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„Wir haben die Analyse ökologischer Risiken in den Kreditprüfungsprozess voll integriert.“ - Interview mit Christoph Freytag, ProCredit Bank
Es gibt viele Beispiele dafür, dass europäische Banken in Schwellenländern mit Unternehmenskrediten Umweltzerstörung und Ausbeutung finanzieren. Ganz anders agiert die ProCredit Bank aus Frankfurt. Sie finanziert Unternehmen in den ärmeren Regionen und berücksichtigt dabei soziale und ökologische Aspekte. Wie das funktioniert und wie Anleger bei der ProCredit Bank investieren können, erläutert Vorstandssprecher Christoph Freytag im Interview.
Die ProCredit Bank ist Aussteller der Messe Grünes Geld Mainz, die dort am 9. Mai im Kurfürstlichen Schloss stattfindet. Mehr über die Messe Grünes Geld Mainz und deren umfassendes Vortragsprogramm lesen Sie hier. Der Eintritt ist frei.
ECOreporter.de: Was ist das Geschäftsmodell der ProCredit Bank AG?
Christoph Freytag: Wir sind spezialisiert auf die Finanzierung von kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) und sind in verschiedenen Ländern Südosteuropas und Lateinamerikas Hausbank für diese Unternehmen.
In Deutschland konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die entweder Beziehungen zu einem der Länder haben, in denen die ProCredit Bank tätig ist, oder die bei der Wahl ihrer Finanzierungspartner Wert auf Nachhaltigkeit legen und eine engagierte, weltoffene Bank als Geschäftspartner schätzen. Außerdem möchten wir einen Beitrag zur Energiewende leisten und finanzieren Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, besonders im Bereich Windenergie.
Privatkunden können klassische Sparmöglichkeiten nutzen und mit ihrer Geldanlage die Geschäftstätigkeit der ProCredit Bank unterstützen. Im Laufe dieses Jahres werden wir auch Kontoführung und Auslandszahlungsverkehr zu günstigen Konditionen anbieten.
Wir sind eine wertebasierte Bank mit einem klaren Geschäftsmodell. Entwicklungsrelevanten Zielen sind wir ebenso verpflichtet wie kommerziellen und legen großen Wert auf Transparenz. So konzentrieren wir uns auf das Kerngeschäft und verzichten auf jede Art von Spekulation.
ECOreporter.de: In welchen Ländern sind Sie aktiv und aus welchen Gründen?
Freytag: Neben Deutschland sind wir in Ost- und Südosteuropa und Lateinamerika aktiv. Unsere regionalen Schwerpunkte sind zum Großteil im Zusammenhang mit der Geschichte und wirtschaftlichen Entwicklung der Finanz- und Bankenmärkte der jeweiligen Länder zu betrachten. Alle unsere Banken sind dort gegründet worden, wo ein großer Bedarf für die Finanzierung von sehr kleinen, kleinen und mittelgroßen Unternehmen bestand.
Wir sind überzeugt mit unserem Ansatz in allen Ländern eine wichtige Funktion in der Finanzierung von KMU wahrzunehmen. Nach der Finanzkrise, die Osteuropa stark getroffen hat, war die ProCredit Bank sehr wichtig für die fortgesetzte, verlässliche Finanzierung von Unternehmen. Auch in der Ukraine bleiben wir vor Ort und finanzieren weiter KMU. Viele andere Banken haben sich aus diesen schwierigen Märkten zurückgezogen. Wir stellen auch in schwierigen makroökonomischen Umständen weiterhin einen verlässlichen Zugang zu Finanzierung mit fairen Konditionen für die Unternehmen.
ECOreporter.de: Was leisten Sie als Entwicklungsfinanzierer in diesen Ländern, was andere Marktakteure dort nicht leisten können oder wollen?
Freytag: In vielen der Länder, in denen wir aktiv sind, ist es für kleine und mittelgroße Unternehmen schwierig, einen fairen Zugang zu langfristig verlässlicher und bedarfsgerechter Finanzierung zu bekommen. Unser Ansatz ist seit Jahren als robuste, faire, stabile und gut regulierte Bank KMU zu finanzieren.
