Windkraftunternehmen rutscht tiefer in die roten Zahlen

Mit einem fast verfünffachten Jahresverlust in Höhe von 244,1 Millionen Euro hat das französische Windkraftunternehmen Theolia SA sein Geschäftsjahr 2008 abgeschlossen. 2007 hatte der Verlust bei 48,6 Millionen Euro gelegen. Wie das Unternehmen aus Aix-en-Provence mitteilt, hätten die Auswirkungen der Finanzkrise in Zusammenhang mit zu aggressiven Expansionsplänen zu Abschreibungen in Höhe von 105,6 Millionen Euro geführt. Zusammen mit anderen Faktoren beliefen sich einmalige Sondereffekte auf 201,9 Millionen Euro. Der Umsatz sank von 288 Millionen auf 70 Millionen Euro.

Wegen einer Umstellung der Buchungsgrundsätze auf International Financial Reporting Standards 5 (IFRS) weichen die hier genannten Zahlen für 2007 von den bisher veröffentlichten ab. Bisher war für 2007 ein Umsatz von 306 Millionen Euro publiziert worden. Der Verlust aus der betrieblichen Tätigkeit stieg von bereinigt 36,5 auf 196 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen sei von positiven 12 Millionen in negative 37,8 Millionen Euro gedreht.

2008 seien keine Windparks verkauft worden, da das alte Management beschlossen habe, alle Windparks zu behalten. Außerdem sei ein 2007 abgeschlossener Vertrag über 31,4 Millionen Euro geplatzt, da der Kunde für den Kauf eines Windparks und eines Solarparks doch keine Finanzierung bekam. Das neue Management bemüht sich nun darum, wieder Windparks zu verkaufen.

Zurzeit werde das Business-Model überarbeitet. Daher gibt das Management zum aktuellen Zeitpunkt keine Zukunftsprognose ab.

Die Aktie gab heute morgen in Frankfurt 2,68 Prozent nach und notierte bei 2,90 Euro (9:38 Uhr). Ihr Jahresverlust beläuft sich auf rund 86 Prozent.

Theolia SA: ISIN FR0000184814 / WKN A0B550