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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Meldungen
Weltweiter Solarmarkt im Aufwind - welche Aktien sind besonders aussichtsreich
Nach der harten Marktbereinigung bei den Solarherstellern haben die überlebenden Unternehmen hervorragende Wachstumschancen. Denn der weltweite Photovoltaikmarkt wird in den kommenden Jahren einen enormen Schub erhalten und dabei die Windkraft überflügeln: nicht nur beim jährlichen Wachstum, sondern sogar bei der globalen Gesamtkapazität. Das geht aus neuen Marktstudien hervor. Und es macht das Investment in Solarwerte für langfristig ausgerichtete Anleger attraktiv. Allerdings dürften nicht alle Solarunternehmen von diesem Aufwertstrende profitieren.
Nicht allzu gut sieht es vor allem für Marktakteure aus Europa aus. Hier nahm zwar der weltweite Siegeszug der Photovoltaik ihren Anfang. Deutschland war im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts die Lokomotive des Weltmarktes und ist auch heute noch mit einer Gesamtkapazität von rund 36 Gigawatt (GW) der weltweit größte Solarmarkt. Aber gegenüber den Vorjahren hat sich der jährliche Zubau in 2013 auf rund 3,3 GW mehr als halbiert und in diesem Jahr droht er sogar unter die Marke von zwei GW zu fallen (wir berichteten darüber). Das ist vor allem eine Folge der stark abgesenkten Solarstromtarife. Andere Staaten in der EU sind auch hier dem deutschen Vorbild gefolgt, nicht selten sind dort die Einschnitte bei der Solarförderung noch tiefer ausgefallen, weshalb der gesamte europäische Markt seine Dynamik eingebüßt hat. Das größte Wachstum gibt es derzeit noch in einzelnen EU-Staaten, die wie es etwa Großbritannien oder einige osteuropäische Staaten in der Vergangenheit versäumt hatten, das Potential der Photovoltaik zu nutzen und jetzt aufzuholen beginnen. Aber auf EU-Ebene ist das Interesse offenbar gering, der Solarbranche neue Impulse zu geben – das zeigen etwa die wenig ehrgeizigen Ausbaupläne für 2030 -, auch weil die herkömmlichen Energieversorger die Erneuerbaren Energien nun ernst nehmen und verstärkt Einfluss darauf nehmen, um das weitere Wachstum dieser Konkurrenz abzubremsen. Für die nächsten Jahre ist zumindest nicht abzusehen, dass die Politik in der EU der Solarbranche verstärkt unter die Arme greift.
Aus diesem Grund steht der Neustart der SolarWorld AG aus Bonn, nach eigenen Angaben der größte Solarhersteller der EU, unter keinem guten Stern. Mit einer harten finanziellen Sanierung zu Lasten der Anleger, die in Aktien und Anleihen des Unternehmen investiert hatten, hat es sich zwar das Überleben vorläufig gesichert. Aber es hängt weiter stark von der Nachfrage aus Europa ab. Im 1. Quartal ist der Umsatzanteil des Geschäfts in Asien und in Nordamerika, weltweit die Regionen mit dem stärksten Wachstum, gegenüber dem Vorjahr sogar noch deutlich gesunken (hier erfahren Sie mehr darüber). Wenn es SolarWorld nicht gelingt, in den Zukunftsmärkten nicht nur Fuß zu fassen, sondern nenneswerte Marktanteile zu erobern, wird es dem Solarkonzern schwer fallen, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Denn die weltweit größten Solarkonzerne, First Solar und Canadian Solar aus Nordamerika ebenso wie Yingli, Trina und JA Solar aus China, verkaufen weitaus mehr Solartechnik als die Bonner. Zum Vergleich: Weltmarktzführer Yingli 2013 erzielte einen Modulabsatz mit insgesamt 3.250 Megawatt (MW) Leistungskapazität, während SolarWorld nur 588 absetzen konnte (ganz zu schwiegen von kleineren Herstellern wie der Solar-Fabrik AG aus Freiburg, die nicht einmal auf 100 MW kam). Selbst das bestplatzierte westliche Solarunternehmen unter den zehn größten Solarherstellern, First Solar aus Arizona auf Rang 6, erreichte in 2013 mit 1.600 MW einen weitaus höheren Absatz als SolarWorld. Doch je mehr ein Solarhersteller produzieren und absetzen kann, desto geringer sind seine Kosten je Stück (Skaleneffekt), unter anderem weil er bei größeren Mengen seine Zulieferungen günstiger einkaufen kann. Und damit steigen die Margen der großen Hersteller weiter, können sie leichter in ihre Fertigung investieren und zudem ihre Produkte immer günstiger anbieten. So dass der Vorsprung auf SolarWorld eher anwachsen statt schrumpfen wird.
Photovoltaikboom in den USA
Vor allem in Asien boomt die Nachfrage für Solartechnik. Japan und vor allem China waren in 2013 die mit Abstand größten Solarmärkte weltweit, mit einem Zubau von sieben bzw. zwölf GW allein im vergangenen Jahr. Und in diesen Märkten kommen vor allem Solarhersteller aus der Region zum Zug. Zwar ringen einige chinesische Konzerne wie Marktführer Yingli mit extrem hohen Schulden. Doch die steten Verbesserungen in ihren Bilanzen und die guten Wachstumsaussichten können die Gläubiger gnädig stimmen. Zumal genügend große Hersteller solide finanziert sind, vor allem Canadian Solar, First Solar und SunPower aus Nordamerika. Sie alle profitieren stark von dem starken Wachstum des US-amerikanischen Solarmarktes, der in 2013 zwar mit fünf GW hinter Japan und China nur auf Platz 3 rangierte, aber seit Jahren starke Zuwachsraten aufweist.
Ein Marktreport von McKinsey betont die guten Zukunftschancen der Photovoltaik im Allgemeinen und in den USA im Besonderen. Dort werde Solarstrom immer günstiger produziert und könne daher an immer mehr Standorten mit herkömmlichem Strom konkurrieren. Bislang habe vor allem die Nachfrage der großen Energieversorger, die in vielen Bundesstaaten hohe Mindestmengen ihres Stromangebotes aus regenerativen Quellen beziehen müssen, die Nachfrage für Solartechnik getrieben. Canadian Solar, First Solar und SunPower liefern nicht nur die Module für große Solarfarmen, sie setzen diese auch für Kunden um, profitieren von diesem Trend also doppelt. Nun kommt hinzu, dass immer mehr US-Firmen in Photovoltaik investieren, etwa in Anlagen auf Fabriken, Lagerhallen und Verkaufsgebäuden, um sich klimaschonend mit Strom aus eigener Produktion zu versorgen. Das rentiere sich aufgrund der stark gesunkenen Preise für Solartechnik immer mehr. Und die Autoren der McKinsey-Studie sagen voraus, dass es in den kommenden Jahren noch viel günstiger werden wird, Solaranlagen umzusetzen. Sie erwarten für den Zeitraum 2015 bis 2020 eine Halbierung der Gesamtkosten einer Solaranlage; aufgrund weiter sinkender Modulpreise, vor allem aber, weil die die Umsetzung immer effizienter und damit günstiger werde.
Bildhinweis: US-Solarpark von First Solar. / Quelle: Unternehmen
Dies sei auch ein Grund, warum immer mehr Großkonzerne dazu übergingen, sich selbst mit Grünstrom zu versorgen. McKinsey verweist auf Beispiel wie Google und Wal-Mart, die beide angekündigt haben, ihren Strombedarf in wenigen Jahren zu 100 Prozent aus Erneuerbarer Energie zu decken und dabei vor allem auf Photovoltaik setzen. Diese Beispiele würden Schule machen und auch auf das Geschäft mit Solaranlagen auf Privathäusern ausstrahlen. So hätten bereits Finanzkonzerne wie Goldman Sachs das potential des Solarmarktes für sich erkannt. Der Finanzkonzern stellt jetzt dem Projektierer SolarCity eine halbe Milliarde US-Dollar zur Verfügung, der seinen Kunden auf Pump eine Solaranlage aufs Dach setzt und seine Erlöse damit generiert, dass diese dann über Jahre von den Hausbesitzern abbezahlt wird. Für diese wiederum ist das zunehmend attraktiv, weil sie so ihre Stromkosten verringern können.
Die besten Geschäfte werden in Asien gemacht
Hinzu kommt, dass alle drei, Canadian Solar, First Solar und SunPower, auch stark im Asien-Geschäft sind, sowohl in Japan als auch in China nenneswerte Einnahmen erzielen und Aussicht auf weitere Vertriebserfolge haben. Umgekehrt sind für die chinesischen Solarhersteller, die in 2013 57 Prozent aller auf der Welt verkauften Module hergestellt haben, die westlichen Absatzmärkte immer unwichtiger. Sie verzeichenen einen so hohe und weiter stark ansteigende Nachfrage aus der Heimatregion, dass diese ihnen bereits gutes Wachstum garantiert. Nach dem massiven Preisverfall der vorangegangenen Jahre, der durch hohe Überkapazitäten im Weltmarkt ausgelöst worden war, können sie jetzt wieder profitabel wirtschaften und wieder Gewinne erzielen, um so weiteres Wachstum zu finanzieren.
