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Welche Strategie verfolgt Bosch mit der ersol-Übernahme? – Experte interpretiert den Kauf der Solarherstellers als Hinweis für die Zukunft der Photovoltaikbranche

Der Preis von 101 Euro pro ersol-Aktie, den der Bosch-Konzern für die Mehrheit an dem Solarhersteller der Beteiligungsgesellschaft Ventizz geboten hat, ist sehr attraktiv. So lautet die Einschätzung der WGZ Bank. Wie sie in einer aktuellen Analyse ausführt, ist kein höheres Angebot einer dritten Partei zu erwarten. Auch sieht die Bank keine kartellrechtlichen Probleme. Allerdings zeigt sie sich durchaus skeptisch, ob der Preis aus Käufersicht nicht zu hoch ist. Es sei davon auszugehen, dass die ersol Solar Energy AG eine zu ehrgeizige Ergebnisprognose gegeben hat und diese im Laufe des Jahres nach unten korrigieren muss.

Peter Wirtz, Analyst der West LB, äußert sich da klarer. Für sich allein besehen sei das Angebot zu hoch, stellt er klar. Zwar sei der Erfurter Solarkonzern bei der Produktion monokristalliner Zellen und bei der Dünnschichttechnologie gut aufgestellt, von seiner Größe her spiele er jedoch in der 2. Liga. Dennoch findet Wirtz einen Sinn in dem hohen Angebot. Er verweist darauf, dass Bosch mit Buderus einen großen Spieler aus dem Bereich der Solarthermie besitzt. Wenn es Bosch gelänge, ersol zu einem großen Photovoltaikunternehmen zu machen und deren Aktivitäten mit dem Aufdachgeschäft von Buderus zu verbinden, könne sich eine klare Gewinnsituation ergeben. Denn die Zukunft der Photovoltaik liege weniger im Geschäft mit Solarparks als bei Aufdachanlagen.

ersol Solar Energy AG: ISIN DE0006627532 / WKN 662753
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