Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Etappensieg für Windkraftzulieferer AMSC im Streit mit Sinovel – SunPower schreibt tiefrote Zahlen und klagt wegen Industriespionage – Finanzspritze für New Value AG

Der DAX stieg in der vergangenen Woche um 2,3 Prozent auf 6.848 Punkte. 0,7 Prozent Zugewinn auf 12.951 Punkte verbuchte der US-amerikanische Dow Jones Index. Satte 6,3 Prozent legte der japanische Nikkei zu. Er schloss bei 9.484 Punkten. Das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ verteuerte sich weiter. Es stieg um 1,8 Prozent auf 119,70 Euro. Um 3,3 Prozent billiger wurde eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“. Sie kostete zum Wochenschluss 8.194 Dollar. Der Euro gab um 0,2 Prozent nach und schloss bei 1,314 Dollar.

Windaktien

Der Streit zwischen dem chinesischen Windturbinenhersteller Sinovel Wind Group und dem US-amerikanischen Windkraftzulieferer American Superconductor Corp. (AMSC) wird nicht vor der Pekinger Schiedskommission (Beijing Arbitration Commission) verhandelt. Das beschloss das zuständige Volksgericht in Peking am 14. Februar. Damit wies das Gericht den entsprechenden Antrag von Sinovel ab. AMSC aus Devens in Massachusetts hat Sinovel vor dem Pekinger Gericht auf 1,2 Milliarden Dollar Schadensersatz verklagt. Dabei geht es aus der Sicht der Amerikaner um nicht bezahlte Rechnungen und daraus entstandene finanzielle Folgeschäden sowie den Vorwurf des Diebstahls von geistigem Eigentum. In der ersten Instanz war die Klage vorige Woche abgewiesen worden, woraufhin AMSC den Gang in die Berufung angekündigt hatte.

Solaraktien

Die Übernahme des Photovoltaikkomponenten-Herstellers Sunways AG aus Konstanz durch die deutsche Unternehmenssparte des chinesischen Solarkonzern LDK Solar wird konkreter. Nach dem Bundeskartellamt hat nun auch die Bundesfinanzaufsicht BaFin der freundlichen Übernahme zugestimmt. Damit kann die durch die in Xinyu ansässige LDK Solar den übrigen Sunways-Aktionären ihr geplantes freiwilliges, öffentliches Angebot für 1,90 Euro je Aktie unterbreiten.

Vorläufigen Berechnungen zufolge hat die S.A.G. Solarstrom AG im Geschäftsjahr 2011 weniger als 16 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erzielt. Damit sei die Bilanzprognose in diesem Punkt verfehlt worden, teilte das Photovoltaik-Unternehmen mit. Als Ziel hatte S.A.G. zuvor zwischen 16 und 18 Millionen Euro EBIT angegeben. Die Geschäfte liefen im vergangenen Jahr offenbar weniger profitabel, denn ihr Umsatzziel für 2011 von 260 bis 280 Millionen Euro wird die S.A.G. Solarstrom AG nach eigenen Angaben wohl erreicht haben.

Die Hamburger Conergy AG hat in Spanien einen Solarpark mit einer Gesamtleistung von 5,3 Megawatt (MW) in Betrieb genommen. Dem Unternehmen zufolge wurde er nahe der Stadt Mazarrón in der Region Murcia errichtet. Verbaut habe man ausschließlich Komponenten und Wechselrichter von Conergy.

Der US-Dünnschicht-Solartechnologiehersteller Energy Conversion Devices (ECD) ist pleite. Das Nasdaq-Unternehmen aus Auburn in Michigan hat eine geordnete Insolvenz mit Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-amerikanischen Konkursrechts beantragt. Mit ECD hat auch die 100-prozentige Tochtergesellschaft United Solar Ovonic (USO) einen Insolvenzantrag zu den gleichen Rahmenbedingungen beim zuständigen Gericht des Bundesstaates Michigan eingereicht. USO ist auf flexible Ultraleicht-Dünnschicht-Photovoltaik spezialisiert. Zwei weitere EDC-Töchter, EPC und BIPV sollen in separaten Insolvenzverfahren nach Chapter 7 des US-Konkursrechts liquidiert werden, so ECD weiter. Das Technologie-Unternehmen hatte sich seit längerem um den Verkauf seiner Batterietechnologie-Tochter Ovonic Battery Company bemüht. Mit dem Chemiekonzern BASF sei nun ein Käufer gefunden worden, der 58 Millionen Dollar in bar für die Unternehmenssparte zahle, erklärte ECD.

Der kalifornische Solarkonzern SunPower Corp. hat das Geschäftsjahr 2011 mit schweren Verlusten abgeschlossen. Nach 178,7 Millionen Dollar Nettogewinn in 2010 verbuchte SunPower für 2011 603,9 Millionen Dollar Nettoverlust. Der Verlust entstand, obwohl das Unternehmen aus San José, das mehrheitlich dem französischen Ölkonzern Total gehört, den Jahresumsatz von 2,22 auf 2,31 Milliarden Euro steigern konnte. Ebenfalls verlustreich fiel das vierte Quartal 2011 aus: Nach 153,3 Millionen Dollar Nettogewinn im Vorjahreszeitraum entstand im letzten Quartal 2011 83,1 Millionen Dollar Nettoverlust. Der Quartalsumsatz brach um 40 Prozent auf 562,4 Millionen Dollar ein.

Solarmodule von SunPower im Einsatz. / Quelle: Unternehmen


Die US-amerikanische MEMC Electronic Materials ist im vierten Quartal 2011 tief in die Verlustzone gerutscht. Verglichen zum Vorjahreszeitraum steigerte der Technologiekonzern mit starkem Fokus auf die Solarindustrie den Nettoverlust um 38 Prozent auf 1,48 Milliarden Dollar. Der Quartalsumsatz des Unternehmens aus St. Peters, Missouri, ging um 15,5 Prozent auf 717,8 Millionen Dollar zurück.

