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Was die EEG-Umlage in Wahrheit ansteigen lässt
In die Debatte über steigende Strompreise und den Anteil der Erneuerbaren Energien daran hat sich jetzt auch Matthias Willenbacher eingemischt, Gründer und Vorstand der juwi-Gruppe. Er weist darauf hin, dass nach Berechnungen des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) die so genannte EEG-Umlage zum Jahreswechsel um 1,12 Cent auf dann 6,42 Cent pro Kilowattstunde ansteigen dürfte. Das Beratungsunternehmen Energy Brainpool sei bei einer Untersuchung im Auftrag der Grünen zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Es rechne mit einem Anstieg auf 6,1 Cent pro Kilowattstunde. Am 15. Oktober wollen die Übertragungsnetzbetreiber die offizielle Erhöhung veröffentlichen.
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verpflichtet Netzbetreiber dazu, Grünstrom von den Erzeugern abnehmen und nach festgeschriebenen Tarifen vergüten. Diese Tarife liegen über den Preisen, die sie an der Strombörse bezahlen würden. Die Differenz wird daher über die EEG-Umlage auf die Stromrechnungen der Verbraucher aufgeschlagen. Schon zum Jahresbeginn 2013 ist die EEG-Umlage stark angestiegen, gegenüber 2012 um rund 47 Prozent auf 5,27 Cent pro Kilowattstunde. Sie belastet damit einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden 2013 mit rund 185 Euro.
Der juwi-Gründer hebt hervor, dass dieser Anstieg nur zu einem geringen Teil eine Folge des starken Ausbaus der Erneuerbaren Energien ist. Willenbacher: „Beide Untersuchungen kommen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass der Zubau der erneuerbaren Energien nur für 13 Prozent des Anstiegs verantwortlich ist. Gemäß der BEE-Untersuchung entfällt der Löwenanteil auf den Rückgang der Börsenstrompreise mit einem Anteil am Anstieg der Umlage von 32 Prozent.“
Damit weist Willenbacher auf einen Konstruktionsfehler im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hin. Dieses schreibt vor, dass die Netzbetreiber Grünstrom von den Erzeugern abnehmen und nach dem im EEG festgeschriebenen Tarif vergüten müssen. Dieser Tarif liegt über den Preisen, den sie an der Strombörse bezahlen würden. Die so entstehende Differenz gleicht die EEG-Umlage aus, die auf die Stromrechnungen der Verbraucher aufgeschlagen wird. Durch den starken Ausbau der regenerativen Energien sinken die Preise an der Strombörse. Denn dort wird der Preis für Strom nach dem jeweils teuersten Kraftwerk berechnet, das noch benötigt wird, um die Stromnachfrage zu decken. Weil die vorrangige Einspeisung erneuerbaren Stroms die Nachfrage nach herkömmlich erzeugtem Strom verringert, werden die teuersten Kraftwerke weniger eingesetzt. Das wiederum lässt den Strompreis an der Börse entsprechend sinken (Merit-Order-Effekt).
Je mehr Grünstromanlagen ans Netz kommen, desto billiger wird es also für Großverbraucher, Strom an der Börse einzukaufen. Sie profitieren also von der Energiewende. Und das zu Lasten der durchschnittlichen Stromverbraucher, die aufgrund der steigenden EEG-Umlage immer höhere Preise zahlen müssen, eben weil immer mehr Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt wird. Nicht nur der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert deshalb eine Reform der Finanzierung der deutschen Energiewende. Er schlägt vor, zumindest einen Teil dieser Kosten aus der EEG-Umlage herauszunehmen und über Steuereinnahmen aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. Auf diese Weise könne man die Debatte über steigende Stromkosten durch erneuerbare Energien entschärfen.
Was viele nicht wissen: Immer mehr Großverbraucher von Strom aus der Industrie müssen keine EEG-Umlage zahlen. Dies geschieht zu Lasten der übrigen Stromverbraucher, die den Ausfall dieser Großverbraucher bei der EEG-Umlage ausgleichen müssen. Die BEE-Studie bemisst den Anteil dieser Industrieprivilegien am Anstieg der Umlage mit 30 Prozent.