Wir versuchen in effizienten Prozessen sehr nah beim Kunden zu sein und wirklich zu verstehen, wie das Geschäftsmodell des Kunden funktioniert und was er mit dem Kredit vorhat. Wir bauen langfristigen Kundenbeziehungen. Wir nehmen uns für die Schulung unserer Mitarbeiter sehr viel Zeit und wollen so erreichen, dass sie zuverlässige und kompetente Gesprächspartner für unsere Kunden sind. In Mazedonien, Kolumbien sowie in Deutschland haben wir eigene Schulungszentren aufgebaut, in denen wir unsere Mitarbeiter und Führungskräfte ausbilden und entwickeln. Dies ist etwas Besonderes.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der von uns anderen Marktakteuren unterscheidet, ist, dass wir einen Beitrag zur Finanzsystementwicklung leisten. Als ProCredit Bank bemühen wir uns in allen Ländern, in denen wir tätig sind, zu einem inklusiven und transparenten Finanzsektor beizutragen. Mit der Gründung der Bank hier in Deutschland haben wir uns bewusst unter die konsolidierte Aufsicht der BaFin und Bundesbank sowie heutzutage der EZB gestellt. Dafür haben wir deutsche und internationale Standards wie z.B. Basel III, die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) und die Anforderungen des Geldwäschegesetzes (GwG) in allen Ländern der ProCredit Bank umgesetzt.
Ein weiterer Unterschied zu vielen anderen Entwicklungsfinanzierern ist im Übrigen, dass wir nicht mit lokalen Intermediären zusammenarbeiten, die zwischengeschaltet sind, sondern als Vollbank in den Ländern vor Ort sind und direkte Kundenbeziehungen pflegen.
ECOreporter.de: Was macht Ihr Kreditgeschäft sozial-ökologisch nachhaltig?
Freytag: Von Beginn unseres Engagements weltweit an ist uns eine sozial und ökologisch verantwortungsbewusste Kreditvergabe wichtig gewesen. Bereits 2001 hatten wir uns auf eine Ausschlussliste für die Kreditvergabe geeinigt, in der klar definiert ist, welche Art von Geschäften wir nicht finanzieren – von Waffengeschäften über Kinderarbeit bis hin zum Handel mit wild lebenden Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus haben wir die Analyse ökologischer Risiken in den Kreditprüfungsprozess voll integriert. Bei jedem Kreditantrag überprüfen wir also, dass die geschäftlichen Aktivitäten des Kunden die Umwelt nicht unverantwortlich gefährden und soziale Mindeststandards eingehalten werden. Damit können unsere Kunden sicher sein, dass ihr Geld nicht in ethisch oder ökologisch bedenkliche Geschäfte fließt.
Außerdem bewirbt die ProCredit Bank in keinem Land, in dem sie tätig ist, Konsumentenkredite. Und wir versuchen anhand einer guten Analyse die Kreditfähigkeit jedes Kunden genau zu prüfen, um Überschuldung zu vermeiden. Kunden treten wir auf Augenhöhe gegenüber und versuchen ihnen auf Basis einer fairen und fundierten Beratung nur solche Finanzierungslösungen anzubieten, die ihnen wirklich von Nutzen sind.
ECOreporter.de: Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um von ProCredit Kredite zu erhalten?
Freytag: In allen ProCredit Banken weltweit finanzieren wir im Prinzip jeden zuverlässigen und zahlungskräftigen Unternehmer. Wir entscheiden aber wie gesagt über jeden Kredit auch unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte.
Für deutsche Unternehmen ist an erster Stelle sicherlich unsere Expertise in verschiedenen Schwellenländern interessant. Damit sind wir ein geeigneter Finanzierungspartner für Unternehmen und Organisationen, die von Deutschland aus in einem der Länder der ProCredit Bank aktiv sind. Sehr gerne kommen wir auch mit nachhaltig ausgerichteten Unternehmen, die unser Geschäftsmodell spannend finden, ins Gespräch. Wir denken, dass wir mit unserer klaren Geschäftspolitik für diese Art von Unternehmen ein überzeugender Partner sind.
ECOreporter.de: Beschränken Sie sich auf bestimmte Branchen oder bevorzugen Sie einzelne Sektoren gegenüber anderen? Gibt es Branchen/Gewerbezweige, die Sie meiden? Was sind die Gründe dafür?
Freytag: Es gibt durchaus einige Branchen, in denen wir uns besser auskennen und in denen wir auch spezifisches Know-how aufgebaut haben. Hier ist z.B. der Landwirtschaftssektor zu nennen und die Nahrungsmittelverarbeitung. Für fast alle Länder, in denen wir tätig sind, sind dies sehr wichtig Branchen und wir sehen dort Wachstumschancen und Investitionstätigkeit. Weiterhin haben wir uns mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt und können KMU aller Sektoren bei diesem Thema kompetent beraten. Ein Sektor, in dem wir nicht so stark vertreten sind, ist zum Beispiel der Immobiliensektor. Allerdings bieten wir Privathaushalten durchaus auch Kredite zur Steigerung der Energieeffizienz ihrer Wohnungen an.
ECOreporter.de: Wie können Privatanleger bei Ihnen nachhaltig investieren?
Freytag: Kunden in Deutschland können mit ihrer Geldanlage bei uns verantwortungsbewusste Unternehmensfinanzierung in Schwellenländern in Südosteuropa und Lateinamerika und damit die Förderung wirtschaftlicher Entwicklung in diesen Ländern unterstützen. Wir sind eine entwicklungsorientierte Bank, die wirtschaftliche und ökologische Verantwortung ernst nimmt. Mit den bei uns in Form von Tages- und Festgeldern angelegten Mitteln refinanzieren wir von Deutschland aus die ProCredit Bank weltweit oder beteiligen uns an Finanzierungen von Mittelständlern in Südosteuropa.
Darüber hinaus können Anleger mit ihrem Geld bei uns die Finanzierung der Energiewende in Deutschland unterstützen, da wir Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien finanzieren.
ECOreporter.de: Wie sicher sind Einlagen bei der ProCredit Bank AG?
Freytag: Wie bei allen Banken sind bei uns Anlagen in Höhe von 100.000 Euro gesetzlich abgesichert. Über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus sichert der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken e. V. unsere Einleger ab. Damit sind bei uns derzeit – während der ersten drei Jahre unserer Mitgliedschaft des Einlagensicherungsfonds – Euro 250.000 pro Anleger abgesichert.
ECOreporter.de: Was wollen Sie auf der Messe Grünes Geld Mainz präsentieren?
Freytag: Auf der Messe werden wir unsere inzwischen bewährten Sparangebote Tages- und Festgeld sowie Sparbriefe präsentieren. Damit richten wir uns an Privat- und Firmenkunden sowie an interessierte Stiftungen. Auch für Fragen rund um das Thema Finanzierungen, u. a. von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, stehen wir grundsätzlich gerne zur Verfügung. Uns ist der Austausch und persönliche Kontakt zu Kunden wichtig. Veranstaltungen wie Grünes Geld sind für uns eine spannende und willkommene Gelegenheit mit interessierten Menschen ins Gespräch zu kommen.
ECOreporter.de: Herr Freytag, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Die ProCredit Bank ist Aussteller der Messe Grünes Geld Mainz, die dort am 9. Mai im Kurfürstlichen Schloss stattfindet. Mehr über die Messe Grünes Geld Mainz und deren umfassendes Vortragsprogramm lesen Sie hier. Der Eintritt ist frei.
ECOreporter.de: Was ist das Geschäftsmodell der ProCredit Bank AG?
Christoph Freytag: Wir sind spezialisiert auf die Finanzierung von kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) und sind in verschiedenen Ländern Südosteuropas und Lateinamerikas Hausbank für diese Unternehmen.
In Deutschland konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die entweder Beziehungen zu einem der Länder haben, in denen die ProCredit Bank tätig ist, oder die bei der Wahl ihrer Finanzierungspartner Wert auf Nachhaltigkeit legen und eine engagierte, weltoffene Bank als Geschäftspartner schätzen. Außerdem möchten wir einen Beitrag zur Energiewende leisten und finanzieren Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien, besonders im Bereich Windenergie.
Privatkunden können klassische Sparmöglichkeiten nutzen und mit ihrer Geldanlage die Geschäftstätigkeit der ProCredit Bank unterstützen. Im Laufe dieses Jahres werden wir auch Kontoführung und Auslandszahlungsverkehr zu günstigen Konditionen anbieten.
Wir sind eine wertebasierte Bank mit einem klaren Geschäftsmodell. Entwicklungsrelevanten Zielen sind wir ebenso verpflichtet wie kommerziellen und legen großen Wert auf Transparenz. So konzentrieren wir uns auf das Kerngeschäft und verzichten auf jede Art von Spekulation.
ECOreporter.de: In welchen Ländern sind Sie aktiv und aus welchen Gründen?
