Nachhaltige Aktien, Meldungen

Wochenrückblick: Auftragsregen für Vestas – Krise von Phoenix Solar spitzt sich zu – BDI BioEnergy International AG schreibt wieder rote Zahlen

Der deutsche Leitindex DAX kletterte in der vergangenen Woche um ein Prozent auf 11.967 Punkte. Der US-amerikanische Dow Jones Index verbesserte sich um 0,5 Prozent auf 17.763 Punkte. Dagegen sank der japanische Nikkei um 0,8 Prozent auf 19.435 Punkte. Um 3,2 Prozent auf 25.276 Punkte sprang der chinesische Hang Seng Index. Der Ölpreis blieb stabil, das Barrel Öl der Sorte „Brent Crude“ kostete zum Wochenabschluss 55,22 Dollar und stieg damit lediglich um 0,1  Prozent. Der Preis für eine Tonne Kupfer der Qualität „Copper Grade A“ erhöhte sich um 0,9 Prozent auf 5.988 Euro. Der Euro verbilligte sich um 0,1 Prozent auf 1,088 Dollar.

Windaktien

Die Energiekontor AG aus Bremen hat 2014 Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert. Der Umsatz lag mit  153,3 Millionen Euro um 19 Prozent über dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbesserte sich gegenüber 2013 um 19 Prozent auf 40,7 Millionen Euro. Zugleich erwirtschaftete Energiekontor 2014 mit 12,9 Millionen Euro 27,7 Prozent mehr Jahresüberschuss. Den Aktionären will das Unternehmen 0,60 Euro pro Aktie als Dividende für 2014 auszahlen.

Einen Großauftrag meldete der Hamburger Windturbinenbauer Nordex SE. Die Ökostromsparte des Steag-Konzern hat bei ihm erneut die Lieferung und Errichtung eines französischen Windparks in Auftrag gegeben. Die neue Order von Steag New Energies umfasst sieben Turbinen vom Typ N100/2500 mit zusammen rund 18 Megawatt (MW) Leistung sowie eine Service-Vereinbarung über eine Laufzeit von 15 Jahren. Die Errichtung der Windräder soll im Januar 2016 beginnen, der Netzanschluss im Sommer des gleichen Jahres erfolgen. Der Windpark „Cormainville“ wird laut Nordex etwa 120 Kilometer südwestlich von Paris gebaut. Im Februar hatte die Steag New Energies AG bei Nordex neun Windräder für die französische Windfarm Onze Muids bestellt.

Eine Reihe neue Aufträge für Windkraftbauvorhaben auf drei Kontinenten meldet der dänische Windradhersteller Vestas Wind Systems.  Auf  vier neue Großbestellungen verteilt soll das Unternehmen aus Århus Anlagen mit zusammen 147 Megawatt (MW) Gesamtkapazität liefern. Die meisten dieser Windräder wurden für Finnland bestellt. So hat die E-Group sieben Windräder mit 23 MW für einen Windpark in Lappland geordert. Zum anderen bestellt der langjährige Kunde EPV Tuulivoima 16 Anlagen mit 53 MW für eine Windfarm im Westen Finnlands. Für beide Projekte soll Vestas auf Service und Wartung übernehmen. Die Auslieferungen nach Finnland sind für 2016 vorgesehen.
Die Hebei Fengning Construction Investment New Energy aus China gab bei den Dänen 25 Windräder mit 50 MW in Auftrag. Sie sind für den zweiten Bauabschnitt des Windparks „HECIC Fengning Senjitu“ vorgesehen. Auch in diesem Fall wurden Service und Wartung vereinbart.
Eine weitere Bestellung erhielt Vestas vom US-Konzern Hunt Oil. Der orderte sieben Windräder mit 21 MW für einen Windpark in Costa Rica. Er soll in der Provinz Guanacaste entstehen und noch in 2015 komplett installiert werden.

Der französische Windparkbetreiber Theolia SA hat zwar in 2014 den Umsatz gesteigert, schreibt aber weiter rote Zahlen. Laut dem Unternehmen aus Aix-en-Provence kletterte der Umsatz gegenüber 2013 um fünf Prozent auf rund 101 Millionen Euro. Das sind 5 Prozent mehr als 2013. Zugleich fiel ein Nettoverlust von rund 27 Millionen Euro an. Dieser Fehlbetrag lag immerhin deutlich unter dem Nettoverlust von 46,5 Millionen Euro, den das Unternehmen im Vorjahr verbucht hatte.Theolia befindet sich in einer Sanierungsphase. Das Unternehmen hat seine Verschuldung nach eigenen Angaben in 2014 deutlich verringert, um 83,4 Millionen auf 326,1 Millionen Euro.

