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„Wir bereiten derzeit eine neue Stufenzinsanleihe vor“ - Peter Szabo, Energiekontor AG

Die Reform des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und die Bestrebungen europaweit, den Anlegerschutz zu verbessern haben den Markt für Windkraftbeteiligungen verändert. Die Energiekontor AG aus Bremen plant, errichtet und betreibt europaweit Windparks. Im Interview erklärt der Vorstandsvorsitzende Peter Szabo, wie der Wandel die Energiekontor AG betrifft, wie das Unternehmen damit umgeht und was das für die Anleger bedeutet, die bei Energiekontor investiert haben.


Die Energiekontor AG ist Aussteller und Sponsor der Messe Grünes Geld Hamburg am kommenden Samstag, 6. September, in der Handelskammer Hamburg. Bei freiem Eintritt können sich Neueinsteiger ebenso wie Profis ein detailliertes Bild über Trends, Entwicklungen und neue Angebote am nachhaltigen Finanzmarkt machen. Abgerundet wird die Veranstaltung mit einem umfangreichen Vortragsprogramm rund um nachhaltige Geldanlagen und einer Podiumsdiskussion zum Thema Greenwashing und Anlegerschutz. Damit sich auch Eltern und Großeltern entspannt informieren können, bietet die Messe ein ebenfalls kostenloses Kinderprogramm an. Mehr zur Veranstaltung erfahren Sie  hier.


ECOreporter.de: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist reformiert. Können Anleger in Deutschland noch rentabel in Windkraft investieren?

Peter Szabo:  Auf alle Fälle ja. Der Vorteil eines neuen EEG besteht zunächst einmal in der erneuten Investitionssicherheit. Solange sich ein Gesetz im Gesetzgebungsverfahren befindet, ist der Markt deutlich mehr verunsichert. Jetzt weiß jeder, wohin die Reise geht und kann sich entsprechend darauf einstellen. Zunächst ist ja die Änderung durch das neue Gesetz moderat. Viele Bereiche, wie zum Beispiel die Direktvermarktung, sind für uns kein Neuland mehr. Im Gegenteil, schon heute sind alle unsere Windparks technisch entsprechend ausgerüstet, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Der vorgesehene Paradigmenwechsel durch die Einführung eines Ausschreibungsmodelles, das noch genau definiert werden muss, kommt für die Branche früh. Dennoch sind wir grundsätzlich der Auffassung dass die Erneuerbaren Energien sich im Wettbewerb behaupten müssen. Dafür werden jetzt die Weichen gestellt. Wir hoffen, dass der Wettbewerb zukünftig auch für andere Energieträger stärker gelten wird.

ECOreporter.de: Das neue EEG ermöglicht es einzelnen Bundesländern, eigene Abstandsregeln beim Bau von Windrädern einzuführen. Bayern und Sachsen streben hier strengere Vorgaben an. Was ist davon zu halten und wie ist die Energiekontor AG davon betroffen?

Szabo:  Für uns haben diese Neuregelungen keine nennenswerten Auswirkungen. Wir sind primär in den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg aktiv. Hier gibt es keine spürbaren neuen Effekte durch individuelle Abstandsregeln.


ECOreporter.de:  Welche Möglichkeiten zum Investment bietet die Energiekontor AG an und welche Chancen und Risiken erwarten die Anleger?


