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Weltweite Photovoltaikleistung hat sich verdoppelt – droht Deutschland verschärfter Preiskampf?
Besondere Wachstumstreiber des starken Zubaus waren die Märkte in Deutschland, Italien und Tschechien. Allein in Deutschland wurden Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 7408 MW im Jahresverlauf 2010 in Betrieb genommen. Der Photovoltaikzubau Italiens kam auf 2,32 GW. Tschechien hatte mit 1,5 GW ebenfalls einem starken Photovoltaik-Zubau zu verzeichnen. Dies ergab eine aktuelle Studie des europäischen Photovoltaik Branchenverbandes EPIA (European Photovoltaics Indusrty Association).
75 Prozent der weltweit installierten PV-Leistung in Europa
Die Europäische Union kam demnach in 2010 zusammengenommen auf rund 13 GW neu installierte Photovoltaikleistung. Auf den vorderen Plätzen in Sachen Zubau landeten dabei unter anderem Frankreich mit 700 MW, Belgien mit 424 MW und Spanien mit rund 370 MW. Mit rund 30 GW Photovoltaikleistung zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 verfügte Europa zu diesem Zeitpunkt über 75 Prozent der weltweit installierten Photovoltaikleistung.
Den stärksten Photovoltaik-Zubau außerhalb Europas hatten der Studie zufolge Japan und Nordamerika (USA und Kanada) zu verzeichnen. Beide Märkte erreichten jeweils knapp die 1-Gigawatt-Marke an neu installierter Photovoltaikleistung. Der Zubau in Japan lag mit 990 MW allerdings noch knapp vor dem in Kanada und den USA mit zusammengenommen 983 MW. In China wurden 520 MW im vergangenen Jahr neu installiert.
EPIA sieht Photovoltaik-Potenziale in Griechenland und Großbritannien
Für das laufende Jahr erwartet die EPIA zwischen 13,3 und 21 Gigawatt neu installierte Photovoltaik. Diese Entwicklung macht der Verband davon abhängig, wie stark die Politik den Ausbau der Erneuerbaren künftig forciert. Dabei rechnen die Studienautoren damit, dass die Absenkung der Einspeisetarife in Deutschland den Zubau auf 3 bis 5 GW in 2011 drosseln werde.
Der Zubau in Tschechien soll der Analyse zufolge im Jahresverlauf um rund 1,3 GW auf 100 bis 200 MW einbrechen. Auch in Italien wird die Einspeisevergütung zur Jahresmitte gekürzt. Dennoch rechnet die EPIA mit 3 bis 5 GW Zuwachs im Gesamtjahr 2011 in Italien. Auch Spanien soll trotz der drastischen, teils rückwirkenden Einschnitte in sein Photovoltaik-Einspeisetarifsystem in 2011 weiteres Wachstum verzeichnen. Zwischen 400 und 500 MW Neuinstallationen seien erreichbar. Der Zubau in Frankreich soll sich in 2011 zwischen 600 und 800 MW bewegen.
Bis zum Jahr 2015 sei ein weltweiter Photovoltaikzubau zwischen 23,9 und 43,9 GW weltweit möglich, so EPIA. Über große Potenziale verfügen dabei EPIA zufolge unter anderem Griechenland und Großbritannien. Träfe die Prognose der EPIA bis 2015 ein, würde sich die weltweit installierte Photovoltaikleistung in knapp 5 Jahren zwischen 131 und 196 GW bewegen.
Kampfansage aus China – Verschärfter Preiskampf in Deutschland?
Auf Hersteller- und Anbieterseite wird die künftige Entwicklung der Solarbranche durch einen massiven Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine weitere Studie der Berliner Hochschule für Technik und Wissenschaft, die im Auftrag der Zeitschrift Wirtschaftswoche durchgeführt wurde. Demnach droht den deutschen Solarkonzernen ein heftiger Preiskampf mit den asiatischen Herstellern, wie Suntech Power Holdings, Xingli Green Energy oder Trina Solar.
Während die weltweite Produktionskapazität im Jahresverlauf 2011 30 GW erreichen soll, stagniere die Nachfrage bei 18 GW. Dieses Überangebot werde sich besonders auf dem deutschen Solarmarkt bemerkbar machen. „Die deutschen Unternehmen werden auf ihrem Heimatmarkt von ausländischen Anbietern förmlich überrannt“, so HTW-Energieexperte Wolfgang Hummel, gegenüber der Wirtschaftswoche. Speziell chinesische Hersteller hätten die Absicht, ihr Engagement am deutschen Markt weiter auszubauen, oder sich erstmals dort zu positionieren.