Es gibt eine weltweite Wasserkrise - auch wenn wir es hierzulande nicht so spüren. / Foto: Pixabay

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Weltwassertag: 7 Fonds, die auf Wasser setzen

Wasser und Nachhaltigkeit gehören eng zusammen - am Tag des Wassers schauen wir, wie sich die Wasserfonds aus unserem Test entwickelt haben. 

In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen (UN) ist der nachhaltige Umgang mit Wasser als ein zentrales Ziel verankert. Denn es gibt eine globale Wasserkrise, von der wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz (noch) nicht viel spüren.

Die Ressource Wasser ist kostbar. Nicht überall auf der Welt ist der Bedarf der wachsenden Weltbevölkerung gesichert, warnen die UN. Nach Angaben des World Resources Institute leben derzeit eine Milliarde Menschen in Regionen mit knappen Wasserressourcen. Bis 2025 könnte sich diese Zahl auf 3,5 Milliarden Menschen erhöhen. 

Darüber hinaus wirkt sich die Klimaerwärmung in vielen Regionen negativ auf die Verfügbarkeit von Wasser aus: Weil sich Niederschlagsmuster verändern - und die Verdunstung aufgrund der höheren Temperaturen zunimmt.

Immer mehr Menschen leiden unter "Wasserstress"

Als betroffene Regionen gelten vor allem diejenigen, in denen der "Wasserstress" heute schon groß ist, beispielsweise der Nordosten Brasiliens, Teile von Nordamerika und Australien, Südeuropa sowie große Teile Afrikas. 

"Wasserstress" bedeutet, dass die Wasserentnahme pro Jahr größer ist als 40 Prozent der langfristig verfügbaren Wasserressourcen und damit die Wasserversorgung in einigen Monaten pro Jahr stark gefährdet sein kann.

Der jährliche "Weltwassertag" am 22. März soll das Bewusstsein dafür schärfen - und Lösungen vorantreiben. 

Schon jetzt können Anleger mit nachhaltigen Investments dazu beitragen, dass Wasser sparsam genutzt, schonend gereinigt oder nachhaltig gewonnen wird. 2016 hat ECOreporter.de acht Fonds getestet, die auf Wasser-Aktien setzen. Sieben dieser Fonds sind aktuell noch nachhaltig ausgerichtet und handelbar. 

"Der Weltwassertag unterstreicht auch indirekt die Wichtigkeit nachhaltiger Wasserinvestments", sagt Markus Güntner, Nachhaltigkeitsexperte bei Swisscanto Asset Management International S.A.. Der Swisscanto-Wasserfonds hatte im ECOfondstest am besten abgeschnitten. 

Entscheidend sei, dass das Wirtschaftswachstum nicht mit einem überdurchschnittlich zunehmenden Ressourcen-Verbrauch einhergehe. "Entsprechend legen wir bei Wasserinvestments das Augenmerk auf Nachhaltigkeit und investieren unter anderem in Unternehmen, die eine effiziente Nutzung der lebenswichtigen Ressource Wasser ermöglichen", so Güntner. 

Wir zeigen, wie sich die Wasserfonds seit unserem Test-Jahr 2016 entwickelt haben: 

Gewässer in Deutschland: Zustand "unbefriedigend"

Der ökologische Zustand der Gewässer - für den auch das Vorkommen von Insekten wie Eintagsfliegen erhoben und bewertet wird - wird in Deutschland nur bei 8,2 Prozent als gut oder sehr gut eingestuft. Der chemische Zustand wird in ganz Deutschland als nicht gut eingestuft. Grund hierfür sind flächendeckend auftretende Schadstoffe wie Quecksilber oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Erhöhte Konzentrationen von Pflanzenschutzmitteln, die für Insekten oft besonders problematisch sind, treten vor allem in kleineren Gewässern im ländlichen Raum auf, während relevante Belastungen mit Metallen und PCB in Gewässern aus Altbergbauregionen zu finden sind. Hinzu kommt die Nitratbelastung des Grundwassers, berichtet das Bundesumweltministerium. 