Angebot und Nachfrage haben sich wieder angeglichen und nun ist es nur noch das Ringen um Marktanteile, das weitere, doch moderatere Preisreduktionen erzwingt. Das US-amerianische Marktforschungsinstitut Clean Edge sagt für die kommenden Jahre pro Jahr einen durchschnittlichen Preisrückgang von sieben Prozent voraus. Das können die großen Solarhersteller bei Margen um die 20 Prozent und mit weiter sinkenden Produktionskosten je Stück auffangen.
Bildhinweis: Modulproduktion bei der chinesischen JA Solar. / Quelle: Unternehmen
Vor allem in China ist die Nachfrage weiter sehr hoch. Die Regierung in Peking sah sich sogar gezwungen, die Höchstgrenze der Solarprojekte, die in diesem Jahr noch feste Einspeisetarife beanspuchen können, auf 14 GW zu begrenzen. Und im kommenden Jahr dürfte die Nachfrage in dem Land mit weiter extrem hohen Energiebedarf und extremen Umweltproblemen durch die Nutzung von Kohle zur Energieproduktion ähnlich hoch ausfallen. Zugleich steigt die Nachfrage aus anderen, jungen Solarmarkten in der Region wie etwa Thailand. Der indische Solarmarkt, ein schlafender Riese, scheint allmählich zu erwachen und steht für ein ähnlich großes Nachfragepotential wie in China. Daneben dürfte die Nachfrage aus Japan, wo nach der Atomkatastrophe von Fukushima feste Einspeisetarife für Solarstrom eingeführt werden, zwar weniger stark ansteigen, unter anderem aufgrund von Problemen beim Netzanschluss für neue Großprojekte. Aber dafür wird dort weiter die weltweit attraktivste Solarstromvergütung gezahlt und ist das Preisniveau für Solartechnik entsprechend hoch. Beide Entwicklungen eröffnen den Solarkonzernen aus Fernost gute Geschäftschancen in der nahen Zukunft.
Der Weltmarkt legt jetzt erst richtig los
Doch auch auf längere Sicht haben diese Großunternehmen sehr gute Aussichten. Das legt vor allem eine Marktprognose von Clean Edge nahe. Deren Autoren sagen voraus, dass der weltweite Solarmarkt, der seit 2006 trotz der tiefen Krise von 2011 bis 2013 im Schnitt pro Jahr stets um 50 Prozent gewachsen ist, in den kommenden Jahren eine noch viel stärkere Dynamik entfalten wird. Unter anderem weil Solartechnik so billig und damit auch in ärmeren Ländern eine bezahlbare Alternative zur herkömmlichen Energieversorgung geworden ist. Es sei ein derart starkes Wachstum der Nachfrage zu erwarten, dass die großen Solarhersteller ihre Umsätze weiter steigern können, obwohl die Preise weiter fallen. Weltweit werde die Nachfrage nach Photovoltaik stark ansteigen, weil sie eine dezentrale Stromversorgung ermögliche, weil damit aufstrebende Wirtschaftsräume mit Energie versorgt werden können, ohne wie derzeit etwa in den chinesichen Metropolen die Luft mit den Emissionen von Kohlekraftwerken verpesten zu müssen und weil es angesichts steigender Preise für fossile Brennstoffe schlichtweg günstiger sein werde. Auch sei es weniger riskant und technisch weniger aufwändig, auf Photovoltaik zu setzen als kostspielige Atomkraftwerke zu bauen und zu betreiben.
Clean Edge geht davon aus, dass die Nachfrage für Solartechnik in den kommenden Jahren jedes Jahr zweistellig anwachsen und der Gesamtumsatz Solarmodulhersteller bis 2021 auf rund 160 Milliarden Dollar ansteigen wird. Bis dahin werde die Photvoltaik zur weltweiten Nummer 1 unter den Erneuerbaren Energien aufsteigen und die Windkraft übertrumpfen. Für 2021 erwartet Clean Edge eine in dem Jahr neu errichtete globale Solarstromkapazität von über 715 GW und dass dagegen weltweit nur rund 698 GW Windstromkapazität aufgestellt werden. Zum Vergleich: in 2013 gingen weltweit Windräder mit 318 GW neu ans Netz und Solaranlagen mit insgesamt rund 45 GW.