Solaraktien

Die Phoenix Solar AG aus Sulzemoos hat die offizielle Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr veröffentlicht. Nach ihren Angaben brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um den Faktor vier ein. Er fiel auf 33,8 Millionen Euro nach 141,2 Millionen  im Vorjahreszeitraum. Zugleich sackte die Phoenix Solar AG deutlich tiefer in die Verlustzone Der Verlust beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) vervielfachte sich auf 4,6 Millionen Euro nach 1,4 Millionen Euro EBIT-Verlust in 2013. Es habe Verzögerungen bei Auftragseingängen gegeben, hieß es dazu. Der Verlust auf Konzernebene wuchs um 9,6 Prozent auf 10,3 Millionen Euro.  Positiv entwickelte sich hingegen der Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft: er kletterte um 69 Prozent auf 3,9 Millionen Euro.
Das Eigenkapital des Solarunternehmens ist weitgehend aufgebraucht. Auf Konzernebene verbuchte Phoenix Solar ein Minus von 1,6 Millionen Euro. Das dies nicht zur Pleite führt, liegt neben dem positiven Mittelzufluss aus dem operativen Geschäft an der Konstellation des Unternehmens: „Da der Konzern selbst keine rechtlich eigenständige Gesellschaft darstellt, resultieren aus dem negativen Eigenkapital keine Bestandsrisiken für das Unternehmen. Rechtlich relevant ist ausschließlich das Eigenkapital der Phoenix Solar Aktiengesellschaft als der Muttergesellschaft des Phoenix Solar Konzerns“, erklärte der Vorstand.

Die Hamburger Capital Stage AG hat ihre starken vorläufigen Zahlen für 2014 bestätigt. Das Unternehmen betreibt vor allem Solarfarmen, daneben einige Windparks. In 2014 verbesserte es den Jahresumsatz gegenüber 2013 um rund 37 Prozent auf 77,8 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sprang um rund 70 Prozent auf insgesamt 85,3 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um rund 46 Prozent auf 46,4 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen an dieser starken Entwicklung teilhaben. Der Vorstand von Capital Stage will der Hauptversammlung empfehlen, die Dividende um 50 Prozent zu erhöhen. Nach 0,10 Euro im Vorjahr soll sich die steuerfreie Dividende auf 0,15 Euro je stimmberechtigter Aktie belaufen. Für das Geschäftsjahr 2015 rechnet der Vorstand mit einem Umsatzwachstum von rund 35 Prozent auf über 105 Millionen Euro. Das EBIT soll um fast 30 Prozent auf 43,2 Millionen Euro steigen.

Der Solarausrüster Singulus Technologies AG meldete für 2014 einen Umsatzeinbruch. Die Erlöse sanken von 134,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 66,8 Millionen Euro. Dabei blieben die Umsätze des Solar Segments aufgrund der allgemein schwachen Nachfrage nach Photovoltaik-Maschinen erneut auf niedrigem Niveau. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) fiel ein Minus von 49,1 Millionen Euro an. 2013 hatte das Unternehmen aus Kahl am Main noch ein positives EBIT von 2,2 Millionen Euro erreicht.

Canadian Solar hat ein großes Photovoltaikprojekt veräußert. Der Solarkonzern mit Hauptsitz in der kanadischen Provinz Ontario übergab nach eigenen Angaben den Solarpark GoldLight an eine Beteiligung des niederländischen Investmentfonds DIF Infrastructure III. Dieser besitzt bereits Photovoltaikprojekte mit einer Gesamtkapazität von über 300 Megawatt (MW), darunter bereits von Canadian Solar entwickelte Solarparks. Der Solarkonzern hat die Solarfarm GoldLight mit Modulen aus eigener Produktion bestückt. Sie befindet sich in Georgina in Ontario. Den Kaufpreis bezifferte Canadian Solar mit 54 Millionen US-Dollar. Ferner gab der Solarkonzern bekannt, dass er die Übernahme der Projektierers Recurrent Energy abgeschlossen hat. Die ehemalige Tochter des japanischen Sharp-Konzerns verfügt über ein Portfolio von Photovoltaikprojekten in den USA von rund vier Gigawatt. Mit der Übernahme wächst das Projektportfolio von Canadian Solar auf rund 8,5 GW.

