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Windwärts GmbH setzt Zinsen aller Genussrechte aus
Die Krise des Erneuerbare-Energien-Projektierers Windwärts GmbH zieht weitere Kreise: 1.600 Anleger von vier Genussrechten bekommen die Zinszahlungen für 2013 nicht ausgezahlt.
Was bislang nur im Raum stand, ist nun Gewissheit: Die Genussrechte-Anleger des Grünstromanlagenprojektierers Windwärts GmbH aus Hannover müssen auf die Zinsen verzichten, die sie eigentlich für das Geschäftsjahr 2013 hätten bekommen sollen. Das erklärte Unternehmenssprecher Stefan Dietrich gegenüber ECOreporter.de. Davon betroffen sind 1.600 Anleger von insgesamt vier Genussrechten, die Windwärts zwischen 2006 und 2013 auf den Markt gebracht hat. Sie alle seien bereits schriftlich informiert, so der Unternehmenssprecher.
Lage bei Windwärts „nicht existenzbedrohend“
Durch diese vorrübergehende Aussetzung aller Genussrechte-Zinsen behält die Windwärts GmbH nach eigenen Angaben 1,3 Millionen Euro ein. „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit Banken über ein Finanzierungskonzept zu unserem Restrukturierungspaket. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, dass im Unternehmen vorhandene Eigenkapital bis auf Weiteres dort zu belassen“, erklärt Unternehmenssprecher Dietrich. Bereits Ende Dezember 2013 hatte Windwärts die Gesamtrückzahlung des ersten Genussrechts aus dem Jahr 2006 ausgesetzt, was 300 Anleger betraf, die zusammengenommen Anspruch auf 1,9 Millionen Euro haben (mehr dazu lesen Sie in diesem Beitrag, der unter anderem auch thematisiert, inwiefern geschlossene Fonds von Windwärts betroffen sind). Trotz dieser Maßnahmen sei die Lage bei Windwärts nicht existenzbedrohend. Eine Insolvenz stehe nicht zu befürchten, betonte der Firmensprecher ausdrücklich: „Wir sind überzeugt davon, mit dem Ausstieg aus dem italienischen Markt und dem Geschäftsfeld Photovoltaik sowie der Konzentration auf die Entwicklung von Windenergieprojekten in Deutschland und Frankreich sowie den weiteren Restrukturierungsmaßnahmen den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Deshalb sind wir zuversichtlich wieder auf die Bahn zu kommen“, äußert Dietrich sich zuversichtlich.
Deutschlands nächste EEG-Reform als Stolperstein für das Windwärts-Geschäftsmodell?
Die aktuelle Problemlage der Windwärts GmbH hat nach deren Angaben auch mit
Verzögerungen bei Windkraftprojekten in Deutschland zu tun. Dennoch will das Unternehmen mit der begonnenen Restrukturierung, sein strategisches Hauptaugenmerk auf Windkraft in Deutschland legen. Dabei wird aktuell heftig über eine schnelle Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) diskutiert. Der zuständige Bundesminister Sigmar Gabriel plant nicht nur, die Einspeisevergütung für Windstrom aus neu errichteten Anlagen möglichst schon ab August 2014 deutlich zu beschneiden. Zudem soll der Ausbau der Windkraft an Land auf ein Maximalmaß von 2.500 Megawatt MW Leistungskapazität pro Jahr begrenzt werden (dieser Artikel stellt das „Gabriel-Papier“ im Detail vor). Die Windwärts-Führung will dennoch am Deutschland-Fokus festhalten: „Im Gabriel-Papier lesen wir nichts, das unserem Geschäftsmodell entgegensteht“, stellt Dietrich klar. „Gute Windkraftstandorte im Binnenland sollen weiter gefördert werden. Genau solche Standorte nutzen wir, um Windkraftanlagen zu projektieren. Es kommt jetzt auf die tatsächliche Höhe der Einspeisevergütungen an, die wir noch nicht kennen“, fährt er fort. „Was den vorgeschlagenen Ausbaukorridor betrifft, so liegt er mit 2.500 MW etwa bei dem, was 2013 tatsächlich erreicht wurde. Und dabei handelte es sich um das stärkste Windkraftjahr seit zehn Jahren. Anders als bei der Photovoltaik, wo es in der Vergangenheit deutliche Einschnitte gab, sehen wir dies als ein Einfrieren auf hohem Niveau.“ An den besonders windstarken Standorten Deutschlands, beispielsweise in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern oder an der niedersächsischen Nordseeküste, werde von Seiten der Politiker von Überförderung gesprochen. „Deshalb ist hier mit deutlichen Kürzungen der Vergütungen zu rechnen. Das betrifft uns aber nicht. Windwärts ist dort nicht aktiv“, sagt Dietrich. Das Papier in seiner aktuellen Form lasse noch Interpretationsspielräume. Deshalb müsse erst einmal abgewartet werden, was am Ende als EEG-Reform dabei herauskommt, so der Windwärts-Sprecher weiter.
Bildnachweis: Der Hauptsitz von Windwärts befindet sich in Hannover. / Quelle: Unternehmen.
Parallelen zum Pleite-Projektierer Prokon?
