Wasserstoff: Fuel Cell Energy verfehlt Erwartungen, Aktie bricht ein

Der Brennstoffzellen-Hersteller FuelCell Energy hat seine Zahlen für das vierte Quartal seines Geschäftsjahres 2021/22 (August bis Oktober) vorgelegt. Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis je Aktie verfehlten die Markterwartungen. Die Aktie verliert deutlich.

Zwar konnte das US-Unternehmen den Umsatz mit einem Plus von 181 Prozent auf 39,2 Millionen US-Dollar fast verdreifachen. Analysten hatten allerdings im Schnitt mit einem Umsatz von 44,9 Millionen Dollar gerechnet. Der Produktumsatz lag aufgrund von Modulverkäufen an Korea Fuel Cell bei 24 Millionen Dollar.

Unter dem Strich fuhr FuelCell Energy im vierten Quartal einen Verlust von 0,11 Dollar je Aktie ein. Auch hier waren Marktbeobachter von einem besseren Abschneiden und einem Fehlbetrag von nur 0,07 Dollar je Aktie ausgegangen. Die Betriebskosten hatten sich auf 27,5 Millionen Dollar fast verdoppelt. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten stiegen im Jahresvergleich um 43 Prozent auf 15,3 Millionen Dollar.

Zwei Kraftwerksprojekte eingestellt

Auch der Auftragsbestand sank: Per Ende Oktober belief er sich auf 1,1 Milliarden Dollar gegenüber 1,3 Milliarden Dollar zum 31. Oktober 2021. Den größten Rückgang bei den Aufträgen verbuchte mit  einem Minus von 14,2 Prozent der Bereich der Stromerzeugung, da FuelCell Energy die Entwicklung zweier Projekte im Umfang von 1 Megawatt (MW) und 7,4 MW in den USA einstellte. Diese passten laut Unternehmen nicht mehr ins geschäftliche Profil.

Per Ende Oktober verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 481 Millionen Dollar. Die Börsenbewertung liegt derzeit bei sehr hohen 1,3 Milliarden Dollar, beziehungsweise 1,25 Milliarden Euro.

Die FuelCell Energy-Aktie verlor nach Präsentation der Zahlen am Dienstag im Tradegate-Handel rund 19 Prozent. Aktuell zeigt sie sich auf Erholungskurs und notiert bei einem Preis von 2,62 Euro zum Vortag 5,3 Prozent im Plus (22.12.2022, 11:37 Uhr). Im Monatsvergleich hat die Aktie 21,4 Prozent an Wert verloren, auf Jahressicht hat der Kurs um 53,8 Prozent nachgegeben. Die Aktie notiert derzeit auf dem tiefsten Stand seit Juni 2020.

Die Börsenbewertung von FuelCell Energy steht weiter in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Wirtschaftskraft des Unternehmens. Zum Vergleich: Das US-Unternehmen Bloom Energy ist ebenfalls im Sektor der Brennstoffzellen-Kraftwerke aktiv und wird in diesem Jahr voraussichtlich erstmals mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz erzielen. Der deutsche Brennstoffzellenhersteller SFC Energy macht mittlerweile im bescheidenen Ausmaß Gewinn. 

Allerdings bewertet ECOreporter auch Bloom Energy und SFC Energy als spekulative Investments. Vor diesem Hintergrund gibt es aktuell kaum Argumente für einen Einstieg bei FuelCell Energy. Grundsätzlich ist allerdings kaum seriös zu prognostizieren, welche Unternehmen sich auf dem noch in der Entstehung begriffenen Wasserstoffmarkt womöglich durchsetzen werden.

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FuelCell Energy Inc.: