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Erneuerbare Energie, Meldungen
Weniger Windstrom aus der Nordsee – Offshore-Anteil insgesamt höher
Die Windkraftwerke in der Nordsee haben im ersten Halbjahr wetterbedingt deutlich weniger Strom geliefert als im Vorjahreszeitraum. Weil aber Flautephasen den Windenergieertrag an Land noch stärker drückten, stieg gleichzeitig der Anteil des Nordseestroms an der gesamten deutschen Windstromerzeugung.
Im Zeitraum Januar bis Juni kletterte der Anteil der Offshore erzeugten Energie demnach auf 16,6 (Vorjahr: 15,6) Prozent. Das teilte der Netzbetreiber Tennet in Bayreuth mit. Das erste Halbjahr 2021 war ausgesprochen windstill. Am krassesten fiel bislang der Juni auf: Mit 38 Prozent lag der Windwert sogar deutlich unter der Hälfte des langjährigen Durchschnitts im BDB Windindex.
Strom für 8 Millionen Haushalte
Für Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens belegt diese Entwicklung, wie nötig ein Ausbau der Windenergie auf See (Offshore) für die Versorgungssicherheit und eine erfolgreiche Energiewende ist. Denn in windschwächeren Jahren verschiebe sich das Verhältnis der erzeugten Windenergie Richtung Offshore. "Dort generieren wir im Durchschnitt rund doppelt so viele Volllaststunden wie onshore und können somit Flauten an Land teilweise kompensieren", so Meyerjürgens.
Insgesamt sank die von Tennet von der deutschen Nordsee übertragene Windenergie im ersten Halbjahr um 16 Prozent auf 9,67 Terawattstunden (TWh). Von Windenergieanlagen in der Ostsee, die nicht zum Netzgebiet von Tennet gehören, kamen 1,81 TWh und damit 17,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Der gesamte Offshore-Windertrag Deutschlands lag somit im ersten Halbjahr 2021 bei etwa 11,5 TWh.
Inklusive des an Land erzeugten Windstroms - rund 47 (Vorjahr: 60) TWh - kam Deutschland laut Tennet damit in der ersten Jahreshälfte auf einen Gesamt-Windertrag von 58,15 TWh. Allein die Windanlagen auf See können nach Branchenschätzungen rechnerisch um die 8 Millionen Haushalte mit elektrischer Energie versorgen.
Ausbau von Offshore-Windkraft stagniert
Während an Land der Windenergie-Ausbau zuletzt wieder etwas stieg, stagniert die Kapazität der in der Nordsee installierten Windräder bei 6,7 Gigawatt. Erstmals seit vielen Jahren wird es 2021 keine neuen Windenergieanlagen auf See geben. Ab Mitte und vor allem gegen Ende dieses Jahrzehnts erwartet die Branche indes einen verstärkten bis sehr starken Zubau. Bis 2030 strebt die Bundesregierung einen Ausbau auf 20 und bis 2040 auf 40 Gigawatt an.
Schon heute wird in Deutschland mehr Strom aus Wind (2020: 25,6 Prozent) als aus Kohle (24,8 Prozent) gewonnen. Angesichts des absehbaren Endes von Atom- und Kohlestrom ist aber noch erheblich mehr erneuerbare Energie erforderlich.
Gerade erst hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Bedarfsprognose zum Jahr 2030 deutlich erhöht. Für Millionen von Elektroautos, Wärmepumpen und die Erzeugung von grünem Wasserstoff dürfte demzufolge der Stromverbrauch um 10 bis 15 Prozent über den bisherigen Annahmen liegen.
Wenn Sie sich für Aktien aus der Windkraftbranche interessieren, lesen Sie unsere Übersicht: Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.