Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Auftragsregen für Windradbauer Vestas – SMA Solar Technology AG erhöht erneut die Prognose – EnviTec Biogas AG erleidet Gewinnbruch

Der DAX fiel im Verlauf der vergangenen Woche um 1,4 Prozent auf 9.553 Punkte. Der US-amerikanische Dow Jones Index verbesserte sich dagegen um knapp ein Prozent auf 16.472 Punkte. 0,9 Prozent auf 17.725 Punkte verlor der japanische Nikkei, während der chinesische Hang Seng Index um 1,5 Prozent auf 21.506 Punkte kletterte. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent Crude sank leicht um 0,1 Prozent auf 48,26 Euro. Die Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ verteuerte sich um 2,2 Prozent auf 5.150 Euro. Der Euro legte 0,1 Prozent zu auf 1,1207 Dollar.

Windaktien

Einen Vertragsabschluss in Großbritannien meldete der Hamburger Windradhersteller Nordex SE. Eine gemeinsame Tochter von Peel Energy und Belltown Power beauftragte ihn mit der Lieferung von 19 Windrädern vom Typ N90/2650 für die Windfarm Frodsham im Nordwesten Englands. Die Order hat ein Volumen von 50 Megawatt (MW) Gesamtkapazität. Die Auslieferung der Windräder soll im zweiten Quartal 2016 beginnen.

Gleich vier Vertriebserfolge in drei Ländern erzielte die spanische Gamesa. Das Auftragsvolumen beziffert sie mit insgesamt 72,5 MW. So soll der Windkraftkonzern aus dem Baskenland drei Projekte der türkischen Ado Enerji mit Anlagen ausstatten. Diese hat nach Angaben der Spanier Windräder mit einer Gesamtkapazität von 40 MW für drei Standorte bestellt. Gamesa soll die Windfarmen Akyurt, Konakpinari Karaçayir nicht nur mit Anlagen bestücken, sondern auch für mindestens fünf Jahre betreiben. Ferner orderte die türkische Kazanci Holding Windräder mit zusammen 12,5 MW für das Projekt Datça. Die Auslieferung all dieser Anlagen ist für das zweite Quartal 2016 geplant, deren Netzanschluss für das darauf folgende Quartal.
Weiter erhielten die Spanier eine Bestellung aus Zypern. Die einheimische Aeoliki Akti plant dort den Windpark Sanida Kelaki. Sie beauftragte Gamesa dafür mit der Lieferung von Anlagen mit zehn MW. Auch hier sollen die Lieferung im Frühjahr und der Netzanschluss im dritten Quartal erfolgen.
Aus Kuweit hat Gamesa den ersten Auftrag überhaupt erhalten. In dem Emirat am Persischen Golf will der spanische Projektierer Elecnor über ein Gemeinschaftsunternehmen mit der einheimischen Alghanim in 2016 den ersten Windpark des Landes errichten. Bei Gamesa wurden dafür fünf Anlagen mit zusammen zehn MW bestellt.

Auch der dänische Windradhersteller Vestas Wind Systems hat in der vergangenen Woche gleich mehrere Aufträge erhalten. So wurde er damit beauftragt, in im kommenden Jahr 70 Windräder mit 126 MW Gesamtkapazität für einen Windpark im Süden von Thailand zu liefern. Nach der Fertigstellung sollen die Dänen für fünf Jahre den Betrieb und die Wartung der Anlagen übernehmen. Auftraggeber ist mit Energy Absolute PCL ein einheimisches Energieunternehmen, das erstmals auf Windkraft setzt. Sowohl die Auslieferung als auch die Errichtung der Windräder soll Vestas zufolge in 2016 erfolgen.
Ferner hat ein ungenannter Kunde aus den USA bei Vestas Windkraftanlagen mit einer Gesamtkapazität von 150 MW bestellt. Deren Auslieferung ist dem Unternehmen zufolge für das dritte Quartal 2016 vorgesehen. Nach dem für das vierte Quartal 2016 anvisierten Netzanschluss soll Vestas für mindestens fünf Jahre auch Betrieb und Wartung der 75 Anlagen übernehmen, hieß es dazu.
Zudem haben die Dänen von einem Bestandskunden aus Finnland einen weiteren Auftrag erhalten. Demnach orderte der Projektierer TuuliWatti Oy Anlagen mit zusammen 93 MW für den Windpark Simo III. Dieser soll bis Anfang 2017 ans Netz gehen und dann die größte Windfarm des Landes sein. Der Standort befindet sich in Lappland. Auch für das Projekt Simo III soll Vestas Betrieb und Wartung der Windräder übernehmen, allerdings für zehn Jahre.

