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„Wir haben die Kürzungen der Tarife einkalkuliert“ - Chef der S.A.G. Solarstrom AG erläutert Wachstumsstrategie



Das Photovoltaik-Unternehmen hatte das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 0,4 auf 4,5 Millionen Euro verbessert, den Umsatz von 31,6 auf 85 Millionen Euro (wir Opens external link in new windowberichteten). Vorstandschef Kuhlmann räumte zwar ein, sein Unternehmen habe dabei von Vorzieheffekten aus dem deutschen Solarmarkt profitiert, wo aufgrund der Tarifkürzungen zum 1. Juli viele Solarprojekte noch in den Genuss der bisherigen Solarstromvergütung kommen wollten. Er betonte jedoch, dass die S.A.G. Solarstrom bewusst Kapazitäten für das Auslandsgeschäft freigehalten habe, um sich verstärkt unabhängig vom deutschen Solarmarkt zu machen. „Wir hätten den Solarboom in Deutschland stärker ausnutzen können, aber das nachhaltige Firmenwachstum hatte für uns Vorrang. Daher haben wir weiter konsequent auf die internationale Expansion gesetzt“, so Kuhlmann.

Im ersten Halbjahr erhöhten die Freiburger den Auslandsanteil an den Umsätzen von 20 auf 38 Prozent. Er soll in der zweiten Jahrshälfte weiter wachsen, wie Kuhlmann erläuterte. Für den deutschen Markt sei für die nahe Zukunft mit einer „vorüber gehenden Abkühlung“ zu rechnen. Sie werde allerdings nicht von Dauer sein. Die S.A.G. Solarstrom AG legte im Ausland bisher einen eindeutigen Schwerpunkt auf den italienischen Markt. Doch auch dort stehen für 2011 Kürzungen der Solarstromvergütung an, wenngleich weniger starke wie in Deutschland, zudem werden Sie nur schrittweise im Abstand von vier Monaten durchgeführt. „Wir haben die Kürzungen der Tarife einkalkuliert“, erläuterte Kuhlmann. Schließlich seien auch die Preise für Solarmodule in den letzten Jahren stark geschrumpft, daher könne man bei Solarprojekten auch die Kosten deutlich senken und somit die Reduktionen kompensieren. In diesem Jahr sei zwar aufgrund der enormen nachfrage die Preissituation „überhitzt“, doch schon bald sei mit weiter sinkenden Modulpreisen zu rechnen. „Im Übrigen werden sich die Investoren mit ihren Renditeerwartungen an Photovoltaikinvestments stärker and er Realität orientieren“, glaubt er.

Bislang erzielte das Solarunternehmen seine Erlöse in Deutschland, Italien, Spanien und Tschechien, also in Märkten, für die Experten ein deutlich gebremstes Wachstum prognostizieren. Auf Nachfrage von ECOreporter.de wies Kuhlmann darauf hin, dass die S.A.G. Solarstrom sich frühzeitig auf den französischen Solarmarkt ausgerichtet habe. Bereits in diesem Jahr hoffe sie dort einen Umsatz um eine Millionen Euro zu erwirtschaften. Dort sie die Solarstromvergütung sehr attraktiv. „Wir haben in Frankreich eine nennenswerte Projektpipeline unter Vertrag“, so der Vorstandschef. Das Unternehmen profitiere dort von seinen Erfahrungen als Spezialistin für Aufdachanlagen, denn die würden in Frankreich besonders stark gefördert. „Wir akquirieren dort aber auch Freiflächen“, ergänzte Kuhlmann.

Weiter führte er aus, dass die S.A.G. Solarstrom „ihre Fühler“ zudem in weitere Zukunftsmärkte ausgestreckt habe. Konkrete Angaben wollte Kuhlmann dazu nicht machen. Auf Nachfrage teilte er mit, dass die Planungen für ein Engagement in Griechenland aufgrund der dortigen Krise gestoppt wurden, trotz sehr vorteilhafter natürlicher Bedingungen. Als ein wesentliches Kriterium für die Auswahl eines Marktes durch sein Unternehmen nannte er „eine viel versprechende Strompreissituation“. Er merkte ferner an, dass die S.A.G. Solarstrom sich grundsätzlich auch für Aktivitäten außerhalb von Europa interessiere.

S.A.G. Solarstrom AG: WKN 702 100 / ISIN DE0007021008

Bildhinweis: Solarprojekt der Freiburger. / Quelle: S.A.G. Solarstrom AG

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