Die Insolvenz des umstrittenen Windkraftprojektierers Prokon überschattet derzeit nicht nur die Windbranche, sondern auch die Branche der nachhaltigen Geldanlagen (ECOreporter.de widmet dem Fall Prokon diese Sonderseite (Link entfernt)<link http:="" www.ecoreporter.de="" gut-erklaert="" gut-erklaert-prokon.html="" -="" external-link-new-window="" "Opens="" external="" link="" in="" new="" window"=""></link>). Windwärts hat wie Prokon über Genussrechte bei Anlegern Kapital für Erneuerbare-Energie-Anlagen eingesammelt. Das Alltagsgeschäft von Windwärts werde trotz dieser oberflächlichen Parallele nicht beeinflusst, berichtet Dietrich: „Wir versuchen derzeit nicht, über Genussrechte Kapital einzuwerben. Schon deshalb wirkt sich die Insolvenz von Prokon nicht auf unser Alltagsgeschäft aus. Natürlich gibt es Anleger-Anfragen die wir gerne beantworten. Im Gespräch mit unseren Anlegern gelingt es uns gut, die Unterschiede zwischen den Geschäftsmodellen deutlich zu machen.“ Diese lägen beispielsweise in der Konstruktion der Genussrechte: „Es handelt sich um langfristige Geldanlagen. Kurzfristige Kündigungsfristen gibt es bei uns nicht. Außerdem haben wir die Chancen und Risiken in den Anlageprospekten klar kommuniziert“, so Dietrich. Windwärts setze auf Transparenz: „Unsere Anleger können Einsicht in unsere Geschäftszahlen nehmen. Und über die Bilanz für 2012 haben wir sie bereits informiert. Was die Zahlen für 2013 betrifft, so müssen sich die Anleger allerdings noch etwas gedulden. Darüber können wir voraussichtlich im zweiten Quartal 2014 informieren“, erklärt der Unternehmenssprecher.
Was bislang nur im Raum stand, ist nun Gewissheit: Die Genussrechte-Anleger des Grünstromanlagenprojektierers Windwärts GmbH aus Hannover müssen auf die Zinsen verzichten, die sie eigentlich für das Geschäftsjahr 2013 hätten bekommen sollen. Das erklärte Unternehmenssprecher Stefan Dietrich gegenüber ECOreporter.de. Davon betroffen sind 1.600 Anleger von insgesamt vier Genussrechten, die Windwärts zwischen 2006 und 2013 auf den Markt gebracht hat. Sie alle seien bereits schriftlich informiert, so der Unternehmenssprecher.
Lage bei Windwärts „nicht existenzbedrohend“
Durch diese vorrübergehende Aussetzung aller Genussrechte-Zinsen behält die Windwärts GmbH nach eigenen Angaben 1,3 Millionen Euro ein. „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit Banken über ein Finanzierungskonzept zu unserem Restrukturierungspaket. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, dass im Unternehmen vorhandene Eigenkapital bis auf Weiteres dort zu belassen“, erklärt Unternehmenssprecher Dietrich. Bereits Ende Dezember 2013 hatte Windwärts die Gesamtrückzahlung des ersten Genussrechts aus dem Jahr 2006 ausgesetzt, was 300 Anleger betraf, die zusammengenommen Anspruch auf 1,9 Millionen Euro haben (mehr dazu lesen Sie in diesem Beitrag, der unter anderem auch thematisiert, inwiefern geschlossene Fonds von Windwärts betroffen sind). Trotz dieser Maßnahmen sei die Lage bei Windwärts nicht existenzbedrohend. Eine Insolvenz stehe nicht zu befürchten, betonte der Firmensprecher ausdrücklich: „Wir sind überzeugt davon, mit dem Ausstieg aus dem italienischen Markt und dem Geschäftsfeld Photovoltaik sowie der Konzentration auf die Entwicklung von Windenergieprojekten in Deutschland und Frankreich sowie den weiteren Restrukturierungsmaßnahmen den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Deshalb sind wir zuversichtlich wieder auf die Bahn zu kommen“, äußert Dietrich sich zuversichtlich.
Deutschlands nächste EEG-Reform als Stolperstein für das Windwärts-Geschäftsmodell?
Die aktuelle Problemlage der Windwärts GmbH hat nach deren Angaben auch mit

Bildnachweis: Der Hauptsitz von Windwärts befindet sich in Hannover. / Quelle: Unternehmen.
Parallelen zum Pleite-Projektierer Prokon?
Die Insolvenz des umstrittenen Windkraftprojektierers Prokon überschattet derzeit nicht nur die Windbranche, sondern auch die Branche der nachhaltigen Geldanlagen (ECOreporter.de widmet dem Fall Prokon diese Sonderseite (Link entfernt)<link http:="" www.ecoreporter.de="" gut-erklaert="" gut-erklaert-prokon.html="" -="" external-link-new-window="" "Opens="" external="" link="" in="" new="" window"=""></link>). Windwärts hat wie Prokon über Genussrechte bei Anlegern Kapital für Erneuerbare-Energie-Anlagen eingesammelt. Das Alltagsgeschäft von Windwärts werde trotz dieser oberflächlichen Parallele nicht beeinflusst, berichtet Dietrich: „Wir versuchen derzeit nicht, über Genussrechte Kapital einzuwerben. Schon deshalb wirkt sich die Insolvenz von Prokon nicht auf unser Alltagsgeschäft aus. Natürlich gibt es Anleger-Anfragen die wir gerne beantworten. Im Gespräch mit unseren Anlegern gelingt es uns gut, die Unterschiede zwischen den Geschäftsmodellen deutlich zu machen.“ Diese lägen beispielsweise in der Konstruktion der Genussrechte: „Es handelt sich um langfristige Geldanlagen. Kurzfristige Kündigungsfristen gibt es bei uns nicht. Außerdem haben wir die Chancen und Risiken in den Anlageprospekten klar kommuniziert“, so Dietrich. Windwärts setze auf Transparenz: „Unsere Anleger können Einsicht in unsere Geschäftszahlen nehmen. Und über die Bilanz für 2012 haben wir sie bereits informiert. Was die Zahlen für 2013 betrifft, so müssen sich die Anleger allerdings noch etwas gedulden. Darüber können wir voraussichtlich im zweiten Quartal 2014 informieren“, erklärt der Unternehmenssprecher.