Solaraktien

Der Vorstand der SMA Solar Technology AG hat die Prognose für 2015 deutlich erhöht. Wie der hessische Hersteller von Steuerungstechnik für Solaranlagen mitteilt, geht er nun davon aus, dass SMA beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Gewinn erwirtschaften und dass das Unternehmen in diesem Jahr erstmals seit 2010 wieder ein Umsatzwachstum erzielen wird. In 2014 hatte SMA noch 164,9 Millionen Euro EBIT-Verlust verbucht, bei 805,4 Millionen Euro Umsatz. Nun rechnet der SMA-Vorstand mit einem Umsatzsprung auf 850 Millionen bis 900 Millionen Euro und einem EBIT in Höhe von bis zu zehn Millionen Euro.

Der Solarparkbetreiber 8point3 Energy Partners hat erstmals seit dem Börsendebüt im Juni Geschäftszahlen veröffentlicht. Demnach hat das Gemeinschaftsunternehmen der ebenfalls US-amerikanischen Solarkonzerne SunPower und First Solar im dritten Quartal 3,1 Millionen US-Dollar Umsatz erwirtschaftet. Zudem erzielte es einen Nettogewinn in Höhe von 1,3 Millionen Dollar. Zum Abschluss des Quartals am 31. August hatte das Unternehmen Solarfarmen mit zusammen 301 MW in Betrieb gehabt. Dieses Volumen soll ihm zufolge bis zum Jahresende auf 432 MW ansteigen.

Die japanische Mizuho Bank stellt First Solar aus dem US-Bundesstaat Arizona Kreditlinien in Höhe von 33 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Sie dienen nach Angaben des Solarkonzerns zur Finanzierung von großen Photovoltaik-Kraftwerken, die er in Japan mit einheimischen Partnern umsetzen will. Nähere Angaben zu dem Darlehen und dessen Konditionen machten die Amerikaner nicht bekannt.

Die kriselnde China Sunergy gibt seit einiger Zeit Finanzkennzahlen mit einiger Verzögerung heraus. Jetzt hat der Solarkonzern aus Nanjing Geschäftszahlen für das erste Quartal 2015 bekannt gegeben. Demnach hat er Solartechnik mit einer Gesamtkapazität von knapp 192 MW ausgeliefert. Im ersten Quartal 2014 hatten sich die Auslieferungen auf 140,2 MW belaufen. Der Umsatz stieg von 62,7 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum auf 91,5 Millionen Dollar. Es fiel ein Nettoverlust in Höhe von 12,2 Millionen Dollar an nach 14,7 Millionen Dollar im ersten Quartal 2014. Dies gelang der Unternehmensführung zufolge vor allem durch Kosteneinsparungen.

Einen Großauftrag aus Mexiko meldet die chinesische JinkoSolar. Der Solarkonzern aus Shanghai soll demnach ein Photovoltaik-Kraftwerk von TSK Electrónica y Electricidad, S.A. mit Modulen ausrüsten. Das Auftragsvolumen beziffern die Chinesen mit knapp 50 MW. Die Anlage im Bundesstaat Durgango soll noch in diesem Jahr ans Netz gehen.

