Wacker Chemie schärft seine Nachhaltigkeitsziele nach – etwa beim Thema Emissionen. / Foto: Unternehmen

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Wacker Chemie setzt sich engagiertere Nachhaltigkeitsziele

Der Münchner Spezialchemiekonzern Wacker Chemie hat heute im Rahmen eines virtuellen Kapitalmarkttages Investoren und Analysten seine neuen Nachhaltigkeitsziele vorgestellt. Diese sollen gegenüber den bisherigen Zielen deutlich ambitionierter sein.

So will der Konzern nach den neuen Plänen seine absoluten Treibhausgas-Emissionen nun bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2020 um 50 Prozent senken. Bislang hatte sich das Unternehmen eine Reduzierung seiner spezifischen Treibhausgas-Emissionen - also pro Tonne Produkt - um 33 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012 vorgenommen.

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Bei seinen Produkten arbeitet Wacker laut eigener Aussage darauf hin, dass das gesamte Portfolio bis 2030 "definierte Nachhaltigkeitskriterien" erfüllt. Bislang hatte das Ziel bei 90 Prozent gelegen. Welche Kriterien genau gemeint sind, führte Wacker nicht näher aus. Von seinen Schlüssellieferanten erwartet der Konzern laut Mitteilung ebenfalls bis 2030 die Erfüllung von definierten Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit.

Im gleichen Zeitraum sollen auch die Emissionen der Vorprodukte, die Wacker einsetzt, um 25 Prozent zurückgehen. Neu ist das spezifische Ziel zur Wasserentnahme: Hier will Wacker bis 2030 eine Senkung um 15 Prozent im Vergleich zu 2020 erreichen.

Ziele sollen Paris-konform sein

Nach den Worten von Konzernchef Christian Hartel sind die neuen Nachhaltigkeitsziele ambitioniert: "Wir haben in den vergangenen Monaten unser Produktportfolio und unsere Produktionsprozesse intensiv analysiert. Mit unseren Zielen gehen wir an die Grenze dessen, was wir für technisch machbar und erreichbar halten", so Hartel.

Bei den neuen Zielen zur Reduzierung von Treibhausgasen soll es sich dem Unternehmen zufolge um sogenannte "science-based targets" handeln, die mit dem Ziel eines weltweiten Temperaturanstiegs um maximal 1,5 Grad Celsius und dem Pariser Klimaabkommen im Einklang stehen.

Im Xetra-Handel ist die Wacker-Aktie aktuell 1,4 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 140,30 Euro (Stand 16.12.2021, 10:00 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 18,4 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich ist sie 23,3 Prozent im Plus.

Wackers Geschäfte haben in diesem Jahr insbesondere von der hohen Nachfrage nach dem für Solarzellen und Halbleiter benötigten Polysilizium profitiert. Das Unternehmen erhöhte mehrmals die Prognose. Die Wacker-Aktie hat nach einem Jahreshoch Ende November zuletzt deutlich nachgegeben, mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 von 10 ist sie günstig bewertet.

Aus Sicht von ECOreporter bleiben bei der Wacker-Aktie erhöhte Unsicherheiten, in den vergangenen Jahren schwankten Unternehmensergebnisse und Aktienkurs stark. Die Redaktion bewertet Wacker daher als ein Investment mit erhöhtem Risiko.

Nachhaltige Anlegerinnen und Anleger sollten Berichte über mögliche Zwangsarbeit in China für die Solarindustrie beachten. Auch Rohstoffe für Polysilizium sind betroffen – Genaueres lesen Sie hier: Zwangsarbeit in China für Solarzellen? Die Hintergründe – und was Wacker Chemie sagt. Lesen Sie zum Wacker-Polysilizium auch: Interview mit Meyer Burger-Chef: „Drei Jahre Technologievorsprung“.

Wacker Chemie AG: 

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