„Die Nachholung zum Ausgleich des EEG-Kontos ist für weitere 20 Prozent verantwortlich“, erläutert Willenbacher. „Hierbei ist zu beachten, dass dieser Anteil faktisch ebenfalls dem Rückgang des Börsenstrompreises zugerechnet werden muss, nur bezogen auf das Jahr 2013. In Summe sind damit 52 Prozent des Anstiegs dem Rückgang des Börsenstrompreises zuzuordnen. Geringe Anteile entfallen noch auf die Liquiditätsreserve mit 3 Prozent und die Marktprämie mit 2 Prozent. Damit ist die von Gegnern der Energiewende gerne genutzte Schuldzuweisung an die erneuerbaren Energien haltlos.“
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verpflichtet Netzbetreiber dazu, Grünstrom von den Erzeugern abnehmen und nach festgeschriebenen Tarifen vergüten. Diese Tarife liegen über den Preisen, die sie an der Strombörse bezahlen würden. Die Differenz wird daher über die EEG-Umlage auf die Stromrechnungen der Verbraucher aufgeschlagen. Schon zum Jahresbeginn 2013 ist die EEG-Umlage stark angestiegen, gegenüber 2012 um rund 47 Prozent auf 5,27 Cent pro Kilowattstunde. Sie belastet damit einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden 2013 mit rund 185 Euro.
Der juwi-Gründer hebt hervor, dass dieser Anstieg nur zu einem geringen Teil eine Folge des starken Ausbaus der Erneuerbaren Energien ist. Willenbacher: „Beide Untersuchungen kommen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass der Zubau der erneuerbaren Energien nur für 13 Prozent des Anstiegs verantwortlich ist. Gemäß der BEE-Untersuchung entfällt der Löwenanteil auf den Rückgang der Börsenstrompreise mit einem Anteil am Anstieg der Umlage von 32 Prozent.“
Damit weist Willenbacher auf einen Konstruktionsfehler im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hin. Dieses schreibt vor, dass die Netzbetreiber Grünstrom von den Erzeugern abnehmen und nach dem im EEG festgeschriebenen Tarif vergüten müssen. Dieser Tarif liegt über den Preisen, den sie an der Strombörse bezahlen würden. Die so entstehende Differenz gleicht die EEG-Umlage aus, die auf die Stromrechnungen der Verbraucher aufgeschlagen wird. Durch den starken Ausbau der regenerativen Energien sinken die Preise an der Strombörse. Denn dort wird der Preis für Strom nach dem jeweils teuersten Kraftwerk berechnet, das noch benötigt wird, um die Stromnachfrage zu decken. Weil die vorrangige Einspeisung erneuerbaren Stroms die Nachfrage nach herkömmlich erzeugtem Strom verringert, werden die teuersten Kraftwerke weniger eingesetzt. Das wiederum lässt den Strompreis an der Börse entsprechend sinken (Merit-Order-Effekt).
Je mehr Grünstromanlagen ans Netz kommen, desto billiger wird es also für Großverbraucher, Strom an der Börse einzukaufen. Sie profitieren also von der Energiewende. Und das zu Lasten der durchschnittlichen Stromverbraucher, die aufgrund der steigenden EEG-Umlage immer höhere Preise zahlen müssen, eben weil immer mehr Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt wird. Nicht nur der Bundesverband der Verbraucherzentralen fordert deshalb eine Reform der Finanzierung der deutschen Energiewende. Er schlägt vor, zumindest einen Teil dieser Kosten aus der EEG-Umlage herauszunehmen und über Steuereinnahmen aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. Auf diese Weise könne man die Debatte über steigende Stromkosten durch erneuerbare Energien entschärfen.
Was viele nicht wissen: Immer mehr Großverbraucher von Strom aus der Industrie müssen keine EEG-Umlage zahlen. Dies geschieht zu Lasten der übrigen Stromverbraucher, die den Ausfall dieser Großverbraucher bei der EEG-Umlage ausgleichen müssen. Die BEE-Studie bemisst den Anteil dieser Industrieprivilegien am Anstieg der Umlage mit 30 Prozent.
„Die Nachholung zum Ausgleich des EEG-Kontos ist für weitere 20 Prozent verantwortlich“, erläutert Willenbacher. „Hierbei ist zu beachten, dass dieser Anteil faktisch ebenfalls dem Rückgang des Börsenstrompreises zugerechnet werden muss, nur bezogen auf das Jahr 2013. In Summe sind damit 52 Prozent des Anstiegs dem Rückgang des Börsenstrompreises zuzuordnen. Geringe Anteile entfallen noch auf die Liquiditätsreserve mit 3 Prozent und die Marktprämie mit 2 Prozent. Damit ist die von Gegnern der Energiewende gerne genutzte Schuldzuweisung an die erneuerbaren Energien haltlos.“