Szabo:
  Privat-Investoren können ihr Geld nach wie vor bei Energiekontor durch die Zeichnung von Unternehmens- und Stufenzinsanleihen anlegen. Aktuell befindet sich die StufenzinsAnleihe VII in Vorbereitung. Die Emission soll im September 2014 erfolgen. Diese Anleihe zeichnet sich, wie auch alle anderen StufenzinsAnleihen in der Vergangenheit, durch die erstrangige Absicherung der Emittentin aus. Mit den Anleihemitteln werden operative Windparks finanziert, deren Gesellschaftsanteile als Sicherheit an die Emittentin abgetreten sind. Das ist ein wesentlicher Unterschied zu den Anleihekonzepten verschiedener Wettbewerber. Die Anleihemittel der StufenzinsAnleihe VII werden konkret dazu verwendet, um zwei bestehende Windparks zu refinanzieren, die bereits seit mehreren Jahren in Betrieb sind. Der Ertragsprognose liegen daher verlässliche reale Daten zugrunde. Mit der StufenzinsAnleihe haben wir ein Beteiligungsmodell geschaffen, das am Markt überzeugt: Das Vorgänger-Modell, die StufenzinsAnleihe VI, wurde im Jahr 2013 sogar als „Nachhaltiges Finanzprodukt“ ausgezeichnet.

ECOreporter.de: Nach der Pleite von Prokon bemüht sich die Bundesregierung darum, den Anlegerschutz zu verbessern. Wie sind die aktuellen Pläne zu bewerten?

Szabo:  Das System Prokon, das ja bereits seit mehreren Jahren kritisch beäugt wurde, hat Teile der Branche sicherlich deutlich verunsichert und schadet der Branche grundsätzlich. Wir hatten den Eindruck, dass die Anleger sehr wohl unterscheiden können, wie sie ihr Geld investiert haben. Inwieweit die Pläne der Regierung tatsächlich helfen, die Produktqualität zu verbessern, ist fraglich, denn eine erhöhte Prüfung von Formalien wird das eigentliche Produkt nicht verbessern. Am Ende sind der Investor und seine Berater aufgefordert, sich nach bestem Gewissen zu informieren und ihr Portfolio umsichtig zu planen.

ECOreporter.de:  Wird die Energiekontor AG ihr Geldanlageangebot vor dem Hintergrund der geplanten Neuerungen beim Anlegerschutz umstellen, oder setzen Sie ihre Reihe von Festzinsangeboten wie bisher fort?

Szabo:  Wir werden das bewährte Konzept unserer Anleihen natürlich weiter entwickeln. In seinen Grundzügen wird es aber bestehen bleiben.


ECOreporter.de: Worauf sollten Anleger achten, die erstmals in das Geldanlagesegment Windkraft investieren wollen?


Szabo:
  Wie bei jeder Anlageentscheidung sollte der Anleger den Emittenten und das Produkt sehr genau prüfen und im Zweifel vor seiner Anlageentscheidung seinen rechtlichen und steuerlichen Berater konsultieren. Das ist wichtig, um die Chancen und Risiken einer Geldanlage im Hinblick auf die eigenen Anlageziele richtig bewerten zu können.

ECOreporter.de: Was werden Sie auf der Messe Grünes Geld präsentieren und was erwarten Sie von der Veranstaltung?

Szabo:  Wir werden in einem Vortrag die Besucher der Messe über das bewährte und nun auch prämierte Konzept der StufenzinsAnleihe informieren. Die Messen Grünes Geld, an denen wir bereits in der Vergangenheit teilgenommen haben, boten immer wieder Gelegenheit, mit bekannten Kunden ins Gespräch zu kommen oder neue Kunden zu gewinnen. Darauf freuen wir uns!

ECOreporter.de: Danke für das Gespräch, Herr Szabo.


Die Energiekontor AG finanziert einen Teil ihres Geschäfts über Stufenzinsanleihen. Zwei dieser Beteiligungsangebote (die allerdings schon ausverkauft sind) tragen das ECOreporter-Siegel Nachhaltiges Finanzprodukt (mehr dazu erfahren Sie hier (Link entfernt)). Auf dieser Sonderseite (Link entfernt)  haben wir allgemeine Informationen rund um das Siegel zusammengefasst.  Ein Nachfolgeprodukt, die StufenZinsanleihe VII, sei in Vorbereitung, teilt der Windkraftprojektierer auf seiner Internetseite mit. Lesen Sie auch dieses Portrait (Link entfernt)  der Energiekontor AG.

Energiekontor AG: ISIN DE0005313506 / WKN 531350

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