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Windaktien im Kurskeller - welche Papiere haben Potential?
Der Weltmarktführer: Vestas Wind Systems A/S
Bis in die 1970er Jahre stellte die dänische Vestas landwirtschaftliche Fahrzeuge und Hydraulikkräne her. In der damaligen Ölkrise sanken die Absätze, Vestas suchte neue Geschäftsfelder – und fand schließlich die Windenergie. 1980 begann die Serienproduktion von Windkraftanlagen, und seit 1987 konzentriert sich Vestas ganz auf diesen Bereich. Schon 1995 errichteten die Dänen die ersten Anlagen für einen Windpark auf See. 1998 ging das Unternehmen an die Börse, 2004 fusionierte es mit der damals in eine Schieflage geratenen ebenfalls dänischen NEG Micon. Vestas profitiert insbesondere von Skaleneffekten infolge der hohen Produktionsmenge. Als Abnehmer großer Mengen können die Dänen zum Beispiel Rohstoffe günstiger einkaufen. Das Unternehmen erzielt seit Jahren Gewinnspannen, die über dem Branchendurchschnitt liegen. Neben seiner schieren Größe sind die lange Liste an Referenzprojekten und über viele Jahre aufgebaute Beziehungen zu Lieferanten und Kunden in mittlerweile 26 Ländern Wettbewerbsvorteile. In besonders wachstumsstarken Märkten haben die Dänen eigene Produktionsstätten errichtet. Im boomenden Windmarkt Chinas stammt bereits jede neunte Anlage von Vestas, in den USA hat nur die einheimische General Electric Wind mehr Windräder errichtet. Die Vestas-Turbine V80 mit 2 Megawatt (MW) Leistung zählt zu den meistverkauften Anlagen weltweit. Die verkaufte Gesamtleistung belief sich 2008 auf rund 5,6 Gigawatt (GW) – Weltspitze.
Als größter Anbieter auf dem Markt dürfte Vestas von Ausbauprogrammen für Windkraft in Europa und besonders in den USA profitieren. Für langfristig ausgerichtete Investoren ist es unerheblich, dass Kunden der Dänen wegen der Kreditklemme derzeit vielleicht Aufträge verschieben müssen. Die Nachfrage nach Vestas-Anlagen wird hoch bleiben, die hohe Marge ist aufgrund der starken Marktposition kaum gefährdet. Die Aktie fiel beim Börseneinbruch nach der Lehman-Pleite von rund 90 auf 30 Euro und damit auf das Niveau von 2006 zurück. Bis heute legte sie kaum zu. Eine kräftigere Kurserholung steht an. Bei Kursen von unter 45 Euro kann sich der Einstieg lohnen.
Windmühlen aus dem Lande Don Quichotes: Gamesa Corp. Tecnologica S.A.
Gamesa ist Marktführer bei Windkraftanlagen in Spanien, dem nach Deutschland größten Windmarkt in Europa. Das Unternehmen aus Vitoria-Gasteiz im Baskenland wurde 1976 als „Grupo Auxiliar Metalúrgico“ gegründet und war als Technologiekonzern zunächst auf Robotik und Mikroelektronik ausgerichtet. Die Umwelttechnik-Sparte baute 1993 die erste Windkraftanlage, 1996 errichtete sie den ersten Windpark. Zudem versuchte sich die Gesellschaft in Solarprojekten, stieg daraus aber nach wenigen Jahren wieder aus. Nun konzentriert sich Gamesa ganz auf den Bau und die Errichtung von Windkraftanlagen. 2000 ging das Unternehmen an die Börse, 2002 folgte die Namensänderung in Gamesa Corporación Tecnológica.

Gamesa gehört seit Jahren zu den drei weltweit führenden Herstellern von Windkraftanlagen. Auf fast allen wichtigen Märkten hat sich das Unternehmen etabliert. Es rechnet zwar 2009 mit einem geringen Wachstum, hat aber stets sehr konservative Prognosen abgegeben. Langfristig dürfte es überdurchschnittlich vom weltweiten Ausbau der Windkraft profitieren. Die im Vergleich zum operativen Geschäft geringe Verschuldung ist ein weiteres Plus. Aktuell notiert die Gamesa-Aktie mit unter 10 Euro auf einem Fünfjahres-Tief. Das Potential liegt deutlich höher. Bei Kursen bis zu 20 Euro kann sich der Einstieg mittelfristig rechnen.
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Gamesa Corp. Tecnologica S.A.: ISIN ES0143416115 / WKN A0B5Z8
Vestas Wind Systems A/S: WKN 913769 / ISIN DK0010268606
Bildhinweis: Windparks mit Anlagen von Vestas und Gamesa. / Quelle jeweils: Unternehmen