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Windaktie Nordex unter Druck - Analyst nimmt Stellung

Seit Nordex am Montag die seit Monaten angestrebte Übernahme der Konkurrentin Acciona Windpower gemeldet hat, ging es für die Windaktie abwärts. Sie notiert heute um 11 Uhr im Xetra mit 22,3 Euro um 3,6 Prozent niedriger als zum Handelsbeginn und hat sich auf Monatssicht um über 15 Prozent verbilligt. Wie sollten Anleger nun reagieren?

Sven Diermeier, Analyst der WGZ Bank, sieht die Entwicklung entspannt. Er hält die Übernahme „aus strategischer Perspektive für sinnvoll.“ Nordex stehe in den bisherigen Kernmärkten des Windradherstellers vor großen Herausforderungen. Dazu zählt insbesondere Deutschland. Die Bundesregierung will ab 2017 den Ausstieg aus festen Einspeisetarifen für Windstrom einleiten und damit beginnen, die Preise für Windstrom aus neuen Projekten über Ausschreibungen zu ermitteln. In welchem Umfang diese Windkraftauktionen erfolgen steht noch immer nicht fest. In jedem Fall dürfte es für Investoren deutlich schwieriger werden, neue Windkraftprojekte zu kalkulieren. Der Nordex-Vorstand rechnet daher mit einer sinkenden Nachfrage im bislang wichtigsten Absatzmarkt des Unternehmens.

Mit der Übernahme von Acciona Windpower verbessert Nordex die Ausgangssituation in wachstumsstarken Auslandsmärkten wie den USA und Schwellenländern, in denen die Regierungen den Ausbau der Windkraft vorantreiben wollen. Die Finanzierung der Übernahme, deren Transaktionswert Nordex mit 785 Millionen Euro beziffert, hat das Unternehmen mit einer grünen Anleihe finanziert (hier  erfahren Sie mehr darüber).

Sven Diermeier rät dazu, die Aktie von Nordex zu halten. Zwar gibt er auch zu bedenken, dass Nordex keine Erfahrungen mit Übernahmen hat. Er rechnet jedoch damit, dass der Windturbinenbauer den Gewinn in 2016 deutlich erhöhen und dessen Aktie wieder zulegen wird. Als Kursziel für die nächsten zwölf Monate nennt er 27 Euro.

Nordex SE: ISIN DE000A0D6554  / WKN A0D655
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