Zuletzt sind die Kurse einiger langfristig aussichtsreicher Solaraktien deutlich gesunken, auch wenn sie auf Jahressicht weiter deutlich im Plus liegen. Unter anderem deshalb, weil etliche Investoren die starken Kurszuwächse des letzten Jahres zu Geld gemacht haben. Das aber eröffnet langfrsitig ausgerichteten Anlegern die Chance zu einem vergleichsweise günstigen Einstieg. Das gilt zum Beispiel für den Anteilsschein von Canadina Solar, der trotz den jüngsten Einbußen auf Jahressicht immer noch 238 Prozent teuerer ist als vor einem Jahr, SunPower mit immer noch 37 Prozent Jahres-Plus und First Solar, die nun nur noch zwölf Prozent über dem Vorjahreswert notiert. Auch China erscheinen Trina Solar mit 66 Prozent und JA Solar mit 67 Prozent Jahres-Plus derzeit besonders aussichtsreich.
Canadian Solar: ISIN CA1366351098
First Solar: ISIN US3364331070
SunPower: ISIN US8676524064
JA Solar: ISIN US4660902069
Trina Solar: ISIN US89628E1047
Nicht allzu gut sieht es vor allem für Marktakteure aus Europa aus. Hier nahm zwar der weltweite Siegeszug der Photovoltaik ihren Anfang. Deutschland war im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts die Lokomotive des Weltmarktes und ist auch heute noch mit einer Gesamtkapazität von rund 36 Gigawatt (GW) der weltweit größte Solarmarkt. Aber gegenüber den Vorjahren hat sich der jährliche Zubau in 2013 auf rund 3,3 GW mehr als halbiert und in diesem Jahr droht er sogar unter die Marke von zwei GW zu fallen (wir berichteten darüber). Das ist vor allem eine Folge der stark abgesenkten Solarstromtarife. Andere Staaten in der EU sind auch hier dem deutschen Vorbild gefolgt, nicht selten sind dort die Einschnitte bei der Solarförderung noch tiefer ausgefallen, weshalb der gesamte europäische Markt seine Dynamik eingebüßt hat. Das größte Wachstum gibt es derzeit noch in einzelnen EU-Staaten, die wie es etwa Großbritannien oder einige osteuropäische Staaten in der Vergangenheit versäumt hatten, das Potential der Photovoltaik zu nutzen und jetzt aufzuholen beginnen. Aber auf EU-Ebene ist das Interesse offenbar gering, der Solarbranche neue Impulse zu geben – das zeigen etwa die wenig ehrgeizigen Ausbaupläne für 2030 -, auch weil die herkömmlichen Energieversorger die Erneuerbaren Energien nun ernst nehmen und verstärkt Einfluss darauf nehmen, um das weitere Wachstum dieser Konkurrenz abzubremsen. Für die nächsten Jahre ist zumindest nicht abzusehen, dass die Politik in der EU der Solarbranche verstärkt unter die Arme greift.
Aus diesem Grund steht der Neustart der SolarWorld AG aus Bonn, nach eigenen Angaben der größte Solarhersteller der EU, unter keinem guten Stern. Mit einer harten finanziellen Sanierung zu Lasten der Anleger, die in Aktien und Anleihen des Unternehmen investiert hatten, hat es sich zwar das Überleben vorläufig gesichert. Aber es hängt weiter stark von der Nachfrage aus Europa ab. Im 1. Quartal ist der Umsatzanteil des Geschäfts in Asien und in Nordamerika, weltweit die Regionen mit dem stärksten Wachstum, gegenüber dem Vorjahr sogar noch deutlich gesunken (hier erfahren Sie mehr darüber). Wenn es SolarWorld nicht gelingt, in den Zukunftsmärkten nicht nur Fuß zu fassen, sondern nenneswerte Marktanteile zu erobern, wird es dem Solarkonzern schwer fallen, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Denn die weltweit größten Solarkonzerne, First Solar und Canadian Solar aus Nordamerika ebenso wie Yingli, Trina und JA Solar aus China, verkaufen weitaus mehr Solartechnik als die Bonner. Zum Vergleich: Weltmarktzführer Yingli 2013 erzielte einen Modulabsatz mit insgesamt 3.250 Megawatt (MW) Leistungskapazität, während SolarWorld nur 588 absetzen konnte (ganz zu schwiegen von kleineren Herstellern wie der Solar-Fabrik AG aus Freiburg, die nicht einmal auf 100 MW kam). Selbst das bestplatzierte westliche Solarunternehmen unter den zehn größten Solarherstellern, First Solar aus Arizona auf Rang 6, erreichte in 2013 mit 1.600 MW einen weitaus höheren Absatz als SolarWorld. Doch je mehr ein Solarhersteller produzieren und absetzen kann, desto geringer sind seine Kosten je Stück (Skaleneffekt), unter anderem weil er bei größeren Mengen seine Zulieferungen günstiger einkaufen kann. Und damit steigen die Margen der großen Hersteller weiter, können sie leichter in ihre Fertigung investieren und zudem ihre Produkte immer günstiger anbieten. So dass der Vorsprung auf SolarWorld eher anwachsen statt schrumpfen wird.
Photovoltaikboom in den USA
Vor allem in Asien boomt die Nachfrage für Solartechnik. Japan und vor allem China waren in 2013 die mit Abstand größten Solarmärkte weltweit, mit einem Zubau von sieben bzw. zwölf GW allein im vergangenen Jahr. Und in diesen Märkten kommen vor allem Solarhersteller aus der Region zum Zug. Zwar ringen einige chinesische Konzerne wie Marktführer Yingli mit extrem hohen Schulden. Doch die steten Verbesserungen in ihren Bilanzen und die guten Wachstumsaussichten können die Gläubiger gnädig stimmen. Zumal genügend große Hersteller solide finanziert sind, vor allem Canadian Solar, First Solar und SunPower aus Nordamerika. Sie alle profitieren stark von dem starken Wachstum des US-amerikanischen Solarmarktes, der in 2013 zwar mit fünf GW hinter Japan und China nur auf Platz 3 rangierte, aber seit Jahren starke Zuwachsraten aufweist.

Bildhinweis: US-Solarpark von First Solar. / Quelle: Unternehmen
Dies sei auch ein Grund, warum immer mehr Großkonzerne dazu übergingen, sich selbst mit Grünstrom zu versorgen. McKinsey verweist auf Beispiel wie Google und Wal-Mart, die beide angekündigt haben, ihren Strombedarf in wenigen Jahren zu 100 Prozent aus Erneuerbarer Energie zu decken und dabei vor allem auf Photovoltaik setzen. Diese Beispiele würden Schule machen und auch auf das Geschäft mit Solaranlagen auf Privathäusern ausstrahlen. So hätten bereits Finanzkonzerne wie Goldman Sachs das potential des Solarmarktes für sich erkannt. Der Finanzkonzern stellt jetzt dem Projektierer SolarCity eine halbe Milliarde US-Dollar zur Verfügung, der seinen Kunden auf Pump eine Solaranlage aufs Dach setzt und seine Erlöse damit generiert, dass diese dann über Jahre von den Hausbesitzern abbezahlt wird. Für diese wiederum ist das zunehmend attraktiv, weil sie so ihre Stromkosten verringern können.
Die besten Geschäfte werden in Asien gemacht
Hinzu kommt, dass alle drei, Canadian Solar, First Solar und SunPower, auch stark im Asien-Geschäft sind, sowohl in Japan als auch in China nenneswerte Einnahmen erzielen und Aussicht auf weitere Vertriebserfolge haben. Umgekehrt sind für die chinesischen Solarhersteller, die in 2013 57 Prozent aller auf der Welt verkauften Module hergestellt haben, die westlichen Absatzmärkte immer unwichtiger. Sie verzeichenen einen so hohe und weiter stark ansteigende Nachfrage aus der Heimatregion, dass diese ihnen bereits gutes Wachstum garantiert. Nach dem massiven Preisverfall der vorangegangenen Jahre, der durch hohe Überkapazitäten im Weltmarkt ausgelöst worden war, können sie jetzt wieder profitabel wirtschaften und wieder Gewinne erzielen, um so weiteres Wachstum zu finanzieren.