Vorläufige Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2011 hat der chinesische Solarkonzern Suntech Power Holdings aus Wuxi vorgelegt. Demnach geht Suntech davon aus, 2011 zwischen 3,13 und 3,15 Millionen Dollar Umsatz erzielt zu haben Das wäre eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um knapp acht Prozent. Für das vierte Quartal 2011 werde Suntech voraussichtlich 610 bis 630 Millionen Dollar Umsatz erzielt haben, hieß es weiter. Das entspräche einem Umsatzrückgang um ein Drittel. Im Vorjahreszeitraum hatte Suntech noch 945 Millionen Dollar Umsatz erzielt. Zum Gewinn äußerte sich das Unternehmen nicht.

Trotz der weltweiten Krise in der Solarbranche will der chinesische Photovoltaik-Konzern Trina Solar seine Kapazitäten ausbauen und ein neues Solarmodulwerk bauen. Ein Teil des dafür nötigen Kapitals hat sich das Unternehmen aus Changzou über einen neuen Kredit von der Standard Charted Bank beschafft. Die mehrstufige Kreditlinie kann der Vereinbarung zufolge auf bis zu 100 Millionen Dollar ausgeweitet werden. Das Geld soll in die Produktion einer neuen Generation von Solarzellen und Photovoltaikmodulen fließen, so Trina Solar. Danach sollen diese Komponenten in einem neuen Werk mit 500 MW Produktionskapazität hergestellt werden, hieß es.

Der österreichische Grünstrom-Projektierer und -Finanzierer Bull Holding AG aus Lenzing deckt sich beim chinesischen Solarkonzern China Sunergy aus Nanjing mit Photovoltaikmodulen ein. Nach Angaben von China Sunergy hat die Bull-Holding-Tochter Bull PowerTech GmbH Module mit 50 MW Gesamtkapazität bestellt. Diese seien für Solarprojekte an verschiedenen Standorten in Europa bestimmt.

Der chinesische Solarkonzern JA Solar hat einen Vertriebserfolg im Heimatmarkt erzielt. Nach eigenen Angaben soll das Unternehmen Photovoltaikmodule für den Bau einer Solaranlage in der chinesischen Stadt Lingwu (Provinz Ningxia) liefern. Ihre Gesamtkapazität soll etwa 23 Megawatt betragen. Näheres zum Liefervertrag gab JA Solar nicht bekannt.

Bioaktien


Beim Bau von Biogas-Aufbereitungsanlagen kooperiert die Envitec Biogas AG ab sofort mit dem Essener Chemiekonzern Evonik. Der werde Membranmodule liefern, die in Anlagen zur Reinigung von Rohbiogas integriert werden sollen, so Envitec. Dieses neue Filtersystem sei eine neue Technologie, um Biomethan direkt ins Erdgasnetz einspeisen zu können, teilte das Unternehmen aus Lohne mit.

Andere Aktien

Die kurzfristig in finanzielle Schwierigkeiten geratene New Value AG aus Zürich hat sich 830.000 Euro frisches Kapital beschafft, um ihr operatives Geschäft fortführen zu können. Das Geld stamme von dem Züricher Industrieunternehmen Angst & Pfister Holding AG. Weitere Finanzierungen seitens Angst & Pfister seien möglich, so New Value. Zudem beauftragte die schweizerische Wagniskapitalgesellschaft eine Beraterfirma mit der Untersuchung der Vorgänge, die zu den finanziellen Problemen geführt hatten. New Value hatte Abschreibungen in Millionenhöhe gemacht, die auf ein Investment zurückgehen, das der mittlerweile zurückgetretene ehemalige Verwaltungsratschef und Unternehmensgründer Rolf Wägli getätigt hatte. Weil Wägli dieses und weitere ähnliche Geschäfte ohne Wissen der restlichen Unternehmensspitze durchgeführt haben soll, hatte New Value eine Klage wegen Untreue gegen Wägli angestrengt.

Mit 32 Prozent weniger EBIT als im Vorjahr hat der österreichische Hersteller von Filtersystemen Best Water Technologie (BWT) das Geschäftsjahr 2011 beschlossen. Dabei war der Umsatz auf Jahressicht um 3,9 Prozent gestiegen. Nach 31,5 Millionen Euro EBIT in 2010 erzielte das Unternehmen aus Mondsee 2011 noch 21,5 Millionen Euro EBIT. Der Umsatz dieser Berichtsperiode kletterte hingegen von 460,7 auf 478,8 Millionen Euro. Das geht aus der Bilanz hervor, die BWT vorlegte.

Über ein Tochterunternehmen hat die US-Geothermie-Spezialistin Ormat Technologies den Zuschlag zum Bau eines geothermischen Kraftwerkes in Kenia erhalten. Dieses liegt auf dem Geothermie-Feld Menengai am Rand der Stadt Nakuru, rund 180 Kilometer westlich von Nairobi. Das von der kenianischen Regierung geführte Unternehmen Geothermal Development Company (GDC) sei der Auftraggeber des Projektes. Ormat sei beauftragt worden, neben der Planung des Geothermie-Kraftwerkes auch den Bau sowie seine Inbetriebnahme zu übernehmen, erklärte das Unternehmen aus Reno in Nevada.
Bildnachweis: Geothermisches Großkraftwerk von Ormat in Kenia. / Quelle: Unternehmen

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Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung  der Opens external link in new windowUmweltBank.

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