.124 Punkte. Das Barrel Öl der Sorte Brent Crude Oil verteuerte sich um 7,3 Prozent auf 78,30 US-Dollar. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ stieg um neun Prozent auf 7.417 Dollar. Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar um 0,2 Prozent auf 1,369 Dollar zugelegt.

Windaktien

Der spanische Windturbinenbauer Gamesa und die deutsche Offshore-Spezialistin BARD Holding GmbH aus Emden haben eine Kooperation verabredet. Gemeinsam wollen die Partner Offshore-Windturbinen entwickeln und vermarkten. Gamesa will darüber hinaus eine Minderheitenbeteiligung an BARD erwerben. Einzelheiten der Zusammenarbeit sollen bis Ende März festgelegt werden. Sprecher beider Unternehmen hoben die strategische Bedeutung der Zusammenarbeit hervor. Gamesa sucht demnach den Einstieg in den Offshore-Markt, insbesondere in Deutschland. BARD setzt für zukünftiges Wachstum auf die finanzielle Unterstützung durch einen starken Partner.  

Für einen Windpark im Nordosten Frankreichs soll der deutsche Windturbinenbauer REpower Systems 26 Windräder des Typs MM92 mit je zwei Megawatt (MW) Leistung liefern. Der Projektentwickler EOLE-RES aus Avignon hat beim Hamburger Konzern die Anlagen für seinen Windpark Langres Süd im Département Haute-Marne in der Region Champagne-Ardennes geordert. Zum finanziellen Rahmen des Großauftrages äußerten sich die Vertragspartner nicht. Lieferung und Inbetriebnahme sollen bis Oktober abgewickelt sein.

Beim französischen Windkraftprojektierers Theolia haben Vorstandschef Marc van't Noordende und Finanzvorstand Olivier Dubois ihre Posten zur Verfügung gestellt. Chairman Eric Peugeot hat nun die Aufgaben von Marc van't Noordende als CEO übernommen, neuer Finanzvorstand ist Francois Riviere.

Solaraktien

Im vergangenen Jahr hat die Hamburger Conergy AG ihre Verluste zwar deutlich verringert. Laut den nun veröffentlichten vorläufigen Zahlen verbesserte der Solarkonzern das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2009 um 80 Prozent. Mit einem Minus von 36,8 Millionen Euro fiel der Fehlbetrag aber weiter deutlich aus. Im Vorjahr waren noch 181,8 Millionen Euro Verlust angefallen. Vorstandschef Dieter Ammer erklärte die Ergebnisverbesserung vor allem mit der starken Nachfrage nach Conergy-Modulen aus Frankfurt (Oder). Sie habe die Marge und damit das Ergebnis positiv beeinflusst. Im vierten Quartal sei das Werk erstmals profitabel gewesen. In Zukunft wolle Conergy als Systemhersteller seinen Fokus verstärkt auf den Einsatz selbst gefertigter Produkte legen und damit die Margen weiter verbessern. Der Umsatz der Hamburger ist im vergangenen Jahr deutlich geschrumpft, er lag mit 600,9 Millionen Euro um 38 Prozent unter dem des Vorjahres (975,3 Millionen Euro). Für 2010 strebt der Solarkonzern operativ wieder schwarze Zahlen an.
Im vierten Quartal 2009 hat Conergy bei einem Quartalsumsatz von 244,4 Millionen Euro erstmals wieder ein positives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (EBITDA) von 36,8 Millionen Euro erzielt (Vorjahresquartal: minus 130,3 Millionen Euro). Darin enthalten sind wieder aufgewertete Forderungen gegen die Waferproduzentin MEMC in Höhe von 34,2 Millionen Euro, die Conergy im Jahresabschluss 2008 als Anzahlungen vorsorglich wertberichtigt hatte.

Der Solarprojektierer Colexon Energy AG baut seinen Vorstand um. Wie das Hamburger Unternehmen mitteilte, soll fortan Volker Hars als weiteres Mitglied des Vorstands die Bereiche Strategie und Solarkraftwerksbetrieb (IPP) verantworten. Hars leitet seit Dezember 2009 das Projekt 'Change Colexon 2012' und hat dem Unternehmen zufolge Vorstands- und Führungserfahrung in international agierenden Großunternehmen wie der Interseroh SE gesammelt. Tom Larsen, der bislang in seiner Doppelfunktion als Vorstand der Colexon und der Tochtergesellschaft Renewagy A/S den IPP-Bereich verantwortete, hat demnach im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat sein Vorstandsmandat bei den Hamburgern mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Er soll sich zukünftig ausschließlich auf seine Tätigkeit als CEO der Renewagy A/S konzentrieren.