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

NameISIN / WKN Kurs in Euro (21.3.)Performance seit Anfang 2016Platz im Fondstest
Swisscanto Equity Fund Global Water Invest ATLU0302976872 / A0MSPX174,65 14,4 Prozent1
JSS Sustainable Equity - WaterLU0333595436 / A0M90M186,10 15,1 Prozent2
Pictet-Water - P EUR LU0104884860 / 933349285,0014,9 Prozent3
KBC Eco Fund Water 

BE0175478057 / A0JJ52             

1.005,7115,6 Prozent4
ÖkoWorld Water for Life CLU0332822492 / A0NBKM163,7212,9 Prozent4

RobecoSAM Sustainable Water Fund B EUR

LU0133061175 / 763763291,3420,2 Prozent4

Tareno Waterfund

LU0319773478 / A0M06B182,3911,4 Prozent6

Der DWS Water Sustainability Fund ist nicht mehr nachhaltig ausgerichtet, wieso, das lesen Sie hier.


Ein unterstützender Faktor für Wasserinvestments kann laut Swisscanto das geplante Infrastruktur-Programm von US-Präsident Donald Trump werden. Nachdem Trump die Punkte Gesundheitswesen und Steuern angegangen ist, dürften Infrastruktur-Maßnahmen folgen.

"Hier wird das Thema Wasser stark berücksichtigt und hohe Investitionen sollten dazu führen, dass entsprechende Unternehmen davon profitieren. Der US-Markt hinsichtlich Wasserinvestments ist bereits der größte im globalen Anlageuniversum. So sind wir aktuell mit rund 60 Prozent des Wasserfonds-Portfolios in den USA investiert und erwarten bei einer Umsetzung des Infrastruktur-Programms interessante Opportunitäten", sagte Nachhaltigkeitsexperte Güntner.


Naturbasierte Lösungen für die Wasserprobleme in Städten


In manchen Regionen der Welt ist jeder Tropfen kostbar. / Foto: Mikael Damkier, Fotolia

Forscher fordern anlässlich des Weltwassertags (Motto: "Nature for Water") mehr naturbasierte Lösungen für die weltweiten Wasserprobleme. "Der ressourcenschonende Umgang mit Wasser ist längst auch für Städte zu einer Kernaufgabe geworden", sagte Martin Zimmermann, Wasserforscher am ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt/Main. 

"Städte können naturbasierte Lösungen aufgreifen, indem sie die natürlichen grünen und blauen Infrastrukturen, also beispielsweise Parks oder Grünflächen, Flüsse oder Bäche, sinnvoll mit technischen Infrastrukturen verknüpfen." So könne etwa Niederschlagswasser in stadtnahen Teichen und Becken aufgefangen werden. Näher zum Stadtzentrum hin biete es sich an, das Regenwasser in Zisternen und unterirdische Speicher zu leiten. 


Zahlen und Fakten rund ums Wasser

  • Obwohl unser Planet zu mehr als 70 Prozent mit Wasser bedeckt ist, wird Wasser für eine wachsende Weltbevölkerung zunehmend ein knappes Gut.
  • Denn gerade mal 3 Prozent sind trinkbares Süßwasser, und wiederum nur ein Drittel davon ist für die menschliche Nutzung erreichbar. Das berichtet die Umweltschutzorganisation WWF. 
  • Auf der Erde leben derzeit ca. 7,5 Milliarden Menschen in rund 30 Jahren werden es 10 Milliarden sein. Das globale Bevölkerungswachstum ist einer der Haupttreiber von Wasserknappheit, denn je mehr Menschen auf der Welt leben, desto mehr Wasser wird für die Gesellschaft und zur Herstellung unserer Konsumgüter benötigt.
  • Dabei geht es neben dem direkten Verbrauch im Haushalt (ca. 120 Liter pro Person pro Tag in Deutschland) vor allem um den indirekten Verbrauch durch den Konsum (z.B. Lebensmittel oder Kleidung) und Dienstleistungen.
  • Dieser indirekte Wasserbedarf ist in Deutschland mit knapp 5.200 Litern pro Person und Tag um mehr als das 40-fache größer als der direkte Verbrauch. 
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