Enapter-Elektrolyseure sollen Teil eines Demonstrationsprojekts in Südkorea werden. / Foto: Unternehmen

  Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie

Wasserstoffunternehmen Enapter erhält Großauftrag aus Südkorea

Die Berliner Enapter AG hat einen Auftrag zur Lieferung von zwei Wasserstoffgeneratoren (Elektrolyseure) mit einer Gesamtkapazität von 2 Megawatt (MW) aus Südkorea erhalten. Eingesetzt werden sollen die Systeme in einem 12,5 MW großen Wasserstoff-Pilotprojekt auf der Insel Jeju.

Das Demonstrationsprojekt wird vom südkoreanischen Industrie- und Handelsministerium (Motie) mit 62 Milliarden Südkoreanischen Won (46 Millionen Euro) unterstützt und hat das Ziel, die Wasserstoffproduktion mit verschiedenen Elektrolysetechnologien zu untersuchen und zu vergleichen. Unter den fünf dafür ausgewählten Unternehmen ist Enapter der einzige Technologielieferant aus Europa.

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Mit den gelieferten Systemen sollen pro Jahr mehr als 1.000 Tonnen grüner Wasserstoff produziert werden. Die Installation der beiden AEM-Multicore-Elektrolyseure übernimmt die koreanische Firma YEST, die bereits seit 2021 mit Enapter als Integrationspartner zusammenarbeitet. Da die Berliner selbst nur die Anlagen bauen, arbeiten sie mit einem weltweiten Netzwerk aus Partnern zusammen, die die Installation der Geräte vor Ort übernehmen.

Enapter bewirbt seinen Elektrolyseur AEM-Multicore als besonders kosteneffizientes System. Pro Tag kann der Elektrolyseur demnach rund 450 Kilogramm grünen Wasserstoff liefern. Durch den parallelen Einsatz mehrerer Geräte lasse sich die Produktion in industriellem Maßstab erweitern.

Gelingt der Einstieg in die Massenfertigung?

Die Enapter-Aktie kostet im Xetra-Handel aktuell 15,30 Euro und ist zum Vortag 1,7 Prozent im Plus (Stand: 31.1.2023, 11:09 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 5,6 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 19,5 Prozent im Minus.

Enapter ist aktuell ein kleines Unternehmen und eine spekulative Aktie – der Wasserstoffmarkt ist immer noch erst in der Entstehung begriffen. Und wie groß er wird, ist seriös nicht zu prognostizieren. Enapters wichtigstes Projekt ist der "Campus" genannte Produktionsstandort, den das Unternehmen aktuell im nordrhein-westfälischen Saerbeck nahe Münster baut. Enapter will dort anfangs vor allem Elektrolyseure der Megawattklasse bauen, der Produktionsstart ist für dieses Jahr vorgesehen. Erste Umsätze des Standortes Saerbeck werden für 2024 erwartet.

Ein Kauf der Enapter-Aktie ist aktuell in erster Linie eine Wette darauf, dass die Fertigstellung des Campus im Zeitplan gelingt und der Aufbau einer Produktion von Elektrolyseuren in industriellem Maßstab erfolgreich ist – und dass es dann auch Abnehmer für diese Elektrolyseure gibt. ECOreporter rät von derartigen Wetten ab. Wer hier über einen Einstieg nachdenkt, sollte nur Geld einsetzen, auf das er oder sie verzichten kann.

Wasserstoff ist ein spannendes, aber auch riskantes Geldanlagethema. Lesen Sie dazu das ECOreporter-Dossier Von Plug Power bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Enapter AG: 

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