Eine Reihe neuer Solarparks in Großbritannien und den USA hat der US-Anlagenbetreiber TerraForm Power von seiner Muttergesellschaft Sun Edison übernommen. Elf der neuen Kraftwerke des eigenständig börsennotierten Unternehmens aus Bethesda in Maryland befinden sich in Großbritannien. Diese Freiflächensolarparks erreichen zusammen eine Kapazität von 153 MW. Die übernommenen Sonnenstromkraftwerke in den USA sollen 168 MW erreichen, befinden sich aber zum Teil noch im Bau.

Die chinesische Trina Solar hat eine britische Solarfarm an Bluefield Solar Income Fund Limited veräußert, die ihren offiziellen Sitz auf der Kanal-Insel Guernsey hat. Laut dem Solarkonzern aus Changzhou befindet sich das Projekt in Norfolk und hat eine Leistungskapazität von knapp 50 MW. Das Solarkraftwerk wurde im ersten Quartal 2015 ans Netz gebracht. Bluefield zahlt laut Trina Solar für die Übernahme insgesamt 59,1 Millionen Britische Pfund (GBP) bzw. 87,7 Millionen Dollar. Im Kaufpreis enthalten sei eine Brückenfinanzierung für das Projekt bis zum Abschluss der Übernahme sowie die Übernahme von Aktien.

Bioenergieaktien

Die BDI BioEnergy International AG hat 2014 deutlich weniger Umsatz erzielt als im Vorjahr und rutschte in die Verlustzone. Das Unternehmen aus Grambach bei Graz in Österreich erwirtschaftete beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) fünf Millionen Euro Verlust. Im Vorjahr hatte der Hersteller von Biodieselanlagen zur Verwertung von Speiseresten und Bioabfall noch 2,6 Millionen Euro EBIT-Gewinn verbucht. Das Minus erklärte der BDI-Vorstand mit dem deutlichen Umsatzeinbruch gegenüber 2013. Dieser sei mit 16,3 Millionen Euro um 53 Prozent niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Dazu hätten wesentlich Verzögerungen bei zwei Großprojekten in Kroatien und den Niederlanden beigetragen.

Andere Aktien

Die Sto SE & Co. KGaA aus Stühlingen im Schwarzwald hat nach vorläufigen Berechnungen ihre Umsatzprognosen für das Geschäftsjahr 2014 übertroffen. Der Hersteller von Produkten und Systemen für Gebäudebeschichtungen erreichte gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von 3,7 Prozent auf rund 1,209 Milliarden Euro. Das liegt klar über dem ursprünglich anvisierten Umsatzplus von zwei Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte voraussichtlich auf 90 Millionen bis 100 Millionen Euro. Damit hat das Unternehmen sogar die ursprüngliche Gewinnprognose erfüllt, mit der Sto 88 Millionen bis 98 Millionen Euro EBIT in Aussicht gestellt hatte. Der Vorstand will der Hauptversammlung eine Sonderausschüttung vorschlagen. So sollen die Kommanditvorzugsaktionäre eine Basisdividende von 0,31 Euro sowie einen einmaligen Bonus von 25,14 Euro je Anteilsschein erhalten und die Kommanditstammaktionäre eine Basisdividende von 0,25 Euro sowie einen einmaligen Bonus von ebenfalls 25,14 Euro je Anteilsschein.

Die Pleite der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG ist jetzt auch ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Die Münchner Beraterfirma One Square Advisory GmbH vertritt die Interessen der Anleihegläubiger des Unternehmens aus Sangerhausen. Sie wurde nun nach eigenen Angaben vom Insolvenzverwalter der MIFA darüber informiert, dass die Staatsanwaltschaft "Ermittlungen hinsichtlich Bilanzmanipulation und Kapitalanlagebetrug" aufgenommen habe. Der Fahrradhersteller hatte 2014 Fehler in den Bilanzen mehrerer Jahre bekannt gegeben. Es fielen massive Bilanzverluste, das Unternehmen schlitterte in die Insolvenz.

Informationen zur aktuellen Kursentwicklung der Umweltaktien finden Sie in unserer Rubrik  Aktien: Kurse (Link entfernt).

Dieser Umweltaktien-Wochenrückblick erscheint mit freundlicher Unterstützung der  UmweltBank.

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