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Windradhersteller Suzlon in roten Zahlen – Sparkurs geht weiter

Der indische Windradhersteller Suzlon Energy Ltd. ist tiefer in die roten Zahlen geraten. Neben dem auf Jahressicht rückläufigen Umsatz macht die Suzlon-Führung Währungseffekte durch die Rupie und einmalige Kosten der Umstrukturierung bei der deutschen Tochter REpower Systems für die Entwicklung verantwortlich. Konsequenz: Neben dem fortlaufenden Stellenabbau wurden bei REpower auch Führungskräfte ausgetauscht. Das geht aus offiziellen Statements des Unternehmens aus Pune hervor.

Suzlon Energy beendete das erste Quartal des Fiskaljahres 2014 (Bilanzstichtag 30. Juni) mit 38,5 Milliarden Rupien Umsatz und 482 Millionen Rupien Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) aus fortlaufenden Geschäften. Netto ergab sich ein Verlust bim 10,6 Milliarden Rupien. Umgerechnet bedeutet das 649 Millionen Dollar Umsatz 81 Millionen Dollar EBIT-Verlust und 173,5 Millionen Dollar Nettoverlust. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Umsatzeinbruch um 18 Prozent.

Im Vorjahresquartal hatte Suzlon noch 47,6 Milliarden Rupien Umsatz erzielt. Der EBIT-Verlust stieg zugleich um 10,7 Prozent. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der EBIT-Verlust noch bei 435,1 Millionen Rupien gelegen. Der Anstieg des Nettoverlustes lag sogar bei knapp 25 Prozent. Im Vorjahresquartal hatte Suzlon hier noch 8,48 Milliarden Rupien Defizit verbucht.

Suzlons Finanzlage ist auch deshalb angespannt, weil das Unternehmen umfangreiche Anleihen im Zusammenhang mit der Expansion außerhalb Indiens zu bedienen hat. Zudem sind die Preise für Windturbinen Marktbeobachtern zufolge seit 2009 um ein Viertel gefallen. Konzernweit hat Suzlon im ersten Quartal 2014 rund 1.000 Stellen gestrichen. Zum Vergleich: schon im gesamten Vorjahr hatte das Unternehmen 1.500 Mitarbeiter entlassen. Ein Teil davon auch in Deutschland bei REpower Systems.

An der Spitze der in Hamburg ansässigen Tochter haben die Inder mit Wirkung zum Monatsanfang August 2013 einige Umstellungen vorgenommen.  Lars Rytter ist seither als Chief Operating Officer für die Ausrichtung im operativen Geschäft verantwortlich. Er kommt  als ein wichtiger Architekt des eingeschlagenen Sparkurses. Sein erklärtes Ziel ist es, Einsparpotenziale in
den Bereichen Einkauf, Produktion und Fertigung umzusetzen. Der Däne war zwischen 2008 und 2010 als Supply Chain Officer für die Zulieferkette von REpower verantwortlich. Außerdem kommt mit  Russell Stoddart ein ehemaliger Vestas-Manager als neuer Technologie-Vorstand (Chief Technology Officer, kurz CTO) nach Hamburg. Nachdem der Brite zwischen 2009 und 2012 bei Vestas das globale Ingenieurswesen verantwortete, war er Suzlon zufolge in der Führungsspitze bei dem US-Autozulieferer BorgWarner aus North Carolina aktiv.

Suzlon Energy Ltd: ISIN INE040H01021 / WKN A0NJ7L
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