Bioenergieaktien

Trotz eines deutlichen Umsatzanstiegs hat die EnviTec Biogas AG im ersten Halbjahr 2015 einen Gewinnbruch erlitten. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) der Spezialistin für Biogasanlagenbau fiel mit 2,6 Millionen Euro um 38,1 Prozent niedriger aus als in der Vorjahreshälfte. Das Nettoergebnis hat sich sogar mehr als halbiert. Für die erste Jahreshälfte 2015 verbuchte EnviTec Biogas hier 1,3 Millionen Euro nach 3,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Für die Entwicklung macht Jörg Fischer, Finanzvorstand der EnviTec Biogas AG, Kosten für Wartungsarbeiten an Anlagen im Eigenbetrieb verantwortlich. Dank einiger abgeschlossener und abgerechneter Aufträge steigerte das Unternehmen den Halbjahresumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 41,8 Prozent auf 95,5 Millionen Euro.

Bildhinweis: Biogasablage von EnviTec. / Quelle: Unternehmen

Andere Aktien

Ballard Power Systems,Spezialistin für Brennstoffzellentechnologie aus Burnaby in der kanadischen Provinz British Columbia, ist Ausrüster der chinesischen Guangdong Synergy Hydrogen Power Technology. Nun hat Ballard Power mit den Chinesen einen neuen Vertrag über die Ausrüstung mit Brennstoffzellentechnik im Gegenwert von 17 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Die Kanadier sollen ihnen Brennstoffzellen und weitere Ausrüstung liefern, um 300 mit Wasserstoff betriebene Omnibusse auszustatten. Diese Busse seien für den Verkehr in den Städten Foshan und Yunfu bestimmt, hieß es.
Eine weitere neue Order aus China sieht vor, dass Ballard Power Tramfahrzeuge der CRRC Qingdao Sifang Company mit Brennstoffzellentechnik ausstattet. Das Unternehmen aus Qingdao in der Provinz Shandong ist ebenfalls bereits Kunde von Ballard Power.
Zudem erhielten die Kanadier eine Bestellung zur Stabilisierung des Telefonnetzes in Indien. Sie sollen 50 Brennstoffzellen auf Wasserstoffbasis als Notstromaggregate für Telefonverbindungen an die Aditya Birla Group liefern. Bestimmt seien diese Module für das Telefonnetz von India Cellular, hieß es. Ausliefern will Ballard Power die Brennstoffzellen noch im laufenden Jahr.

Mit großer Verzögerung hat Keurig Green Mountain jetzt das Geschäft mit Kaltgetränken gestartet. Das Unternehmen aus Waterbury im US-Bundesstaat Vermont hat bislang auf Brühsysteme für Bio-Kaffee in Einweg-Tabs gesetzt. Doch dann stieg Coca-Cola zum neuen Großinvestor mit 17 Prozent Aktienanteil bei Keurig Green Mountain ein und unterstützte die Entwicklung eines Systems zur Aufbereitung von Kaltgetränken. Dieses trägt den Namen Keurig Kold und wird seit dem 29. September zum Verkauf angeboten. Das Unternehmen will davon nach eigenen Angaben im ersten Jahr bereits Hunderttausende verkaufen.

Die Hamburger KTG Agrar SE hat Zahlen für das erste Halbjahr veröffentlicht. Demnach verbesserte der Agrarkonzern, der unter anderem Biolandwirtschaft betreibt, den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,2 Prozent auf 113,2 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 13,7 Prozent auf 19,9 Millionen Euro.

Die Geothermie-Spezialistin Daldrup & Söhne AG hat ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 3,9 Millionen auf 4,2 Millionen Euro gesteigert. Das EBIT brach dagegen ein von 2,1 Millionen auf 0,5 Millionen Euro. Der Vorstand des Unternehmens aus Ascheberg geht aber weiter davon aus, die Prognose für das Geschäftsjahr 2015 mit einer EBIT-Marge zwischen 4 und 5 Prozent zu erreichen.


Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).

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