Windkraftbaustelle Deutschland: Die Industrie fordert Signale aus der Politik. / Foto: Pixabay

  Erneuerbare Energie

Windkraftbranche fordert politische Signale

Verbände aus der Windindustrie haben auf die Ergebnisse der dritten Windkraft-Ausschreibungsrunde 2018 reagiert. Einhelliger Tenor: Es herrscht zu wenig Planungssicherheit.

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ECOreporter berichtete gestern über die dritte Ausschreibungsrunde dieses Jahres für Onshore-Windkraft in Deutschland. Der durchschnittliche Zuschlagswert lag laut Bundesnetzagentur bei 6,16 Cent/kWh und damit nahe am vorgegebenen Höchstwert. Alle Gebote erhielten einen Zuschlag.

"Die Lage ist sehr ernst“

Die Bundesnetzagentur sieht in den gestiegenen Zuschlagswerten einen "nur noch recht schwachen Wettbewerbsdruck“. Für die Windenergiebranche hingegen ist die geringe Nachfrage nach Windkraftgenehmigungen die Folge einer von der Politik ausgelösten Unsicherheit – mit erheblichen Konsequenzen für die Industrie.

"Der Fadenriss beim Zubau für 2019 ist kaum noch aufzuhalten“, sagt Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE). "Die Lage ist sehr ernst. Ohne die Bereitschaft, neue Flächen auszuweisen, wird der deutschlandweite Ausbau der Windenergie nicht vorankommen.“

Der BWE beklagt ein "Verwirrspiel um Ausschreibungsvolumen“. Die Ausbauziele für 2019 seien kaum noch zu erreichen, für 2020 könne nur durch "rasches politisches Handeln“ ein Verfehlen der Ziele verhindert werden. BWE-Präsident Albers befürchtet ohne klare Signale aus der Politik den Verlust von Jobs und Know-how im Windkraftsektor.

Politik und Industrie müssen zusammenarbeiten

Auch der Maschinenbauverband VDMA drängt darauf, die im Koalitionsvertrag festgehaltenen vier Gigawatt Zubau-Volumen möglichst schnell auf konkrete Ausschreibungen  zu verteilen. "Vor dem Hintergrund des energiepolitischen Stillstands seit über einem Jahr überrascht das Ergebnis keineswegs“, kommentiert VDMA-Geschäftsführer Mathias Zelinger die dritte Ausschreibungsrunde 2018.

Es brauche "eine gemeinsame Anstrengung von Bund, Ländern und Industrie, um zu ermöglichen, dass ausreichend genehmigte Projekte im Markt sein können“. Benötigt würden dazu unter anderem eine genaue Ausgestaltung des Sonderausschreibungsvolumens und die Definition des Ausbaupfades zum Erreichen der Klimaziele 2030.

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