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Wechselrichterhersteller SMA Solar in der Verlustzone

Preisdruck, eine Absatzschwäche und einmalige Kosten für den umfangreichen Personalabbau haben die Bilanz des Wechselrichterherstellers SMA Solar schwer belastet. Das Unternehmen aus Niestetal bei Kassel beendete das erste Halbjahr und das zweite Quartal 2013 mit einem Umsatzeinbruch und roten Zahlen. Die SMA-Führung erwartet auch für das Gesamtjahr 2013 schwache Zahlen.

Die Börsianer hatten aber offenbar noch schlechtere Nachrichten erwartet. Denn die SMA-Aktie legte nach einem Dämpfer am Morgen heute im Xetra der Deutschen Börse bis 11:04 Uhr 1,56 Prozent zu und stieg auf 25,90 Euro. Damit war sie zwar noch 22 Prozent stärker als vor vier Wochen. Im Vergleich zum Kurs vor exakt einem Jahr hat die Aktie jedoch 11,3 Prozent Verlust zu verbuchen.
Für das erste Halbjahr schlagen bei SMA Solar 23,3 Millionen Euro Verlust vor Zinsen und Steuern zu Buche. Im Vorjahreszeitraum hatte der Weltmarktführer bei Wechselrichtern für Solaranlagen noch 83,7 Millionen Euro EBIT erzielt. Grund dafür sei unter anderem der starke Absatzeinbruch von Wechselrichtern für 4.000 Megawatt (MW) in der Vorjahreshälfte auf aktuell 2.500 MW. Dies wiederum sei auf das vergleichsweise schwache Geschäft in Europa zurückzuführen Der Verlust resultiere zum Teil aber auch aus den Kosten für den umfangreichen Stellenabbau, den SMA Solar derzeit durchführt (ECOreporter.de berichtete). Dies mache 15 Millionen Euro des EBIT-Defizits aus.

Das Halbjahresergebnis je Aktie lag dementsprechend bei minus 0,43 Euro nach 1,71 Euro in der ersten Vorjahreshälfte. Auf Konzernebene verbuchte SMA Solar einen Fehlbetrag von 16,2 Millionen Euro. In der ersten Hälfte 2012 hatte der Konzern noch 59,4 Millionen Euro Konzernüberschuss erwirtschaftet. Allein für das zweite Quartal weist SMA Solar 14,8 Millionen Euro EBIT-Verlust aus. Im zweiten Quartal 2012 hatte der Konzern noch 40,9 Millionen Euro Quartalsgewinn vor Steuern und Zinsen erzielt.

Mit 461,5 Millionen Euro lag der Halbjahresumsatz  des Wechselrichterherstellers 45 Prozent unter der Vorjahresmarke von 833,7 Millionen Euro. Für den starken Umsatzeingebruch ist, macht die SMA-Führung erheblichen Preisverfall bei gleichzeitig gestiegenem Wettbewerbsdruck verantwortlich.  

Die Gefahr, dass SMA Solar auch das Gesamtjahr 2013 mit einem EBIT-Verlust abschließen könnte, sieht der Vorstand nicht vollends gebannt. „Eine weitere Kostenreduktion und die Anpassung der Personalstrukturen sind aufgrund des starken Nachfragerückgangs in Europa unvermeidbar. Durch die Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessern“, erklärte SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.
Das um Sondereffekte aus der Restrukturierung bereinigte operative Ergebnis werde bestenfalls ausgeglichen ausfallen, so die Verantwortlichen. Der Gesamtjahresumsatz könnte nach Einschätzung des Vorstandes erstmals seit 2009 wieder unter die Eine-Milliarde-Euro-Gernze fallen. Die angepeilte Umsatzspanne liegt zwischen 0,9 und 1,3 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2012 hat SMA mit 1,46 Milliarden Euro Umsatz und 102 Millionen Euro EBIT beschlossen.


SMA Solar Technology: ISIN DE000A0DJ6J9 / WKN  A0DJ6J

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