Neue Aufträge aus China und Taiwan im Gesamtwert von 25 Millionen Euro hat der Reutlinger Solarausrüster Manz Automation AG erhalten. 12 Millionen Euro davon entfielen auf die Solartechnik-Sparte der Reutlinger, die restlichen 13 Millionen Euro auf das Segment LCD- und TFT-Bildschirmgeräte. Der Gesamtauftragsbestand des Technologie-Herstellers belief sich eigenen Angaben zufolge zum 31. Januar auf 70 Millionen Euro.

Der norwegische Solarkonzern Renewable Energy Corporation ASA (REC) besteht auf Erfüllung des Wafervertrages mit dem indischen Technologieunternehmen Moser Baer. Der Vertrag wurde im Juli 2007 geschlossen und hat eine Laufzeit von acht Jahren. Moser Baer will den Vertrag kündigen. Derzeit hat REC Forderungen in Höhe von 36,5 Millionen US-Dollar, teilt das Unternehmen aus Sandvika mit. Wie REC bekannt gab, ist der Solarkonzern bereit, Nachverhandlungen über die Konditionen zu führen. Bestehende Bankbürgschaften sollen in Anspruch genommen werden. In dem Vertrag sind Lieferungen über Wafer mit bis zu 60 Megawatt pro Jahr vorgesehen.

Der US-Solarkonzern First Solar hat für 2009 einen Umsatzanstieg um 48 Prozent auf 2,066 Milliarden Dollar gemeldet. Das Nettoergebnis wurde von 348,3 Millionen auf 640,1 Millionen Dollar verbessert. 2010 will der Konzern sein starkes Wachstum fortsetzen. Er stellt 2,7 bis 2,9 Milliarden Umsatz in Aussicht. Pro Aktie sollen 6,05 bis 6,85 Dollar verdient werden, teilte das Unternehmen aus Arizona mit. 2009 waren es 7,53 Dollar pro Aktie.
Im vierten Quartal 2009 wuchs der Umsatz der First Solar von 433,7 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 641,3 Millionen Dollar. Der Gewinn sank jedoch im vierten Quartal von 153,3 auf 141,6 Millionen Dollar. Der weltweit führende Hersteller von Dünnschicht-Solarmodulen will in diesem Jahr 500 bis 550 Millionen Dollar in den Ausbau seiner Produktion investieren.

Der US-Solarausrüster GT Solar International Inc. und die chinesische Jiangxi Sornid Hi-Tech haben einen Vertrag über 20 Millionen Dollar vereinbart. Die Amerikaner sollen einen Silizium-Schmelzofen zur Produktion von multikristallinen Wafern nach China liefern. GT Solar hat bereits 1.300 Anlagen des bestellten Typs geliefert.

Ein Photovoltaikprojekt auf der griechischen Insel Rhodos soll die SatCon Technology aus dem US-amerikanischen Boston mit Wechselrichtern ausstatten. Der Vertrag zur Ausrüstung des Solarkraftwerks mit insgesamt 2,5 MW Leistung sei vom Projektentwickler EasyPower SA erteilt worden, meldete SatCon. Zum Finanzrahmen der Zusammenarbeit und Bauzeiten äußerten sich die Partner nicht.

Von einem nicht näher benannten Kunden hat die kanadische Siliziumproduzentin Timminco einen Lieferauftrag erhalten. Die in Toronto ansässige Becancour Silicon, eine hundertprozentige Tochter der Timminco, soll demnach in den kommenden vier Jahren 90.000 Tonnen Silizium liefern. Sollten sich die Vertragspartner nicht über die Preise einig werden, sei der Vertag nach 2010 jederzeit kündbar, hieß es. Auch könne der Kunde die Liefermengen nachträglich anpassen.
Ferner kündigte die Mehrheitsaktionärin AMG Advanced Metallurgical Group N.V an, dass Timminco eine Fabrik in Island errichten wird. Dabei soll Erdwärme zur Energieversorgung genutzt werden. Mit dem isländischen Energieversorger Reykjavik Energy habe man sich bereits auf die Grundzüge eines langfristigen Vertrages verständigt. Die Planungskosten sollen von der isländischen Stokkur Energy ehf durch Ausgabe einer Anleihe finanziert werden. Timminco will den Angaben zufolge in Island die Produktionskapazität erweitern, weil das Unternehmen wachsende Nachfrage erwartet und vorhandene Anlagen bereits ausgelastet seien.