Freytag: Neben Deutschland sind wir in Ost- und Südosteuropa und Lateinamerika aktiv. Unsere regionalen Schwerpunkte sind zum Großteil im Zusammenhang mit der Geschichte und wirtschaftlichen Entwicklung der Finanz- und Bankenmärkte der jeweiligen Länder zu betrachten. Alle unsere Banken sind dort gegründet worden, wo ein großer Bedarf für die Finanzierung von sehr kleinen, kleinen und mittelgroßen Unternehmen bestand.
Wir sind überzeugt mit unserem Ansatz in allen Ländern eine wichtige Funktion in der Finanzierung von KMU wahrzunehmen. Nach der Finanzkrise, die Osteuropa stark getroffen hat, war die ProCredit Bank sehr wichtig für die fortgesetzte, verlässliche Finanzierung von Unternehmen. Auch in der Ukraine bleiben wir vor Ort und finanzieren weiter KMU. Viele andere Banken haben sich aus diesen schwierigen Märkten zurückgezogen. Wir stellen auch in schwierigen makroökonomischen Umständen weiterhin einen verlässlichen Zugang zu Finanzierung mit fairen Konditionen für die Unternehmen.
ECOreporter.de: Was leisten Sie als Entwicklungsfinanzierer in diesen Ländern, was andere Marktakteure dort nicht leisten können oder wollen?
Freytag: In vielen der Länder, in denen wir aktiv sind, ist es für kleine und mittelgroße Unternehmen schwierig, einen fairen Zugang zu langfristig verlässlicher und bedarfsgerechter Finanzierung zu bekommen. Unser Ansatz ist seit Jahren als robuste, faire, stabile und gut regulierte Bank KMU zu finanzieren.
Wir versuchen in effizienten Prozessen sehr nah beim Kunden zu sein und wirklich zu verstehen, wie das Geschäftsmodell des Kunden funktioniert und was er mit dem Kredit vorhat. Wir bauen langfristigen Kundenbeziehungen. Wir nehmen uns für die Schulung unserer Mitarbeiter sehr viel Zeit und wollen so erreichen, dass sie zuverlässige und kompetente Gesprächspartner für unsere Kunden sind. In Mazedonien, Kolumbien sowie in Deutschland haben wir eigene Schulungszentren aufgebaut, in denen wir unsere Mitarbeiter und Führungskräfte ausbilden und entwickeln. Dies ist etwas Besonderes.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der von uns anderen Marktakteuren unterscheidet, ist, dass wir einen Beitrag zur Finanzsystementwicklung leisten. Als ProCredit Bank bemühen wir uns in allen Ländern, in denen wir tätig sind, zu einem inklusiven und transparenten Finanzsektor beizutragen. Mit der Gründung der Bank hier in Deutschland haben wir uns bewusst unter die konsolidierte Aufsicht der BaFin und Bundesbank sowie heutzutage der EZB gestellt. Dafür haben wir deutsche und internationale Standards wie z.B. Basel III, die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) und die Anforderungen des Geldwäschegesetzes (GwG) in allen Ländern der ProCredit Bank umgesetzt.
Ein weiterer Unterschied zu vielen anderen Entwicklungsfinanzierern ist im Übrigen, dass wir nicht mit lokalen Intermediären zusammenarbeiten, die zwischengeschaltet sind, sondern als Vollbank in den Ländern vor Ort sind und direkte Kundenbeziehungen pflegen.
ECOreporter.de: Was macht Ihr Kreditgeschäft sozial-ökologisch nachhaltig?
Freytag: Von Beginn unseres Engagements weltweit an ist uns eine sozial und ökologisch verantwortungsbewusste Kreditvergabe wichtig gewesen. Bereits 2001 hatten wir uns auf eine Ausschlussliste für die Kreditvergabe geeinigt, in der klar definiert ist, welche Art von Geschäften wir nicht finanzieren – von Waffengeschäften über Kinderarbeit bis hin zum Handel mit wild lebenden Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus haben wir die Analyse ökologischer Risiken in den Kreditprüfungsprozess voll integriert. Bei jedem Kreditantrag überprüfen wir also, dass die geschäftlichen Aktivitäten des Kunden die Umwelt nicht unverantwortlich gefährden und soziale Mindeststandards eingehalten werden. Damit können unsere Kunden sicher sein, dass ihr Geld nicht in ethisch oder ökologisch bedenkliche Geschäfte fließt.
