Der Rechtsanwalt Prof. Dr. Volker Römermann ist Insolvenzverwalter der Windwärts GmbH. / Foto: Joanna Nottebrock

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Windwärts: Insolvenzverwalter äußert sich zu Zahlungen an Anleger und die Informationspolitik

Vor fünf Jahren meldete die Windwärts Energie GmbH Insolvenz an. Das Unternehmen aus Hannover geht seit der Übernahme durch die MVV Energie AG wieder ihrem Alltagsgeschäft nach und projektiert und betreibt Windkraftanlagen. Doch über 1.600 Gläubiger warten immer noch auf die Rückzahlung ihrer Windwärts-Genussrechte. ECOreporter hat bei dem Insolvenzverwalter Prof. Dr. Volker Römermann nachgefragt, wann die Gläubiger mit einer Rückzahlung rechnen können und wie die Anleger informiert werden.

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2015 hieß es, dass die Windwärts-Gläubiger ihren Anteil aus der Konkursmasse frühestens 2020 erhalten sollen. Wie Insolvenzverwalter Römermann auf Anfrage von ECOreporter nun mitteilt, müsse sich die Windwärts-Gläubigergemeinschaft gedulden.

Rückzahlungshöhe noch nicht bekannt

"Die Inhaber von Windwärts-Genussrechte sollten, wie die weiteren Gläubiger, mit einer Rückzahlung im Jahr 2021 rechnen", sagt Römermann gegenüber ECOreporter.de. Nach Auskunft des Insolvenzverwalters könnte die Konkursmasse bis 2020 noch anwachsen. Die französischen Windwärts-Tochtergesellschaften wurden im Insolvenzverfahren mit der Maßgabe übertragen, dass die Gläubigergemeinschaft an den Gewinnen beteiligt wird. Laut dem Insolvenzverwalter wird sich das auf die Höhe der Rückzahlungen auswirken. Die Informationen würden den Gläubigern aber bereits vorliegen, erklärt Römermann.

Ein weiterer Grund für die Verzögerung: Die Forderungen der Gläubiger seien noch nicht vollständig erfasst. "Bevor alle Forderungen in der Insolvenztabelle aufgenommen sind, lassen sich die endgültigen Auszahlungssummen nicht ermitteln", erklärt der Insolvenzverwalter. Deshalb könne er den Gläubigern zum jetzigen Zeitpunkt noch keine genauen Informationen über die Höhe der Rückzahlungen geben.

Informationen über zwei Quellen abrufbar

Trotz des verschobenen Rückzahlungstermins läuft das Insolvenzverfahren aber nach Angaben des Insolvenzverwalters nach Plan. Von einigen Gläubigern hieß es, dass sie in den letzten vier Jahren über den Stand des Insolvenzverfahrens nicht informiert worden seien.

Doch Insolvenzverwalter Römermann wiegelt ab: "In der Gläubigerversammlung stimmten die Gläubiger dafür, dass ich als Insolvenzverwalter dem Gericht alle sechs Monate über den Stand des Verfahrens berichte. Halbjährlich lege ich dem Gericht die Berichte vor. Sie sind für alle Gläubiger über das Gläubiger-Informations-System (GIS) über unsere Website online aufrufbar."

Windwärts war Ende 2013 in die wirtschaftliche Schieflage geraten und hatte im März 2014 Insolvenz beantragt. Das Unternehmen hat zwischen 2006 und 2013 vier Genussrechte auf den Markt gebracht. 1.600 Anleger haben insgesamt 18,9 Millionen Euro darin investiert.

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