Die chinesische ET Solar und die schwäbische Umwelt Sonne Energie GmbH (USE) haben sich über die Lieferung von Solarmodulen verständigt. Es wurde vereinbart, dass die Chinesen in diesem Jahr Solarmodule mit einer Kapazität von 31 MW liefern. Die Module sollen in Deutschland und Mitteleuropa verbaut werden, teilten die Unternehmen mit.

Bioaktien

Die Aktie der Abwicklungsgesellschaft Biogas I AG, vormals Schmack Biogas AG, soll vom Börsenparkett verschwinden. Das strebt der Insolvenzverwalter nach dem Verkauf des Unternehmens an die Viessmann Gruppe an. Auf seinen Antrag hin hat die Frankfurter Wertpapierbörse bereits die Zulassung zum Prime Standard ab dem 18. Mai 2010 widerrufen. Ein weiterer Antrag mit dem Ziel der vollständigen Entfernung der Aktie auch aus dem General Standard befinde sich in der Prüfung, teilte der Insolvenzverwalter mit.

Andere Aktien

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat der texanische Biolebensmittelhändler Whole Foods Market den Gewinn pro Aktie um 20 Prozent auf 0,32 Dollar verbessert. Das Nettoergebnis kletterte von 27,8 Millionen auf 49,7 Millionen Dollar. Der Umsatz wurde im ersten Quartal 2009 um sieben Prozent auf 2,78 Milliarden Dollar verbessert. Das Unternehmen erklärte den Umsatzsprung unter anderem mit dem eingeschlagen Sparkurs und der Ausweitung der Sonderangebotspalette von Whole Foods. Die Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2010 erhöhte der Biolebensmittelhändler von 1,05 bis 1,10 Dollar auf 1,20 bis 1,25 Dollar pro Aktie.

Anhaltend schrumpfende Ergebnisse hat der norwegische Rücknahmeautomatenhersteller Tomra Systems bekannt gegeben. Im vierten Quartal 2009 sank der Gewinn auf 124 Millionen Norwegische Kronen (NOK). Das sind 15,35 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal waren es 16,84 Millionen Euro. Der Umsatz schrumpfte um acht Prozent auf 893 Millionen. Das sind umgerechnet 110,6 Millionen Euro.

Im 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres ist der Nettoverlust der  kanadischen Geothermiespezialistin Magma Energy Corporation weiter angewachsen. Nach einem Minus von rund einer Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum fiel dem Unternehmen zufolge nun ein Fehlbetrag in Höhe von 5,25 Millionen Dollar an. Im am 31. Dezember 2009 abgeschlossenen 1. Halbjahr stieg der Nettoverlust auf 7,9 Millionen Dollar nach einem Minus von 4,46 Millionen im Rumpfjahr zuvor.
Die Kanadier verweisen zur Erklärung vor allem auf die hohen Investitionen, die man getätigt habe. Der Quartalsumsatz sei von 1,3 auf 1,4 Millionen Dollar angestiegen, so dass im 1. Halbjahr 2,4 Millionen Dollar erreicht wurden. Das Unternehmen aus Vancouver bilanziert in US-Dollar.

Die Berliner Transport- und Verkehrssystemspezialistin IVU Traffic Technologies weitet ihr Geschäft in Ozeanien aus. Wie die Berliner mitteilen, will die neuseeländische Bahngesellschaft Auckland Regional Transport Authority (ARTA) ihre Systemlandschaft runderneuern und dabei auf verschiedene Steuerungssoftware-Module der IVU zurückgreifen. Der gesamte Bus- Bahn- und Fährverkehr der Neuseeländer werde künftig mit IVU-Software erstellt und verwaltet.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie auf unserer Informationsseite „Opens external link in new windowAktien: Kurse (Link entfernt)“.

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der Opens external link in new windowUmweltbank.



Bildhinweis: Solarmodule von First Solar im Einsatz / Quelle: Unternehmen; Fiemenschild von Wohle Foods Market / Quelle: ECOreporter.de

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