Bildhinweis: Modulproduktion bei der chinesischen JA Solar. / Quelle: Unternehmen
Vor allem in China ist die Nachfrage weiter sehr hoch. Die Regierung in Peking sah sich sogar gezwungen, die Höchstgrenze der Solarprojekte, die in diesem Jahr noch feste Einspeisetarife beanspuchen können, auf 14 GW zu begrenzen. Und im kommenden Jahr dürfte die Nachfrage in dem Land mit weiter extrem hohen Energiebedarf und extremen Umweltproblemen durch die Nutzung von Kohle zur Energieproduktion ähnlich hoch ausfallen. Zugleich steigt die Nachfrage aus anderen, jungen Solarmarkten in der Region wie etwa Thailand. Der indische Solarmarkt, ein schlafender Riese, scheint allmählich zu erwachen und steht für ein ähnlich großes Nachfragepotential wie in China. Daneben dürfte die Nachfrage aus Japan, wo nach der Atomkatastrophe von Fukushima feste Einspeisetarife für Solarstrom eingeführt werden, zwar weniger stark ansteigen, unter anderem aufgrund von Problemen beim Netzanschluss für neue Großprojekte. Aber dafür wird dort weiter die weltweit attraktivste Solarstromvergütung gezahlt und ist das Preisniveau für Solartechnik entsprechend hoch. Beide Entwicklungen eröffnen den Solarkonzernen aus Fernost gute Geschäftschancen in der nahen Zukunft.
Der Weltmarkt legt jetzt erst richtig los
Doch auch auf längere Sicht haben diese Großunternehmen sehr gute Aussichten. Das legt vor allem eine Marktprognose von Clean Edge nahe. Deren Autoren sagen voraus, dass der weltweite Solarmarkt, der seit 2006 trotz der tiefen Krise von 2011 bis 2013 im Schnitt pro Jahr stets um 50 Prozent gewachsen ist, in den kommenden Jahren eine noch viel stärkere Dynamik entfalten wird. Unter anderem weil Solartechnik so billig und damit auch in ärmeren Ländern eine bezahlbare Alternative zur herkömmlichen Energieversorgung geworden ist. Es sei ein derart starkes Wachstum der Nachfrage zu erwarten, dass die großen Solarhersteller ihre Umsätze weiter steigern können, obwohl die Preise weiter fallen. Weltweit werde die Nachfrage nach Photovoltaik stark ansteigen, weil sie eine dezentrale Stromversorgung ermögliche, weil damit aufstrebende Wirtschaftsräume mit Energie versorgt werden können, ohne wie derzeit etwa in den chinesichen Metropolen die Luft mit den Emissionen von Kohlekraftwerken verpesten zu müssen und weil es angesichts steigender Preise für fossile Brennstoffe schlichtweg günstiger sein werde. Auch sei es weniger riskant und technisch weniger aufwändig, auf Photovoltaik zu setzen als kostspielige Atomkraftwerke zu bauen und zu betreiben.
Clean Edge geht davon aus, dass die Nachfrage für Solartechnik in den kommenden Jahren jedes Jahr zweistellig anwachsen und der Gesamtumsatz Solarmodulhersteller bis 2021 auf rund 160 Milliarden Dollar ansteigen wird. Bis dahin werde die Photvoltaik zur weltweiten Nummer 1 unter den Erneuerbaren Energien aufsteigen und die Windkraft übertrumpfen. Für 2021 erwartet Clean Edge eine in dem Jahr neu errichtete globale Solarstromkapazität von über 715 GW und dass dagegen weltweit nur rund 698 GW Windstromkapazität aufgestellt werden. Zum Vergleich: in 2013 gingen weltweit Windräder mit 318 GW neu ans Netz und Solaranlagen mit insgesamt rund 45 GW.
Zuletzt sind die Kurse einiger langfristig aussichtsreicher Solaraktien deutlich gesunken, auch wenn sie auf Jahressicht weiter deutlich im Plus liegen. Unter anderem deshalb, weil etliche Investoren die starken Kurszuwächse des letzten Jahres zu Geld gemacht haben. Das aber eröffnet langfrsitig ausgerichteten Anlegern die Chance zu einem vergleichsweise günstigen Einstieg. Das gilt zum Beispiel für den Anteilsschein von Canadina Solar, der trotz den jüngsten Einbußen auf Jahressicht immer noch 238 Prozent teuerer ist als vor einem Jahr, SunPower mit immer noch 37 Prozent Jahres-Plus und First Solar, die nun nur noch zwölf Prozent über dem Vorjahreswert notiert. Auch China erscheinen Trina Solar mit 66 Prozent und JA Solar mit 67 Prozent Jahres-Plus derzeit besonders aussichtsreich.
Canadian Solar: ISIN CA1366351098
First Solar: ISIN US3364331070
SunPower: ISIN US8676524064
JA Solar: ISIN US4660902069
Trina Solar: ISIN US89628E1047