Außerdem bewirbt die ProCredit Bank in keinem Land, in dem sie tätig ist, Konsumentenkredite. Und wir versuchen anhand einer guten Analyse die Kreditfähigkeit jedes Kunden genau zu prüfen, um Überschuldung zu vermeiden. Kunden treten wir auf Augenhöhe gegenüber und versuchen ihnen auf Basis einer fairen und fundierten Beratung nur solche Finanzierungslösungen anzubieten, die ihnen wirklich von Nutzen sind.
ECOreporter.de: Welche Voraussetzungen müssen Unternehmen erfüllen, um von ProCredit Kredite zu erhalten?
Freytag: In allen ProCredit Banken weltweit finanzieren wir im Prinzip jeden zuverlässigen und zahlungskräftigen Unternehmer. Wir entscheiden aber wie gesagt über jeden Kredit auch unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Aspekte.
Für deutsche Unternehmen ist an erster Stelle sicherlich unsere Expertise in verschiedenen Schwellenländern interessant. Damit sind wir ein geeigneter Finanzierungspartner für Unternehmen und Organisationen, die von Deutschland aus in einem der Länder der ProCredit Bank aktiv sind. Sehr gerne kommen wir auch mit nachhaltig ausgerichteten Unternehmen, die unser Geschäftsmodell spannend finden, ins Gespräch. Wir denken, dass wir mit unserer klaren Geschäftspolitik für diese Art von Unternehmen ein überzeugender Partner sind.
ECOreporter.de: Beschränken Sie sich auf bestimmte Branchen oder bevorzugen Sie einzelne Sektoren gegenüber anderen? Gibt es Branchen/Gewerbezweige, die Sie meiden? Was sind die Gründe dafür?
Freytag: Es gibt durchaus einige Branchen, in denen wir uns besser auskennen und in denen wir auch spezifisches Know-how aufgebaut haben. Hier ist z.B. der Landwirtschaftssektor zu nennen und die Nahrungsmittelverarbeitung. Für fast alle Länder, in denen wir tätig sind, sind dies sehr wichtig Branchen und wir sehen dort Wachstumschancen und Investitionstätigkeit. Weiterhin haben wir uns mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigt und können KMU aller Sektoren bei diesem Thema kompetent beraten. Ein Sektor, in dem wir nicht so stark vertreten sind, ist zum Beispiel der Immobiliensektor. Allerdings bieten wir Privathaushalten durchaus auch Kredite zur Steigerung der Energieeffizienz ihrer Wohnungen an.
ECOreporter.de: Wie können Privatanleger bei Ihnen nachhaltig investieren?
Freytag: Kunden in Deutschland können mit ihrer Geldanlage bei uns verantwortungsbewusste Unternehmensfinanzierung in Schwellenländern in Südosteuropa und Lateinamerika und damit die Förderung wirtschaftlicher Entwicklung in diesen Ländern unterstützen. Wir sind eine entwicklungsorientierte Bank, die wirtschaftliche und ökologische Verantwortung ernst nimmt. Mit den bei uns in Form von Tages- und Festgeldern angelegten Mitteln refinanzieren wir von Deutschland aus die ProCredit Bank weltweit oder beteiligen uns an Finanzierungen von Mittelständlern in Südosteuropa.
Darüber hinaus können Anleger mit ihrem Geld bei uns die Finanzierung der Energiewende in Deutschland unterstützen, da wir Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien finanzieren.
ECOreporter.de: Wie sicher sind Einlagen bei der ProCredit Bank AG?
Freytag: Wie bei allen Banken sind bei uns Anlagen in Höhe von 100.000 Euro gesetzlich abgesichert. Über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus sichert der Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken e. V. unsere Einleger ab. Damit sind bei uns derzeit – während der ersten drei Jahre unserer Mitgliedschaft des Einlagensicherungsfonds – Euro 250.000 pro Anleger abgesichert.
ECOreporter.de: Was wollen Sie auf der Messe Grünes Geld Mainz präsentieren?
Freytag: Auf der Messe werden wir unsere inzwischen bewährten Sparangebote Tages- und Festgeld sowie Sparbriefe präsentieren. Damit richten wir uns an Privat- und Firmenkunden sowie an interessierte Stiftungen. Auch für Fragen rund um das Thema Finanzierungen, u. a. von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien, stehen wir grundsätzlich gerne zur Verfügung. Uns ist der Austausch und persönliche Kontakt zu Kunden wichtig. Veranstaltungen wie Grünes Geld sind für uns eine spannende und willkommene Gelegenheit mit interessierten Menschen ins Gespräch zu kommen.
ECOreporter.de: Herr Freytag, wir danken Ihnen für das Gespräch.