Anleihen / AIF

Wind- und Wasserfonds laufen geschlossenen Solarfonds den Rang ab

Der Markt für geschlossene Neue-Energie-Fonds ist im Wandel: In Deutschland und Europa werden immer weniger Solarfonds aufgelegt. Stattdessen setzen Fondsinitiatoren und Emissionshäuser verstärkt auf Beteiligungsangebote zu Wind- und Wasserkraftprojekten. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie der Fondsrating-Spezialistin Scope aus Berlin. Grund der Verlagerung des Angebots sind der Studie zufolge die europaweit sinkenden Einspeisevergütungen für Sonnenstrom.

Das mache Solaranlagen als Fondsinvestment weniger rentabel und damit auch weniger attraktiv, so die Studienautoren. Dies sei jedoch nicht der einzige Grund, für den Rückgang: Weil in der Vergangenheit immer mehr auf den Solarfondsmarkt gekommen seien, sei es mit der gewachsenen Konkurrenz schwieriger geworden, geeignete Projekte für die Fonds zu erstehen. Auch weil immer weniger Flächen für Solaranlagen ausgewiesen werden. Beispielsweise durch die Abschaffung der Einspeisevergütung für Freiflächen-Solaranlagen auf Ackerflächen in Deutschland.

Dies schlägt sich im Emissionsvolumen der Neue-Energie-Fonds nieder: 2010 war noch 82 Prozent des gesamten Kapitals, das geschlossene Energie-Fonds einwarben, von Solarfonds eingesammelt worden. 2011 lag der Anteil der Solarfonds am Emissionsvolumen noch bei 47 Prozent, Tendenz in den ersten fünf Monaten 2012 weiter fallend. Einige Fondsanbieter, sind dazu übergegangen, mehrere Erneuerbare-Energie-Formen im Beteiligungsangeboten zu kombinieren, also gemischte Portfolios beispielsweise mit Wind-, Solar- und Biogasanlagen anzubieten. Auch solche Angebote haben reine Solarfonds weiter ins Hintertreffen gebracht. Letztere machen Scope zufolge jetzt nur noch 29 Prozent des Emissionsvolumens aller Energie-Fonds aus.

Zwei Anlageklassen haben die Scope-Analysten als Profiteure dieser Entwicklung ausgemacht: Wasser- und Windkraft. Wasserkraft erreichte 2011 als neu entdecktes Anlagesegment für geschlossene Fonds auf Anhieb einen Anteil von 13 Prozent am Emissionsvolumen. Von Januar bis Mai 2012 stieg der Anteil weiter auf 22 Prozent. Der zweite große Profiteur ist die Windkraft. Windfonds erlebten als älteste aller Neue-Energie-Anlageklassen in Deutschland eine echte Renaissance: Bis 2010 lag ihr Anteil bei maximal 2,5 Prozent. 2011 waren es bereits 8 Prozent. Und 2012 stehen Windfonds bislang für 12 Prozent des emittierten Volumens im Bereich Energie (Opens external link in new windowhier gelangen Sie zu einer Übersicht über aktuelle Angebote zu geschlossenen Windfonds.
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