PNE und Eolus planen gemeinsam den Bau eines Offshore-Windparks in Lettland. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Windkraft: PNE und Eolus gründen Joint Venture in Lettland

Die Grünstrom-Unternehmen PNE aus Cuxhaven und Eolus aus Schweden haben ein Joint Venture für die Entwicklung des Offshore-Windparks Kurzéme in Lettland gegründet. Der Park wird eine installierte Leistung von rund 1.000 Megawatt (MW) haben und soll noch vor 2030 in Betrieb genommen werden.

Das gemeinsame Unternehmen trägt den Namen SIA Kurzéme Offshore, PNE und Eolus halten je 50 Prozent. Für PNE ist es das erste Projekt im Baltikum, Eolus ist in der Region bereits seit zehn Jahren aktiv.

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Das Projektgebiet liegt in der Ostsee vor der Westküste Lettlands. Der Windpark hat nach Angaben von PNE das Potenzial, jährlich 4,5 Terawattstunden Strom zu erzeugen. Eolus hat erste Studien durchgeführt und das Projekt seit 2020 entwickelt.

Der Antrag für das Projekt sei gestellt, heißt es in der PNE-Mitteilung weiter. Die Untersuchungen für die Umweltverträglichkeitsprüfung würden nach Erhalt der Untersuchungserlaubnis starten. Das Projektgebiet ist auch Gegenstand einer zukünftigen Ausschreibung.

Aktien mit Unsicherheiten

Die PNE-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 2,8 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 20,90 Euro (Stand: 19.1.2023, 10:56 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 5 Prozent eingebüßt, im Jahresvergleich ist sie 139 Prozent im Plus.

PNE war jahrelang als reiner Windparkprojektierer tätig, betreibt mittlerweile aber auch vermehrt eigene Anlagen und errichtet Stromspeicher. Die Aktie läuft schon seit längerer Zeit sehr gut, auf fünf Jahre gesehen hat sie 560 Prozent zugelegt. 2022 gehörte sie in einem krisengeplagten Umfeld zu den Gewinnern an der Börse.

Einer der Gründe für die hohen Kurszuwächse sind andauernde Übernahmespekulationen um PNE. Die US-Großbank Morgan Stanley plant offenbar, ihren 40-prozentigen Anteil am Unternehmen zu verkaufen, ein eigener Übernahmeversuch der Bank war Ende 2019 gescheitert.

Aber: PNE schreibt aktuell rote Zahlen, gestiegene Kosten und umfangreiche Investitionen in neue Erneuerbare-Energien-Anlagen lassen kaum Spielraum für Gewinne. Auch gemessen am Umsatz ist die Aktie sehr teuer: Das erwartete Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) für das Geschäftsjahr 2022 liegt bei mehr als 10 – ein hoher Wert.

Die im Juni vollständig platzierte PNE-Unternehmensanleihe 2022/27 (ISIN: DE000A30VJW3) notiert an der Börse Tradegate derzeit bei 102,67 Prozent ihres Nennwertes (Handelsschluss 18.1.2023, 22:25 Uhr). ECOreporter hat sich die Anleihe hier näher angesehen.

Die Aktie von Eolus ist an der Börse Frankfurt aktuell 1 Prozent im Minus und kostet 10,07 Euro (Stand: 19.1.2023, 9:15 Uhr). Auf Monatssicht liegt die Aktie 12,8 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 5,2 Prozent an Wert verloren.

Die Eolus-Aktie schwankte im letzten Jahr stark, das Unternehmen litt unter Projektverzögerungen. Sowohl Umsatz als auch Auftragsbestand waren rückläufig. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 liegt bei 22, das für 2023 bei deutlich niedrigeren 9.

Allerdings bleiben erhebliche Unsicherheiten. ECOreporter rät defensiven Anlegerinnen und Anlegern dazu, zunächst abzuwarten, inwieweit sich das Geschäft des Unternehmens erholen kann.

Lesen Sie auch: Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

PNE AG Aktie:

Eolus Vind AB Class B:

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